Börsenstrompreisreport: Technische Panne an der Börse
Durchschnittlicher Börsenstrompreis lag im Juni bei 8,79 Cent pro Kilowattstunde
Hamburg (ots)
Auch wenn die am vergangenen Mittwoch kurzfristig hohen Börsenstrompreise derzeit für Aufsehen sorgen: Börsenstrom am Day-Ahead-Markt in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif ist weiterhin günstig für Verbraucher:innen, die hierdurch Stromkosten sparen können. Der Grund: Kurzfristige, temporäre Preisspitzen werden durch Tiefpreisphasen kompensiert. Aus diesen Kompensationseffekten resultieren letztlich günstige monatliche Durchschnittspreise an der Strombörse (Abb. 1). Die Preisturbulenzen hielten zudem nur einen Tag und hier nur drei bis vier Stunden an. Der Stromanbieter Rabot Charge gibt in diesem Zusammenhang bekannt, dass die Preisspitzen vergangenen Mittwoch, die weit über der üblichen Preisvolatilität der Börse lagen, für die Nutzer:innen seiner dynamischen Börsenstromtarife kaum spürbar waren, dank intelligentem Energiemanagement. Für einen üblichen 3-Personen-Haushalt (3.500kWh) betragen die Mehrkosten nur ca. vier Euro.
Dynamische Stromtarife trotz Preisspitzen im EPEX-Spotmarkt die günstigere Alternative
Obwohl am vergangenen Mittwoch u.a. zwischen 6 und 7 Uhr morgens im deutschen Stromhandel kurzfristig Spitzenpreise von rund 2.300 Euro pro Megawattstunde an der Strombörse erzielt wurden (= 2,30 Euro pro Kilowattstunde), liegt der durchschnittliche monatliche Börsenstrompreis im Juni dennoch bei nur 8,79 Cent pro Kilowatt (ct/kWh) und ist damit nur 2 Cent höher als im Vormonat Mai, in welchem der Durchschnittspreis bei 6,72 ct/kWh lag.
Die Strompreise an der Börse sind Großhandelspreise. Auf sie kommen noch Steuern, Abgaben, Netzentgelte und Gewinnmargen der Stromanbieter. Beim Anbieter Rabot Charge bezahlten Kunden im Juni daher einen Endpreis von durchschnittlich 28,91 ct/kWh inklusive aller Nebenkosten. Zum Vergleich: Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) zahlen deutsche Kunden im Schnitt derzeit 42,22 ct/kWh[1], bezogen auf einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh. Der dynamische Stromtarif von Rabot Charge ist damit immer noch deutlich günstiger als die allermeisten Fixtarife - trotz Preisturbulenzen am EPEX Spotmarkt. Im Übrigen ist zu beachten: Preishochs an der Börse betreffen auch Fixpreisstromtarife, weil Preisturbulenzen hier in die Preiskalkulation miteinfließen und in Form von Risikoprämien an Verbraucher:innen weitergegeben werden.
Preisturbulenzen verursachen wenig bis keine Preisnachteile für Kunden
Rabot Charge gibt stundenaktuelle Großhandelspreise der Börse im Rahmen seiner dynamischen Börsenstromtarife plus üblicher Nebenkosten an Kund:innen weiter. Von den temporären Preisturbulenzen an der Strombörse merkten Rabot Charge Kunden dennoch wenig bis nichts.
Warum das so ist, erklärt Rabot Charge CEO Jan Rabe: "Zum einen informieren wir unsere Kunden über die Preisentwicklung und die prognostizierten Preise für den kommenden Tag in unserer App. Dadurch können Stromkunden ihr Verbrauchsverhalten entsprechend darauf einstellen. Zum anderen verschieben wir große Stromverbräuche unserer Kunden, wie Ladevorgänge von Elektroautos, automatisiert in Niedrigpreisphasen. Nennenswerte Stromverbräuche sind damit von solchen Preisspitzen gar nicht erst betroffen. Aber natürlich lässt sich nicht jeder Stromverbrauch verschieben oder vermeiden. Kund:innen, die sich am Mittwochmorgen in der Hochpreisphase ihr Ei oder ihren Kaffee gekocht haben, spüren das ebenfalls so gut wie nicht im Geldbeutel. Dafür ist der normale Haushaltsstromverbrauch innerhalb temporärer Hochpreisphasen einfach zu gering", erläutert Jan Rabe, CEO von Rabot Charge.
So verbraucht ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt in Deutschland täglich etwa 9,6 kWh. Legt man das Standardlastprofil des Energieverbandes BDEW zugrunde, so entfallen hiervon 1,152 kWh (Faktor 0,12) auf die Morgenstunde zwischen 6 und 7 Uhr, in welcher die Kilowattstunde ca. 2,30 Euro kostete. Die Mehrausgaben in dieser Stunde lagen damit bei dynamischen Tarifen gegenüber dem 'üblichen' Stromdurchschnittspreis (laut BDEW 42,22 ct/kWh) bei ca. 2,16 Euro. Diese werden allerdings durch die regelmäßigen Preisstürze an der Börse im Monatsverlauf überkompensiert, so dass Verbraucher:innen unterm Strich dennoch günstig fahren mit dynamischen Strompreisen.
"Zur Börse gehören Preishochs und -tiefs. Wer intelligent Strom konsumiert, kann diese Preisvolatilität nutzen und Stromkosten sparen. Die jüngsten Preishochs an der Börse sollten nicht genutzt werden, um Ängste bei Verbraucher:innen zu schüren. Unsere Kunden werden im Juni keine nennenswert höhere Stromrechnung bekommen als im Mai. Der Unterschied dürfte sich bei maximal vier Euro Unterschied einpendeln", erklärt Rabe und warnt vor Panikmache.
Rabe warnt zudem vor der Fehlinterpretation, dass die durch technische Probleme verursachte Marktentkopplung oder -trennung europäischer Länder im Stromhandel, dazu geführt habe, dass der angeblich preisstabilisierende französische Atomstrom gefehlt habe, wodurch die Preiskapriolen in Deutschland befeuert wurden: "Dass die Preise in Deutschland kurzfristig anstiegen, lag vor allem daran, dass deutsche Stromproduzenten nicht so schnell auf die Entkopplung reagieren konnten, d.h. vorhandene Produktionskapazitäten konnten unter Umständen gar nicht mehr in den Handel eingebracht werden. Der Stromhandel zwischen europäischen Ländern ist üblich und normal, fällt dieser Handel plötzlich und unvorhergesehen weg, kann das Turbulenzen und Lücken im Handel und der Preisfindung verursachen. Das heißt aber nicht, dass unsere inländische Stromversorgung nicht auf soliden Füßen steht oder von französischen Atomkraftwerken abhängig ist. So können etwaige Dunkel- oder Windflauten hierzulande auch anderweitig ausgeglichen werden, beispielsweise mit inländischen Speicherkraftwerken oder norwegischen Wasserkraftwerken."
[1] BDEW-Strompreisanalyse Februar 2024, 13.02.2024
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