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Verwirrung europäischer Unternehmen über die Einführung des Euro hält an
Neue Umfrage von Cap Gemini Ernst & Young und der Association for the Monetary Union of Europe am Vorabend des ECOFIN-Treffens in Brüssel

Paris (ots-PRNewswire) -

Nach einer im Auftrag von Cap Gemini
Ernst & Young und der Association for the Monetary Union of Europe
(AMUE) durchgeführten neuen Umfrage herrschen unter europäischen
Unternehmen weiterhin Verwirrung über die Übergangsbestimmungen für
die Europäische Währungsunion und Besorgnis über eine mögliche
Nichteinhaltung der Frist für die Währungsumstellung am 1. Januar
2002.
Ziel der Umfrage war es zu beurteilen, inwieweit große Unternehmen
der Eurozone auf die Währungsunion vorbereitet sind. Detaillierte
Befragungen von 1000 Unternehmen aus neun Branchen, die im September
und Oktober 2000 vom Marktforschungs-Experten Infraforces
durchgeführt wurden, zeigten ein besorgniserregend niedriges Niveau
der Vorbereitung auf den Euro.
Die 13 Monate vor Inkraftreten der Umstellung durchgeführte
Umfrage ergab, dass von 23 Prozent der befragten Unternehmen, die
ihre im Zusammenhang mit dem Euro stehenden Projekte abgeschlossen
haben, ein Drittel angab, dafür über 12 Monate benötigt zu haben.
Eine Analyse von Cap Gemini Ernst & Young zeigte, dass in der
Versicherungsbranche, bei Versorgungsunternehmen und dem öffentlichen
Sektor eine Umstellungszeit von mindestens 12 bis 18 Monaten zu
veranschlagen sei. Im Bankwesen könnte dies noch länger dauern.  Ein
Fünftel der Befragten befinde sich noch immer im Anfangsstadium der
Umstellung. Und gar 10 Prozent aller befragten Unternehmen hätten für
die Euro-Umstellung im IT-Bereich bisher überhaupt noch keine
Veränderungen eingeleitet.
Die Umfrage machte deutlich, dass das niedrige Niveau der
Euro-Vorbereitungen auf ein Informationsdefizit über die
Übergangsregelungen der Währungsunion zurückgeführt werden könne. So
sei ein Viertel der europäischen Unternehmen der Meinung, dass sie
das interne Rechnungswesen und die Finanzbuchhaltung auch nach dem 1.
Januar 2002 noch in den gegenwärtig verwendeten Währungseinheiten
fortführen könnten, obwohl einige Staaten bereits angekündigt haben,
dass es zur Verhängung von Strafen kommen werde, wenn das interne
Rechnungswesen und die für Besteuerungszwecke geführten Unterlagen ab
2002 nicht in Euro lauten.
Die Umfrage ergab ferner, dass die Unternehmen häufig die
Gelegenheit versäumt hätten, in Vorbereitung auf die Währungsunion
Veränderungen in der Organisationsstruktur und die Entwicklung ihrer
E-Business-Strategien miteinander zu koppeln. Lediglich 16 Prozent
der Unternehmen hätten die zwei Initiativen miteinander verknüpft.
"Unsere Umfrage zeigt zwei Trends, die Anlass zur Sorge geben",
sagte Stan Cozon, Director der euroTRANSFORMATION Services bei Cap
Gemini Ernst & Young. "Zum einen scheinen die Unternehmen die
Auswirkungen und die Komplexität ihrer Euro-Umstellung auf die
Unternehmenstätigkeit zu unterschätzen. Wir sind überzeugt, dass sie
schneller agieren müssten, um die Umstellung bis zum 31. Dezember
2001 zu vollziehen und somit von den neuen Chancen zu profitieren."
"Zum anderen haben bislang nur wenige Unternehmen erkannt, dass
sich die Euro-Umstellung und die E-Business-Programme auf die selben
Bereiche auswirken. Sie könnten hierbei die Vorteile einer
Verknüpfung dieser zwei Großprojekte übersehen, die beide eine
wichtige Neubewertung bereits laufender Prozesse erfordern."
"Mit einer weiter ansteigenden Akzeptanz des Euro und des Internet
bahnt sich der Beginn eines neuen, tatsächlich EU-weiten
Online-Marktes an. Um auch in Zukunft überlebensfähig zu sein, müssen
sich die Unternehmen hieran beteiligen. Zusammen mit einem
effizienteren staatlichen Finanzsystem könnte sich die
Euro-Umstellung des Geschäfts für ein zukunftsorientiertes
Unternehmen durchaus auszahlen", so Stan Cozon überzeugt.
Die Umfrage offenbarte in den einzelnen Staaten der Eurozone
beträchtliche Unterschiede bezüglich der Vorbereitung auf den Euro.
In Österreich sagten 45 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie
den Euro bereits als Basiswährung verwenden würden, während in
Portugal dies lediglich neun Prozent der Unternehmen äußerten.
Nach Sektoren gegliedert wird deutlich, dass nur 5 Prozent des
öffentlichen Sektors den Euro als Basiswährung verwenden, verglichen
mit 30 Prozent im Bankensektor und im verarbeitenden Gewerbe.
"Dies ist überraschend", so Cozon, "da wir eigentlich erwartet
hätten, dass die Regierungen mit gutem Beispiel voran gehen würden. 
Und es ist höchst besorgniserregend, da der öffentliche Sektor
erfahrungsgemäß mit veralteten und komplizierten IT-Systemen
arbeitet, wodurch sich die Euro-Umstellung erheblich zeitaufwendiger
gestalten wird."
Die Umfrage zeigt jedoch auch positive Tendenzen in Bezug auf die
Wirtschaft und den Euro. "Größere Unternehmen sind sich im Klaren
darüber, dass sie ihren Lieferanten und Kunden unter die Arme greifen
müssen, und wir beobachten, dass sie sich in einigen wichtigen
Bereichen dieser Verantwortung stellen.  Wir rechnen außerdem damit,
dass einige Nachzügler ihre Vorhaben beschleunigen, wenn
Top-Unternehmen die Implementierung im ersten Quartal 2001
abgeschlossen haben werden", sagte Bertrand de Maigret,
Generalsekretär der AMUE.
Mit dieser Umfrage als Vorlage wandten sich Cap Gemini Ernst &
Young und AMUE in einem Schreiben an die Finanzminister und
Mitglieder des ECOFIN-Treffens, das am 27. November in Brüssel
stattfindet. Hierin sprechen sie Schlüsselfragen an und schlagen die
Umsetzung von Initiativen vor, um der Verwirrung ein Ende zu setzen.
"Die Schlussfolgerungen aus dieser Umfrage sind eindeutig", so
Bertrand de Maigret. "Die für die Euro-Umstellung verantwortlichen
Entscheidungsinstanzen müssen sich zur Agenda bekennen und die
Unsicherheit beseitigen, sich für einen frühen Termin der
Euro-Umstellung einsetzen, mit gutem Beispiel vorangehen und den
Fortgang des Verfahrens im öffentlichen Sektor stärker vorantreiben,
sich die von anderen Staaten wie Luxemburg, Belgien und Österreich
entwickelte Vorgehensweise zu Eigen machen, um andere Mitglieder der
Eurozone zu unterstützen, und sie müssen die Verwendung des Euro
zwischen Kunden und Lieferanten zu unterstützen.
"Wir fordern die Behörden auf, die frühzeitige Verwendung des Euro
zu unterstützen, wodurch eine rechtzeitige Anpassung der Wirtschaft
und des öffentlichen Sektors begünstigt würde. Eine Politik des
Abwartens und des Fatalismus könnte zu einer Torschlusspanik bei der
Euro-Umstellung gegen Ende 2001 führen, die teuer und kontraproduktiv
wäre und möglicherweise politischen Zündstoff in sich bergen könnte",
so de Maigret.
Hinweis für Redakteure:
  • Befragt wurden 1000 Unternehmen der Eurozone: Österreich, Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Portugal und Spanien.
  • Von diesen Unternehmen beschäftigten 15 Prozent zwischen 200 und 499 Personen, 30 Prozent zwischen 500 und 999, und 55 Prozent hatten mehr als 1000 Beschäftigte.
  • Die befragten Unternehmen gehörten den folgenden neun Branchen an: öffentlicher Sektor, Bankwesen, Versicherungen, verarbeitendes Gewerbe, Medien/Kommunikation, Einzelhandel, Telekommunikation, Transport und Versorgungsunternehmen.
Informationen zur AMUE
Die Assoziation für die Europäische Währungsunion (AMUE) wurde
1987 von führenden europäischen Industriellen gegründet, die sich
einig waren, dass eine einheitliche Währung sowie Währungsstabilität
die erforderlichen Voraussetzungen für den Erfolg des Binnenmarktes
sind. Die Unternehmen und Banken, die Mitglieder der Assoziation
sind, beschäftigen etwa 8.000.000 Personen. Die AMUE ist eine private
Vereinigung ohne Erwerbsziele mit Sitz in Paris. Sie ist in allen
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aktiv. Weitere Informationen
erhalten Sie unter www.amue.org.
Informationen zu Cap Gemini Ernst & Young
Cap Gemini Ernst & Young ist eines der weltweit größten
Management- und Consulting-Unternehmen für IT. Cap Gemini Ernst &
Young ist ein internationaler Anbieter von Dienstleistungen in den
Bereichen Unternehmens- und IT-Beratung, Systemintegration und
Technologie-Entwicklung, Design und Outsourcing. Das Unternehmen
hilft sowohl traditionellen als auch "dot-com-Unternehmen" bei deren
Implementierung von Wachstumsstrategien und leistungssteigernden
Technologien in der New Economy.  Cap Gemini Ernst & Young
beschäftigt weltweit über 57.000 Personen und erwirtschaftet weltweit
Umsätze in Höhe von rund 7,7 Mrd. Euro (vorläufige Zahlen für 1999).
Weitere Informationen über individuelle Dienstleistungsangebote,
Geschäftsstellen und Forschungsaktivitäten finden Sie unter
www.cgey.com
Informationen über Infraforces
Infraforces ist ein Unternehmen im Bereich der Marktforschung, das
seine Kompetenz für die Durchführung und Koordinierung einer Vielzahl
von Umfragen unter europäischen Unternehmen zur Verfügung stellt.
Seit 1985 hat sich Infraforces zum Ziel gesetzt, Unternehmen
Hilfestellung beim vorausschauenden Verständnis von Markttendenzen zu
geben. Weitere Informationen finden Sie unter www.infraforces.com.

Rückfragen bitte an:

Moira Gitsham / Oliver Parsons, CPR Worldwide,
Tel.: +44 207 282 1200, Fax: +44 207 282 1282,
E-mail: m.gitsham@cprworldwide.com oder o.parsons@cprworldwide.com,
oder besuchen Sie unsere Medien-Informations-Website unter
www.migrainemediacentre.com

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