Finanzchefs stärken Einfluss auf Geschäftsentscheidungen
Bilanzskandale und Corporate Governance Diskussion zeigen Wirkung
Berlin (ots)
Die Finanzchefs europäischer Unternehmen sehen in einer grundlegenden Veränderung der Organisation ihrer Abteilungen die Antwort auf die auf sie zukommenden Herausforderungen. Die Finanzfachleute reagieren damit auf die gestiegenen Anforderungen an das Berichtswesen und den zunehmenden Druck auf ihren Verantwortungsbereich durch Bilanzskandale und Corporate Governance Diskussion. Vor allem die höhere Effizienz der Finanzprozesse stellen sie in den Mittelpunkt. Aber auch der Aufbau von Shared Service Centern und das Auslagern von Geschäftsprozessen gewinnt bei der eigenen Kostenbetrachtung an Gewicht: Immerhin rund 25 Prozent planen bestimmte Bereiche der Finanzabteilung an Drittanbieter auszulagern. Von den ab 2005 anzuwendenden International Financial Reporting Standards erwarten die Finanzexperten hingegen keinen wesentlichen Beitrag zur Neuausrichtung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Management- und IT-Beratung Capgemini zusammen mit CFO Research Services. In die Studie gingen Antworten von 109 Top-Führungskräften aus Finanzabteilungen großer europäischer Unternehmen ein. Hinzu kamen Tiefeninterviews mit einzelnen Chief Financial Officers (CFO) von Unternehmen.
Bereitstellung von verlässlichem Zahlenmaterial bleibt Kernaufgabe
Trotz der kommenden regulatorischen Herausforderungen wie den neuen Bilanzrichtlinien setzen die Finanzchefs auf die klassischen Tugenden. So möchten 71 Prozent noch bessere Entscheidungshilfen für die operativen Geschäftseinheiten liefern, gefolgt von verbesserter Datenqualität, die etwas mehr als 60 Prozent im Fokus haben. Vor allem die Unternehmensplanung bleibt ein Feld für Verbesserung. Jeweils rund die Hälfte der Befragten sprechen von einer zumindest zufrieden stellenden Sicht auf diese Kennzahlen - was im Umkehrschluss bedeutet, dass die andere Hälfte unzufrieden ist. Immerhin liegen dabei die Europäer deutlich besser als ihre amerikanischen Kollegen. In einer vorausgegangenen Untersuchung äußerten sich diese nur zu knapp 30 Prozent (Umsatzplanung) bzw. knapp 25 Prozent (Kostenplanung) zufrieden mit den Vorhersagen.
Mitarbeiterschulung wichtiger als Technik
Die derzeitige Corporate Governance Diskussion ist nur für wenige CFOs ein wirklicher Treiber bei der Umgestaltung der Finanzorganisation. Immerhin 37 Prozent können jedoch einen entsprechenden Verhaltenscodex bereits vorweisen oder nehmen die momentane Situation zum Anlass, einen solchen einzuführen. Bei der Umstrukturierung ihrer Abteilungen setzten die Finanzchefs insgesamt weniger auf neue Technik als auf ihre Mitarbeiter: Rund 80 Prozent möchten die Führungsspitze ihres Unternehmens stärker unterstützen, genauso viel wie in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren möchten. Ein breiteres Verständnis für Geschäftsprozesse und über die Kosten- und Ertragssituation in den einzelnen Unternehmensbereichen zu schaffen ist für rund 70 Prozent ein Ziel, gefolgt von der Einstellung neuer Mitarbeiter in der Finanzabteilung.
Die vollständige Untersuchung "Transforming Finance in Europe: People, not Systems, Lead the Way" ist im Internet unter http://www.de.capgemini.com/presse verfügbar.
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