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Wirtschaftsstimmungs-Barometer: Deutsche Unternehmer blicken überwiegend pessimistisch in die Zukunft
Bremen ein Leuchtturm der Zuversicht - Berlin sieht schwarz

Berlin (ots)

Pessimismus herrscht in den Chefetagen deutscher
Unternehmen vor, wenn es um die wirtschaftlichen Aussichten geht: Nur
21 Prozent können sie positiv sehen. In dieses Bild mischen sich
allerdings einige Lichtblicke, da die Entwicklung des deutschen
Exports oder die eigene Auftragslage vorwiegend positiv gesehen
werden. Dieses Wirtschaftstimmungsbild ergab eine repräsentative
Umfrage der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young
unter Unternehmern, Vorständen und Geschäftsführern in den 16
Bundesländern. Entgegen dem anders lautenden Medientenor sind die
mehr als 1.800 Teilnehmer der Studie nicht vom Aufschwung überzeugt.
Allerdings schwanken die Aussagen stark je nach Region: Die Berliner
schätzen die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung am negativsten
ein, während die Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie das Saarland
am hoffnungsvollsten dastehen.
Die vorherrschenden Stimmungen der Unternehmer ergeben kein 
einheitliches Bild: Die Befragten denken mehrheitlich, dass sie im 
nächsten halben Jahr einen Auftragszuwachs bekommen, ihr 
Wirtschaftsstandort sich allerdings im vergangenen halben Jahr 
deutlich verschlechtert hat und die Steuerreform ihrer Ansicht nach 
nicht greifen wird. Der deutsche Export wird nach Aussagen der 
Befragten dagegen in den nächsten Monaten anziehen und die 
Arbeitslosenzahlen werden weiter steigen. Ebenso wird insgesamt die 
Zukunft der deutschen Wirtschaft eher pessimistisch gesehen. Nach 
den Umfrageergebnissen wird der Euro künftig gegenüber dem US-Dollar 
tendenziell steigen, ebenso wie Zinsen und Steuerlast.
"Stimmungen wandeln sich schnell in wirtschaftliches Handeln", 
betonte Antonio Schnieder, CEO Central Europe von Cap Gemini Ernst & 
Young, bei der Präsentation der Studie in Berlin. "Investitionen 
werden gemacht oder eben unterlassen".
Um die Stimmung deutscher Führungskräfte zu erfahren, wurden diese
zu drei Bereichen des wirtschaftlichen Erlebens und Handelns 
befragt: Zur persönlichen Einschätzung der wirtschaftlichen 
Entwicklung in Deutschland, den unternehmerischen Rahmenbedingungen 
und der Auftragslage ihres Unternehmens.
Die Frage nach der Auftragslage im kommenden halben Jahr hat die 
größte Relevanz. Erstaunlicherweise äußerten sich die Unternehmer 
hier überwiegend positiv: 41 Prozent waren der Ansicht, dass sie 
steigende Auftragszahlen erwarten können und noch mehr als ein 
Drittel (36 Prozent) glauben, dass die Auftragslage im kommenden 
halben Jahr unverändert bleibt. Nur 23 Prozent sahen künftig weniger 
Aufträge für ihr Unternehmen eingehen.
Unmittelbarer als die Auftragslage der einzelnen Unternehmen
können die Standortfaktoren durch die Politik beeinflusst werden.
Hierzu äußerten sich allerdings fast die Hälfte der Befragten
negativ: 46 Prozent gaben an, dass sich das unternehmerische Umfeld
ihrer Ansicht nach in den vergangenen sechs Monaten verschlechtert
hat; 43 Prozent sehen keine Veränderung und nur 11 Prozent sind der
Meinung, dass sich das Umfeld gebessert hat.
"Offenbar haben die Unternehmer den Glauben an eine wirksame 
Steuerreform verloren", kommentiert Dr. Helmut Haussmann, Senior 
Vice President bei Cap Gemini Ernst & Young, ein weiteres Ergebnis. 
Eine knappe Zweidrittel-Mehrheit sieht darin keinen wirtschaftlich 
positiven Effekt mehr: 63 Prozent sind es im Bundesdurchschnitt, in 
Thüringen sind es sogar 77 Prozent, und damit sind die 
Hauptpessimisten aus Berlin ausnahmsweise einmal mit nur 70 Prozent 
Skepsis auf den vorletzten Platz gerutscht.
Nächster Punkt in der Rangliste der einflussreichsten Größen auf
die Wirtschaftstimmung ist das Exportvolumen. Hier herrscht wieder
Optimismus, denn 40 Prozent nehmen an, dass es in absehbarer Zukunft
steigt. 41 Prozent sind der Ansicht, dass es zumindest gleich bleibt
und nur 19 Prozent der Befragten denken, dass die Exporte
zurückgehen. Diese Stimmung steht im Gegensatz zur pessimistischen
Einschätzung der inländischen Entwicklung. Die Schlussfolgerung liegt
nahe, dass die Dynamik der ausländischen Märkte höher eingeschätzt
wird, als die der inländischen.
Bei den Arbeitslosenzahlen wird von den Befragten keine Besserung 
erwartet. Im Gegenteil: 71 Prozent der Befragten gehen von mehr 
Arbeitslosen in den nächsten sechs Monaten aus. 21 Prozent setzen 
auf Gleichstand nach Halbjahresfrist und nur 8 Prozent glauben an 
einen Rückgang der Erwerbslosenzahlen.
Die vollständigen Ergebnisse "Wirtschaftsstimmung - Eine Umfrage 
unter deutschen Führungskräften" sind im Internet unter 
www.wirtschaftsstimmung.de abrufbar.

Pressekontakt:

Cap Gemini Ernst & Young
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@cgey.com

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell

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