DTB - Deutscher Tennis Bund e.V.
Davis Cup: 3:1-Sieg gegen Australien - Deutschland im Viertelfinale
Hamburg (ots)
Großer Erfolg für das deutsche Davis Cup-Team in Australien: Die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann steht erstmals seit 2014 wieder in einem Viertelfinale. Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Peter Gojowczyk und Tim Pütz besiegten den Gastgeber in der Pat Rafter-Arena von Brisbane mit 3:1. Den entscheidenden letzten Punkt gewann am Sonntagmittag Ortszeit der Weltranglistenfünfte Zverev im Duell der Spitzenspieler gegen Nick Kyrgios (ATP 14) mit 6:2, 7:6 (4), 6:2. Vom 6. bis 8. April trifft die DTB-Auswahl nun auf den Sieger der Begegnung zwischen Spanien und Großbritannien - beides wären Auswärtspartien.
"Ich bin natürlich zum einen erleichtert, aber auch stolz auf die gesamte Mannschaft. Wir wussten, dass wir gegen einen so starken Gegner nur würden gewinnen können, wenn wir als ein starkes Team auftreten. Jeder hat in dieser Woche auf seine Weise etwas zum Sieg beigetragen", sagt Kohlmann, der die deutsche Davis Cup-Auswahl seit 2015 als Kapitän betreut und nun erstmals im Viertelfinale der Weltgruppe steht. Kohlmann weiter: "Das Wochenende hat gezeigt, dass wir dazu in der Lage sind, auch gegen große Team auswärts zu bestehen. Das ist hoffentlich noch nicht das Ende unserer Reise in diesem Jahr."
Auch Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev zeigte sich glücklich nach seinem insgesamt dritten Einzelsieg für Deutschland im Davis Cup, dem zweiten an diesem Wochenende. "Ich habe mich heute sehr wohlgefühlt auf dem Platz. Man muss gegen Nick sein eigenes Spiel umsetzen. Das ist mir gut gelungen." Und weiter: "Es war ein sehr schöner Moment nach dem Matchball - und ein sehr wichtiger für die Mannschaft. Klar ist: Wir haben das Team dafür, um noch weiterzukommen, wir haben auch nach langen Jahren wieder ein starkes Doppel. Wir wollen nicht hier aufhören", so der 20-Jährige, der im Anschluss an den Erfolg seine Zusage für die Viertelfinalpartie gab. "Wenn ich nominiert werde gegen Spanien oder England, dann werde ich spielen."
Zverev begeisterte bei seinem entscheidenden Sieg gegen Australiens Nummer eins durch eine konzentrierte und fokussierte Leistung. Den ersten Satz gewann er nach gerade einmal 23 Minuten mit 6:2. Im zweiten Durchgang ließ sich Kyrgios am Schlagarm behandeln, wirkte körperlich angeschlagen - und doch gestaltete sich die Partie ausgeglichener. Beim Stand von 5:6 wehrte Zverev zwei Satzbälle in Folge ab, wenig später sicherte er sich den
Durchgang im Tiebreak. Satz drei dann fast eine Kopie des ersten. Der Deutsche servierte stark - im gesamten Match waren es 15 Asse, zudem landete der erste Aufschlag zu 70 Prozent im Feld - und war vor allem auch in den längeren Rallys oft der Sieger. Nach 1:47 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.
Head of Men's Tennis Boris Becker, der in Brisbane zum zweiten Mal in seiner neuen Rolle zum Davis Cup-Team gehörte, konstatierte dem 20-Jährigen nach der Partie eine "Weltklasse-Leistung". Becker: "Er war der deutlich bessere Spieler, hat verdient gewonnen. Kyrgios zuhause auf seinem stärksten Belag so zu bezwingen, war eine beeindruckende Vorstellung. Als Nummer eins war der Druck groß, der auf ihm lastete. Damit kommt nicht jeder so gut klar." Den Erfolg der deutschen Mannschaft bezeichnet Becker als "eine Nachricht an die anderen Tennisnationen, dass man mit Deutschland wieder rechnen kann".
Begonnen hatte das Davis Cup-Duell gegen Australien am Freitag mit einem Fünfsatz-Krimi zwischen Zverev und dem 18-jährigen Debütanten Alex de Minaur, das der Deutsche am Ende mit 7:6 im Tiebreak für sich entschied. Anschließend verlor Jan-Lennard Struff gegen Nick Kyrgios. Gestern im Doppel folgte dann das zweite spannende Match über fünf Sätze - wieder mit dem besseren Ende für das deutsche Team. Struff und Tim Pütz, der bei seinem zweiten Davis Cup-Einsatz zum zweiten Mal im Doppel siegte, gewannen gegen die Paarung John Peers/Matthew Ebden mit 6:4, 6:7 (1), 6:2, 6:7 (4), 6:4.
Das abschließende und bedeutungslose vierte Einzel wurde nach neuem Reglement des Weltverbandes ITF, das mit Beginn dieser Saison testweise eingeführt wurde, nicht mehr ausgetragen.
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