IGBCE ruft Beschäftigte der Papier- und Kartonfabrik Varel zu betrieblichen Aktionen auf
Tarifrunde Papier:
IGBCE ruft Beschäftigte der Papier- und Kartonfabrik Varel zu betrieblichen Aktionen auf
Ralf Becker, Leiter des IGBCE-Landesbezirks Nord, besuchte heute Vormittag (16. Oktober) die außerordentliche Betriebsversammlung der Papier- und Kartonfabrik Varel. Dort informierte er die Gewerkschaftsmitglieder über den Stand der Tarifverhandlungen für die Papierindustrie und kritisierte die fehlende Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeberseite. Das von den Arbeitgebern unterbreitete Angebot sei inakzeptabel und „ein Schlag ins Gesicht all derer, die rund um die Uhr für ihr Unternehmen da sind und mit viel Engagement und Einsatzwillen ihren Job machen“, sagte Ralf Becker und rief die Belegschaft dazu auf, den Forderungen der IGBCE durch Tarifaktionen Nachdruck zu verleihen. „In den kommenden Wochen werden die Beschäftigten diverser Papierunternehmen mit betrieblichen Aktionen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen und damit ein deutliches Zeichen setzen. Ich kann dem DPI nur raten, nicht weiter auf Eskalation zu setzen“, erklärte Ralf Becker.
Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlung für die 46.000 Beschäftigten in der papierverarbeitenden Industrie konnte keine Einigung erzielt werden. Die Gespräche wurden deshalb ohne Ergebnis nach der zweiten Runde am vergangenen Dienstag beendet. Der Verband DPI (Die Papierindustrie) habe immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt, erklärte Ralf Becker in Varel. „Tarifverhandlungen sind keine Bettelveranstaltungen. Die Mitglieder fordern ihren berechtigten Anteil am Gesamterfolg.“
Die IGBCE fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgeltplus von acht Prozent oder mindestens 280 Euro mehr, einen Mitgliederbonus in Zeit oder Geld exklusiv für IGBCE-Mitglieder sowie mehr Attraktivität für Schichtarbeit und andere Arbeitszeitmodelle.
Landesbezirksleiter Ralf Becker: „Die Arbeitgeber müssen nun Farbe bekennen! Wollen sie den Weg der sozialen Partnerschaft mit uns gemeinsam gehen und sich auch für eine Differenzierung von Mitgliedern und Nichtmitglieder, wie in der Chemieindustrie entscheiden, oder wollen sie einen anderen Weg wählen? Ein wie auch immer geartetes „Transformationsgremium“ ist kein Ersatz für einen Mitgliedervorteil.“
Die deutsche Papierindustrie mit ihren 46.000 Beschäftigten bundesweit ist Markführer in Europa und der zweitgrößte Exporteur weltweit. Im ersten Halbjahr 2024 hat die Produktion um gut sieben Prozent zugelegt. Vor allem das Geschäft mit Papier und Pappe als Verpackungsmaterial und für technische Zwecke wuchs kräftig, während Hygiene- und grafische Papiere stagnierten.
Für Rückfragen: Petra Adolph mobil: 0151 11347040, E-Mail: petra.adolph@igbce.de
Industriegewerkschaft IGBCE Verantwortlich: Ralf Becker Landesbezirksleiter Nord Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: +49 5117631500 Telefax: +49 5117631520 E-Mail: lb.nord@igbce.de Internet: IG BCE Landesbezirk Nord
Über uns: Der Landesbezirk Nord der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat rund 80.000 Mitglieder. Zum Organisationsbereich gehören die Branchen Chemie/Pharma, Kautschuk, Papier, Kunststoffe, Energie, Erdöl und Erdgas, Glas, Keramik, Kali- und Steinsalz, Leder und industrienahe Entsorgung. Landebezirksleiter ist Ralf Becker.