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Ein Jahr Tarifvertrag Globalfoundries: IGBCE will Halbleiterindustrie weiter erschließen

Ein Jahr Tarifvertrag bei Chiphersteller Globalfoundries:

IGBCE will Halbleiterindustrie weiter erschließen

Seit einem Jahr ist der Dresdner Halbleiterhersteller Globalfoundries tarifgebunden: Nach mehr als zwei Jahren intensiver Verhandlungen und mehreren Arbeitskämpfen hatten im April 2023 die Chipgewerkschaft IGBCE und das Unternehmen einen Haustarifvertrag für die Beschäftigten unterschrieben. Für sie – vor allem für diejenigen, die im Schichtbetrieb arbeiten – gibt es seitdem ein tarifliches, transparentes und gerechtes Vergütungssystem, reduzierte Arbeitszeiten, tarifvertraglich gesicherte Zuschläge und Zulagen, ein 13. Monatsentgelt und zusätzlichen Urlaub.

„Mit der Unterschrift des Tarifvertrags erkannte das Unternehmen endlich den Mehrwert von guter Arbeit an“, betont IGBCE-Vorstandsmitglied Oliver Heinrich, der die Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Konzern führte. Noch bis Ende des Jahres läuft der Vertrag. Das Ziel in der kommenden Tarifrunde laute, den Tarifvertrag weiterzuentwickeln und ausweiten, erklärt er.

Doch damit nicht genug: „Wir als IGBCE wollen die Halbleiterindustrie weiter erschließen“, unterstreicht Heinrich. Faire Arbeitsbedingungen, Mitbestimmung und das Knowhow der Betriebsräte seien essenziell, um den Halbleiter-Sektor in Deutschland zu stärken: „In der Halbleiterindustrie darf es keine Neuansiedlung ohne Tarifbindung geben.“

Neuansiedlungen sind im sächsischen Mikroelektronikcluster, im sogenannten „Silicon Saxony“ einige geplant: Intel will in Magdeburg eine neue Chipfabrik bauen, der Chipkonzern TSMC in Dresden. In den vergangenen Jahren habe die IGBCE im Großraum Dresden bereits andere Unternehmen der Chipindustrie in Tarifbindung gebracht: Neben Globalfoundries ist das Halbleiterunternehmen X-Fab seit einigen Jahren tarifgebunden. Nach IGBCE-Tarifvertrag wird auch bei Siltronic, einem Hersteller von Siliziumwafern, mit Standort in Freiberg gezahlt. Gleiches gilt deutschlandweit seit Jahrzehnten entlang der Wertschöpfungskette der Halbleiter für die Chemiekonzerne, die die benötigen Chemikalien herstellen.

Stephanie Albrecht-Suliak, IGBCE-Landesbezirksleiterin Nordost, begrüßt die verstärkte Ansiedlung der Chipindustrie in Sachsen: „Die bietet eine echte Chance für Reindustrialisierung. Halbleiter sind das Industrieprodukt der Zukunft.“ Die Entwicklung und Produktion von Halbleitern schaffen sichere und hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland. „Für uns kommt es jetzt und in den kommenden Jahren darauf an, dass diese Arbeitsplätze auch mitbestimmt sind und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten bieten. Dafür setzen wir uns ein.“

Aus diesem Grund laden IGBCE, GlobalFoundries und X-FAB für den 13. Juni gemeinsam zum Parlamentarischen Frühstück in Berlin ein, um über Bedeutung und Herausforderungen der Halbleiterindustrie in Deutschland sowie über konkrete Investitionsvorhaben am Standort in Dresden zu diskutieren.

Für Presserückfragen: Isabel Niesmann, isabel.niesmann@igbce.de, 0511 7631 165, 0171 33 89 767

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Industriegewerkschaft IGBCE
Verantwortlich: Stephanie Albrecht-Suliak
Landesbezirksleiterin Nordost
Inselstraße 6, 10179 Berlin
Telefon: +49 30 27 87 13-0
Telefax: +49 30 27 87 13-44
E-Mail:  lb.nordost@igbce.de
Internet: nordost.igbce.de
 
Über uns:
Der Landesbezirk Nordost umfasst die fünf Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die IGBCE ist hier zuständig für rund 148.000 Beschäftigte in mehr als 760 erfassten Betrieben.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hat im Landesbezirk Nordost rund 80.000 Mitglieder.

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