Dauerbaustelle Kölner Altstadt - Experte verrät, warum so viele Bauprojekte immer wieder den zeitlichen Rahmen sprengen
Wittlich (ots)
Kölns Altstadt gleicht seit Jahren einer ewigen Baustelle. Verzögerungen und unerwartete Komplikationen sind hier an der Tagesordnung, was nicht nur Anwohner und Besucher, sondern auch die Verantwortlichen zunehmend frustriert. Doch woran liegt es, dass nicht nur Köln, sondern auch viele andere Bauprojekte den geplanten Zeitrahmen sprengen?
"Die Fehler beginnen bereits bei den Planungen und erzeugen dann einen Dominoeffekt. Der Auslöser ist in den meisten Fällen die Kommunikation und mangelnde Grundkenntnisse. Das Resultat: Verzögerungen und Störungen im Bauablauf, dadurch Mehrkosten und Frust", erklärt Andreas Scheibe. Er ist Ingenieur und seit vielen Jahren in der Branche in Planung und Ausführung tätig.
Nachfolgend erklärt er, warum so viele Bauprojekte immer wieder den zeitlichen Rahmen sprengen und wie sich das vermeiden lässt.
Kompetenzgerangel und Planungsfehler
Die Schwierigkeiten bei Bauvorhaben in der Kölner Altstadt beginnen größtenteils schon in der Planungsphase. Viele Projekte werden verfrüht zur Ausschreibung gegeben, da es gerade für öffentliche Bauherren schnell gehen muss: Fristen und entsprechende Fördergelder drohen zu verstreichen, daher werden viele Projekte noch gar nicht fertig durchgeplant auf den Markt geworfen. Zusätzlich sind viele Planungen fehlerhaft und nachlässig bearbeitet, weil sich durch Zeit- und Personalmangel sowie Kompetenzstreitigkeiten Folgefehler aus den einzelnen Planungsphasen anhäufen. Leider sind dabei auch die Bauherren wenig hilfreich - sie treffen oft nur ungern wichtige Entscheidungen, und wenn, dann nehmen sie kaum Rücksicht auf bisherige Vorplanungen.
Dies liegt auch daran, dass das grundlegende System von Bauvorhaben in der Stadt Köln für sich schon schwierig gestaltet ist. Das kann man sich etwa so vorstellen, als ob 30 Leute in drei Gruppen zu je zehn Personen aufgeteilt werden, die gemeinsam eine Aufgabe lösen sollen. Dabei leistet die erste Gruppe die Vorarbeit für die zweite Gruppe, welche ihre Ergebnisse wiederum an die dritte Gruppe weitergibt. Die letzte Gruppe muss letztlich mit den Informationen arbeiten, die sie erhält, ohne die vorherigen Schritte beeinflussen zu können. Dies öffnet Tür und Tor für Fehler, besonders, wenn bereits die erste Gruppe gar nicht richtig weiß, wie genau sie an das Projekt herangehen soll - und ganz ähnliche Abläufe sind eben auch bei der Ausführung von Bauleistungen zu beobachten.
Öffentliche Projekte gelten als heikel
Wenn der Handwerksbetrieb die Ausführungsunterlagen vom Planungsbüro anfordert, kommen diese in der Mehrzahl der Fälle entweder gar nicht, viel zu spät oder fehlerhaft und unvollständig. Der Handwerker darf jedoch so lange nicht beginnen, wie die Ausführungsplanung nicht mangelfrei und vollständig vorliegt - bis dahin bleibt das Projekt vollständig liegen. Das führt dazu, dass für viele Ausschreibungen keine Handwerker gefunden werden, weil sich diese nur ungern an öffentliche Projekte wagen: Unter anderem gelten sie wegen der zusätzlichen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen (VOB/B) als heikel. Dies führt oft dazu, dass nachgelagerte Unternehmen wie zum Beispiel Elektroinstallateure nicht tätig werden können, weil sich noch gar kein Rohbau-Unternehmen gefunden hat.
Hinzu kommen derzeit weitere wichtige Gründe für die allgegenwärtigen Verzögerungen: die Inflation und der Krieg in der Ukraine. Zudem hat die gesamte Baubranche es mit Lieferengpässen zu tun, was zu weiteren Verzögerungen führt. Projekte, die vor einem Jahr geplant wurden, sind mit der Zeit erheblich teurer geworden - oft können sie daher gar nicht mehr ausgeführt werden, weil die Finanzierung nicht mehr steht.
Handwerksunternehmen als Problemlöser
Leider treten die geschilderten Schwierigkeiten immer öfter alle zusammen auf: Projekte werden zu früh ausgeschrieben, die Planung ist unbrauchbar, Handwerker halten ihre Prüfpflicht nicht ein. Planungsfehler und Warten auf Vorgewerke führen zu weiteren Wartezeiten, während die Preise immer weiter steigen und Fristen auslaufen - sehr lange Bauzeiten sind daher mittlerweile Normalität. Eine Lösung besteht letztlich darin, beim Handwerker anzusetzen. Er kann als Element in der Mitte noch vieles retten, indem er etwa fehlerhafte Planungen rechtzeitig abmahnt, die Kommunikation mit dem gesamten Projektteam koordiniert und Preissteigerungen oder Verzögerungen auffangen kann. Gerade bei öffentlichen Bauvorhaben sind daher die Handwerksunternehmen die Rettung, wenn Projekte doch noch abgeschlossen werden sollen, ohne weitere Steuergelder zu verschwenden.
Über Andreas Scheibe:
Andreas Scheibe ist geschäftsführender Gesellschafter mehrerer Unternehmen in der Baubranche und Gründer der Continu-ING GmbH aus Wittlich, einer Unternehmensberatung, die auf echte Lösungen für Handwerksunternehmen fokussiert ist. Er konnte schon zahlreiche Handwerksunternehmen dabei unterstützen, Verlustprojekten den Rücken zu kehren und Sicherheit in Bauabläufen zu erlangen. Die Mission von Andreas Scheibe und Continu-ING ist, das Handwerk zu neuer Stärke zu führen und Handwerkern zu helfen, Bauprojekte endlich stressfreier und profitabler durchzuführen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.continu-ing.com/
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