Merrill Lynch und Capgemini: Anzahl vermögender Investoren in Nordamerika und Asien stark zunehmend
Zahl der deutschen Millionäre stagniert
New York/Frankfurt (ots)
Das Vermögen wohlhabender Privatanleger ist im vergangenen Jahr um 7,7% gestiegen. Es erreichte damit wieder das Niveau von vor der Rezession. Vor allem in Nordamerika und Asien konnten deutliche Wachstumsraten verzeichnet werden, während in Europa, dem nahen Osten und in Lateinamerika die Vermögen nur wenig zulegten. In Deutschland stieg die Zahl wohlhabender Privatpersonen im Vergleich zu 2003 lediglich leicht auf 756.000 im Jahr 2003 von 755.000 im Jahr 2002 .Das Gesamtvermögen der deutschen HNWI´s (High Net Worth Individuals) erhöhte sich auf 2,916 Billionen von zuvor 2,913 Billionen US-Dollar (*). Dies geht aus dem heute von Capgemini und Merrill Lynch vorgelegten World Wealth Report 2004 hervor.
Weltweit gab es am Jahresende 2003 geschätzte 7,7 Millionen HNWI, das sind 7,5% oder 500.000 wohlhabende Privatanleger mehr als im Vorjahr. Deren Gesamtvermögen erhöhte sich der Studie zufolge um 7,7% auf 28,8 Billionen US-Dollar. Als HNWI gelten Privatanleger mit einem Finanzvermögen von jeweils mehr als einer Million US-Dollar ohne Berücksichtigung von Immobilienbesitz. In den USA wurden zum Jahresende 2003 mit insgesamt 2.270.000 rund 272.000 HNWI oder 14% mehr als im Vorjahr gezählt. Auch China und Indien zeigten im vergangenen Jahr mit Steigerungen von 12 beziehungsweise 14% deutliche Zuwächse bei der Zahl der HNWI, während Europa, der Nahe Osten und Lateinamerika nur auf eher bescheidene Zuwachsraten kamen. "Wie schon in den vergangenen Jahren haben die High Net Worth Individuals schnell auf globale Trends reagiert, die ihre Fähigkeit zur Bewahrung und zum Ausbau ihres Wohlstandes beeinflussen", sagt Achim Küssner, Geschäftsführer von Merrill Lynch Investment Managers für Deutschland und Österreich. "Zugute kam Ihnen dabei die starke Rallye an den Aktienmärkten und das solide, weltweite Wirtschaftswachstum. Insbesondere wohlhabenden Anlegern in den USA, China und Indien ist es gelungen, aus diesen Trends trotz großer geopolitischer Unsicherheiten Kapital zu schlagen."
Europa, Lateinamerika und der nahe Osten blieben zurück
Während die Zahl der Wohlhabenden in Asien und Nordamerika stark anstieg, zeigte Europa mit einem Anstieg um 2,4% auf 2,6 Millionen HNWI einen eher bescheidenen Zuwachs. Das Vermögen der wohlhabenden Privatanleger in der Region erhöhte sich auf 8,7 Billionen US-Dollar. Weiterhin bleibt das durchschnittliche Vermögen der HNWI in Europa auf insgesamt niedrigerem Niveau als in Nordamerika, vor allem wegen restriktiver Einkommenssteuer-Gesetze, die den Aufbau von privatem Vermögen erschweren. Bemerkenswerte Ausnahmen bilden in diesem Zusammenhang Spanien, Russland und die Tschechische Republik, wo die Anzahl der wohlhabenden Privatanleger schneller zunahm. Lateinamerika erging es 2003 besser als in den Vorjahren, aber das Wachstum sowohl der Anzahl als auch des Vermögens der HNWI war trotz der beeindruckenden Gewinne an den Aktienmärkten der Region relativ niedrig. Die Zahl der lateinamerikanischen HNWI erhöhte sich im vergangenen Jahr nur um 1,3%, sie verfügen dafür aber im Vergleich zu den HNWI aller anderen wichtigen Regionen weiterhin über das größte Durchschnittsvermögen. Im Nahen Osten erhöhte sich die Zahl der HNWI im vergangenen Jahr um 2,4%.
Der Trend zu einem anhaltenden Anstieg des weltweiten Wohlstandes sollte intakt bleiben. Der World Wealth Report prognostiziert ein Wachstum des Finanzvermögens der HNWI um jährlich 7%, sodass bis zum Jahr 2008 die Marke von 40 Billionen US-Dollar überschritten wird.
Umschichtungen in Aktien und Alternative Investments
"HNWI haben 2003 von substanziellen Gewinnen existierender Aktienbestände ebenso profitiert wie von neu aufgebauten Aktienpositionen", sagt Rainer Wilken, Principal im Financial Services Bereich bei Capgemini. "Die HNWI gehörten zu den ersten Investoren, die damit begonnen haben, ihren Schwerpunkt von festverzinslichen Wertpapieren mit niedriger Rendite zurück zum Aktienbereich, zu Spezialprodukten und zu alternativen Investments zu verlagern. Angesichts eines stabilen Investment-Klimas und niedriger Zinssätze während des vergangenen Jahres haben wohlhabende Privatanleger in vielen Regionen der Welt ihre Allokation bei Hedge-Fonds und strukturierten Produkten erhöht, die ansehnliche Erträge brachten und für Ausgeglichenheit in den Portfolios sorgten. Zudem haben sich Immobilien schon im zweiten Jahr in Folge als attraktiv für HNWI erwiesen, obwohl sie generell nicht als liquide Anlageform gelten."
"So wie es aussieht, haben die HNWI im vergangenen Jahr alles richtig gemacht", erklärt auch Achim Küssner von Merrill Lynch Investment Managers. "Sie haben ihre Exposition gegenüber Aktien erhöht, die andere Asset-Klassen in der Wertentwicklung übertrafen. Neben der richtigen Gewichtung der Aktienquote ist es wichtig, dass Anleger global investieren, die Zusammensetzung von Rentenportfolios überdenken, die Anlage in Rohstoffen und unkorrelierte Investments erwägen und überschüssige Barmittel jetzt wieder investieren."
Wohlhabende Privatpersonen nutzen immer ausgefeiltere Anlagestrategien
Wohlhabende Privatanleger verhalten sich zunehmend wie institutionelle Investoren und wollen für ihre Portfolios ein Riskomanagement, eine dynamische Verteilung der Vermögenswerte und eine objektive Anlageberatung. "Eine wachsende Zahl von HNWI gleicht sich zunehmend dem Verhalten institutioneller Investoren an", sagt Rainer Wilken von Capgemini. "Dies kann man daran erkennen, dass sie einem strukturierten Anlageprozess folgen, integrierte Lösungen dem Erwerb isolierter Produkte vorziehen und die Emotionen aus dem Investment-Prozess nehmen. Die wichtigsten finanziellen Ziele der HNWI´s haben sich zwischen 2002 und 2003 weiter entwickelt: Heute steht weniger die Erhaltung des Vermögens im Vordergrund, vielmehr richtet sich der Fokus auf die Vermehrung und Verteilung des Wohlstandes." Zudem ist für viele wohlhabende Privatanleger die Vermögensverwaltung inzwischen zu einer generationsübergreifenden Angelegenheit geworden, woraus sich eine starke Nachfrage nach Dienstleistungen ergibt, die sich mit der Planung von Steuer- und Erbschaftsangelegenheiten und gemeinnützigen Aktivitäten befassen. "Viele besonders wohlhabende Familien machen Pläne für einen 100-Jahres-Zeitraum", erklärt Wilken. "In diesen Plänen werden Familienmitglieder wie Geschäftsfelder angesehen; betont werden dabei von der Unternehmensführung inspirierten Richtlinien. Dazu gehören Aussagen etwa über die Ziele und Werte der Familie, Führungsstrukturen und Kommunikationsregeln."
HNWI-Vermögenswachstum 2002-2003 nach Regionen
Nordamerika: 13,6% Asien: 10,0% Europa: 3,7% Naher Osten: 3,3% Lateinamerika: 2,1%
Wachstum der Zahl der HNWI 2002-2003 nach Regionen Nordamerika: 13,5% Asien: 8,4% Europa: 2,4% Naher Osten: 2,4% Lateinamerika: 1,3%
Quelle: Merrill Lynch, Capgemini 2004 World Wealth Report
(*) Die Zahlen für Deutschland werden unter anderem auf Basis von Daten der Weltbank zur deutschen Sparquote ermittelt. Diese Daten werden erst in 2005 erneut von der Weltbank aktualisiert, sodass sich dadurch im nächsten World Wealth Report Veränderungen in den deutschen Vermögensdaten ergeben werden.
Die Capgemini-Gruppe ist einer der weltweit führenden Dienstleister für Management- und IT-Beratung, Technologie sowie Outsourcing. Das Unternehmen hilft Kunden bei der Entwicklung und Umsetzung von Wachstumsstrategien sowie dem Einsatz neuer Technologien. Der Bereich Capgemini Global Financial Services arbeitet eng mit den weltweit führenden Finanzdienstleistern zusammen und ist einer der führenden Anbieter umfassender Beratungsdienstleistungen für die Wertpapier- und Vermögensverwaltungsbranche. Capgemini beschäftigt weltweit rund 48.000 Mitarbeiter und erzielte 2003 einen weltweiten Umsatz von 5,75 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter www.de.capgemini.com
Merrill Lynch gehört zu den führenden Vermögensverwaltungsgesellschaften weltweit mit Niederlassungen in 35 Ländern und einem verwalteten Vermögen privater Kunden im Umfang von rund 1,5 Billionen US-Dollar (Stand: 31. März 2004). Als eine der führenden Investmentbanken bei der Emission von Anleihen und Aktienkapital, berät Merrill Lynch Unternehmen, Regierungen, Institutionen sowie Privatpersonen weltweit. Durch Merrill Lynch Investment Managers ist der Konzern einer der größten Fondsverwalter auf der Welt. Allein Merrill Lynch Investment Managers verwaltet Kundengelder in der Höhe von 513 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. März 2004). Weitere Informationen zu Merrill Lynch finden Sie unter www.ml.com
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