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Studie: Mehrmarken-Auto-Supermärkte bedrohen den klassischen Händler
Autohersteller und -Händler zielen an den Erwartungen der Kunden vorbei

Berlin/Detroit (ots)

Die Automobilhersteller zielen mit ihren
Marketingaktionen, Informationsangeboten und ihrem Kundendienst an
den Wünschen der bestehenden und potenziellen Kunden vorbei. Dennoch
zeigen die Verbraucher eine hohe Loyalität gegenüber Automarken,
deutlich höher jedenfalls als gegenüber der Verbindung zum Händler
ihres Vertrauens. Das sind die Kernergebnisse der aktuellen Cars
Online Studie von Cap Gemini Ernst & Young. Bereits im fünften Jahr
beobachtet die Management- und IT-Beratung aktuelle Trends in der
Automobilwirtschaft. Für die Untersuchung wurden 3.500 Verbraucher
aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Italien,
Schweden und den USA repräsentativ befragt. Dazu kommen Interviews
mit 300 Händlern und 44 Herstellern sowie Zulieferern.
Personalisierte Werbung statt Fernsehspots
"Cars Online 2003 stellt deutlich klar, dass die Autoindustrie ein
besseres Verständnis darüber erlangen muss, wie ihre Kunden 
Fahrzeuge kaufen und welche Faktoren sie zum Kauf veranlassen", 
fasst Dr. Andreas Schlosser, Leiter der Automobilsparte bei Cap 
Gemini Ernst & Young Zentraleuropa zusammen. "Denn der Kampf um die 
Kunden an der Werbefront wird - im Gegensatz zu früher - aktuell und 
in Zukunft im Direktmarketing entschieden." Neben der klassischen 
persönlichen Empfehlung mit einem sehr hohen Einflussgrad von über 
alle Länder hinweg 71 Prozent, gestehen 45 Prozent der Verbraucher 
einem persönlichen Anschreiben seitens Hersteller oder Händler einen 
hohen Einfluss zu: In Deutschland würden neun Prozent der 
Verbraucher sofort auf ein derartiges Angebot antworten und immer 
noch 70 Prozent es für die Zukunft aufheben.
Internet als Informationskanal bei deutschen Autokäufern geschätzt
Das Internet wird für den Autokauf nach wie vor wenig genutzt -
nach Auskünften der befragten Händler werden in Deutschland 6,9
Prozent der Fahrzeuge ausschließlich über das Internet verkauft. Als
Informationskanal wird das Internet jedoch gerade von deutschen
Verbrauchern sehr geschätzt: 80 Prozent finden detaillierte
Preisangaben begrüßenswert (weltweit 63 Prozent); auch
Kostenkalkulatoren sind sehr beliebt (69 Prozent Deutschland, 53
Prozent weltweit). Allerdings bieten nur 41 Prozent der
Hersteller-Web-Seiten weitergehende Preisinformationen und lediglich
30 Prozent haben einen Fahrzeugkonfigurator mit integrierter
Kostenkalkulation.
Marken- statt Händlertreue
Die beste Ausgangslage für eine langfristige Kundenbindung haben
Toyota, Audi, Volvo, BMW und in den USA Ford. Sie erfahren die
höchste Markenloyalität. Insgesamt besteht dabei die
Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent, dass ein deutscher Käufer wieder
zu einem Fahrzeug der gleichen Marke greift. Damit liegen er voll im
internationalen Rahmen, während er für sein Zweitfahrzeug viel eher
zu einem Wechsel bereit ist als seine internationalen Pendants. Nur
14 Prozent bleiben hier ihrem Hersteller treu (weltweit 20 Prozent).
Während sich also die Hersteller einer zufriedenstellenden
Kunden-Marken-Bindung erfreuen können, sieht dies auf Ebene der
Kunden-Händler Beziehung ganz anders aus. Nur ein Viertel der
befragten Verbraucher hält es für sehr wahrscheinlich, dass sie
wieder beim alten Händler kaufen.
Neue Gruppenfreistellungsverordnung: zwischen Gefahr und Chance
Ähnlich wie im Jahr 2002 sieht der überwiegende Teil der deutschen
Händler die neue Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) als Bedrohung. 
Sie erwarten sinkende Preise und reduzierte Margen (42 Prozent) 
sowie eine zunehmende Häufigkeit (39 Prozent) und Höhe von 
Nachlässen (38 Prozent). Insbesondere deutsche Händler sehen die 
Gefahr eines weiter verstärkten Intra-Brand-Wettbewerbs. So 
bezeichnen 30 Prozent der Händler spezialisierte
Mehrmarken-Auto-Supermärkte als einen der zukünftigen
Hauptwettbewerber des herstellergebundenen Ein-Markenhändlers.
Die Automobilhersteller sind sich dagegen weit weniger klar über
die Auswirkungen der veränderten Gruppenfreistellungsverordnung. Zwar
sehen auch sie zukünftig sinkende Preise und höhere Preisnachlässe.
Im Unterschied zu Händlern sieht jedoch kein Hersteller die
Neuregelung als besondere Gefahr. Über ein Fünftel (22 Prozent)
begreifen die neue GVO sogar als Chance zur Neuausrichtung ihres
Vertriebs.
Vollständiger Text, Studie als PDF und Foto von Dr. Andreas 
   Schlosser unter http://www.de.cgey.com/presse

Pressekontakt:

Cap Gemini Ernst & Young
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@cgey.com

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