SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Bewaffnete Kräfte besetzen SOS-Kinderdorf in Khartum
Khartum (ots)
Das SOS-Kinderdorf in Sudans Hauptstadt Khartum wurde gewaltsam von bewaffneten Kräften eingenommen. Die Hilfsorganisation "SOS-Kinderdörfer" sah sich gezwungen, die von ihr betreuten Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen sofort zu evakuieren. Sie befinden sich in Sicherheit.
Die SOS-Kinderdörfer verurteilen das gewaltsame Eindringen aufs Schärfste und appellieren an die Streitkräfte, das Gelände der Organisation umgehend zu verlassen. "Wir fordern beide Seiten auf, sich bedingungslos an die internationalen humanitären Gesetze und Prinzipien zu halten und es uns zu ermöglichen, unsere lebenswichtige Unterstützung für die am meisten gefährdeten Kinder und Familien fortzusetzen", sagt Senait Gebregziabher, internationale Leiterin der SOS-Kinderdörfer im östlichen und südlichen Afrika.
Die 68 evakuierten Kinder und 19 Mitarbeiter wurden zunächst in angemieteten Wohnungen in sicheren Vierteln von Khartum untergebracht. Drei Familien mussten ein weiteres Mal umgesiedelt werden, nachdem sich die Sicherheitslage auch an ihrem neuen Wohnort verschlechtert hatte. Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter werden mit lebenswichtigen Gütern unterstützt und erhalten psychologische Betreuung.
Nach Angaben der Hilfsorganisation ist die Situation im Land unberechenbar. "Viele Menschen haben Tage lang auf dem Fußboden verbracht und es nicht einmal gewagt, den Kopf zu heben, da es immer wieder zu unkontrolliertem Beschuss kam", sagt Ahmed Mihaimeed, Mitglied des Krisenmanagement-Teams der Hilfsorganisation. "Die Angst im Land ist groß, dass die Kämpfe weiter eskalieren."
Seit Monaten hatten die Spannungen zwischen der Militärregierung und der paramilitärischen Gruppierung "Rapid Support Forces" (RSF) zugenommen. Das Militär hatte sich vor anderthalb Jahren an die Macht geputscht und erklärt, sich für eine freie Regierung einzusetzen. Bis heute gibt es jedoch kein Übergangsabkommen. Am Samstag, 15.April, sind die Auseinandersetzungen schließlich eskaliert.
Die SOS-Kinderdörfer sind seit mehr als 40 Jahren im Sudan tätig und orientieren sich dabei an den hohen humanitären Standards und Grundsätzen der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Derzeit unterstützt die Organisation mit ihrem Nothilfeprogramm rund 71.000 Menschen und mit der SOS-Familienstärkung rund 700 Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien.
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