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Goodyear in Fürstenwalde - IGBCE: Sozialplan mit sehr guten Bedingungen steht // Investorensuche geht weiter

Goodyear in Fürstenwalde - IGBCE: Sozialplan mit sehr guten Bedingungen steht // Investorensuche geht weiter
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Goodyear in Fürstenwalde

IGBCE: Sozialplan mit sehr guten Bedingungen steht

Investorensuche geht weiter

Seit Monaten fahren IGBCE und der Betriebsrat für den Goodyear-Standort in Fürstenwalde zweigleisig: Sie drängen im Schulterschluss mit der Politik auf Landes- und Bundesebene auf Konzepte für einen Weiterbetrieb der Reifenproduktion, allem voran durch einen Verkauf des Werkes an einen Investor. Und sie legten ihre Priorität auf einen Sozialplan mit sehr guten Bedingungen für die rund 700 Beschäftigten, deren Arbeitsplätze bei Schließung des Betriebs auf dem Spiel stehen.

Die monatelangen, intensiven und harten Verhandlungen für einen Sozialplan sind nun zum Abschluss gekommen. Betriebsrat und Goodyear-Geschäftsführung unterzeichneten eine Vereinbarung, mit der die Arbeitnehmervertreter*innen sehr gute Bedingungen für die vom Arbeitsplatzabbau betroffenen Beschäftigten durchsetzten.

Peter Weiser, Betriebsratsvorsitzender von Goodyear in Fürstenwalde: „Für uns war von Anfang an klar, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich ausstatten wollen, sollte Goodyear seine Entscheidung durchziehen und die traditionsreiche Reifenproduktion hier in Fürstenwalde wirklich dichtmachen. Mit dem Sozialplan-Ergebnis haben wir das vollumfänglich erreicht! Mit Abfindungen in beträchtlicher Höhe, verschiedenen Zuschlägen und vom Unternehmen finanzierten Qualifizierungsprogrammen in der Transfergesellschaft sichern wir die Beschäftigten finanziell ab und eröffnen ihnen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.“

In dem komplexen Vereinbarungspaket sind sowohl Anreize zum frühzeitigen Austritt aus dem Unternehmen in Form von Freiwilligenprämien festgelegt als auch eine Motivationsprämie für die Beschäftigte, die bis 2027 den Betrieb aufrechterhalten. Vorteilhafte Konditionen ziehen sich durch die unterzeichneten Dokumente, zum Beispiel mit finanziellen Regelungen zum vorzeitigen Austritt von Beschäftigten aus der Transfergesellschaft und auch der Möglichkeit ihrer Rückkehr. Bei der Berechnungsgrundlage für die Abfindung wird der bis heute bestehende Tabellenunterschied zu den Tarifen in Hessen ausgeglichen und für Fürstenwalde um den entsprechenden Prozentsatz erhöht.

Betriebsratsvorsitzender Peter Weiser: „Goodyear hatte Ende letzten Jahres seine Kahlschlagpläne für drei Standorte ausgerufen: die Produktion in Fulda, die Business Transformation in Hanau und Fürstenwalde. Wir haben uns bei den Sozialplanverhandlungen nicht auseinanderdividieren lassen und auf eine gemeinsame Berechnungsgrundlage für das Budget für jeden Standort bestanden. Für uns hier in Fürstenwalde hat dieses gemeinsame Vorgehen enorme finanzielle Vorteile gebracht.“

Investorensuche für die Reifenproduktion geht weiter

Auf einer Betriebsversammlung am 26. Juni stellte der Betriebsrat der Belegschaft die Sozialplan-Ergebnisse vor. Eine große Anerkennung und auch Dankbarkeit für ihren Einsatz der vergangenen Monate hätten sie bekommen, sagt Peter Weiser. Er machte zu Beginn seines Auftritts klar, dass das eigentliche Ziel die Fortführung der Reifenproduktion sei. Ein Passus im Sozialplan lässt diese Tür offen: Bis zur ersten geplanten Austrittswelle Ende März 2025 bleibt Zeit, um mit einem Investor eine verbindliche Vereinbarung zu treffen. Der Sozialplan würde dann außer Kraft gesetzt.

Boris Loew, stellvertretende Landesbezirksleiter der IGBCE Nordost und Mitglied im Goodyear-Aufsichtsrat: „Der Betriebsrat in Fürstenwalde hat über Monate den Spagat geschafft, einerseits die Investorensuche voran zu treiben und zugleich in harten Verhandlungen mit dem Unternehmen eine sehr gute Absicherung der Belegschaft zu erreichen. Dafür gebührt allen Beteiligten großer Respekt! Die IGBCE ist weiterhin davon überzeugt, dass Fürstenwalde beste Bedingungen bietet, um die Reifenproduktion an diesem Traditionsstandort mit exzellent ausgebildeten Fachkräften und gut ausgestatteter Infrastruktur weiterzuführen. Die Investorensuche geht in den kommenden Monaten weiter. An dieser Stelle möchte ich im Namen aller Fürstenwalder Kolleginnen und Kollegen unseren großen Dank für die enorme Unterstützung aus der Politik auf Landes- und Bundesebene aussprechen, die wir seit Bekanntwerden der Unternehmenspläne für eine Schließung der Reifenproduktion erhalten haben!“

Von Beginn an hatten die Goodyear-Beschäftigten Unterstützung für den Weiterbetrieb der Reifenproduktion vom brandenburgischen Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach persönlich bekommen. Auf Bundesebene eingeschaltet hatte sich der Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Oder-Spree, Mathias Papendieck.

Pressekontakt:

Susanne Schneider-Kettelför

IGBCE Berlin-Mark Brandenburg // Öffentlichkeitsarbeit

Mobil : 0179-259 88 82

susanne.kettelfoer@medien-beratung.net

Fotos im Anhang:

Kundgebung am 23. November 2023 vor dem Goodyear-Werkstor, Foto: Ingo Drumm

Kundgebung am 4. März 2024 vor dem Goodyear-Gelände, Fotos: Susanne Schneider-Kettelför

Foto 1: Rednertribüne mit dem brandenburgischen Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach (2.v.li) und dem Bundestagsabgeordneten Mathias Papendieck (3.v.li.)

Foto 2: Kundgebung der Beschäftigten

Zur Geschichte des Goodyear-Standorts Fürstenwalde:

Seit 1937 werden in Fürstenwalde Reifen gefertigt. In der DDR war der VEB Reifenkombinat Fürstenwalde mit der Marke „Pneumant“ der Alleinproduzent von Reifen. Das Werk fertigte auch für den Export nach Ost- und Westeuropa und in die USA. Nach der Wende gehörte Fürstenwalde neben Riesa zu einem der zwei Produktionsstandorte, die weitergeführt wurden und sich in den darauffolgenden Jahren zur ‚Erfolgsgeschichte Ost‘ mit zahlreichen Auszeichnungen entwickelten.

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