Staaken Center Verwaltungs GmbH
Kutbettin Eroglu über Staaken Center: Eine langweilige Immobilie kaufen, kann jeder
Berlin (ots)
Kutbettin Eroglu ist Immobilienentwickler und Gastronom. Im August 2021 hat der Immobilienprofi das Staaken Center erworben und plant das Objekt zu einem CO2-neutralen Nahversorgungszentrum umzubauen. Um die Problemimmobilie in ein Vorzeigeprojekt zu verwandeln, entwickelt Eroglu für jede freie Fläche ein individuelles Nutzungskonzept und setzt auf eine enge Kooperation mit lokalen Trägern und Initiativen. Beispielsweise hat im September die Bildungsakademie Staaken ihre Türen geöffnet und demnächst wird auch eine Niederlassung des Bürgeramts Spandau im Staaken Center für kurze Wege der Anwohnerinnen und Anwohner im Kiez sorgen.
Als Mitglied des neu gebildeten Quartiersrats vertritt Kutbettin Eroglu gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohner, Partnern aus dem Bildungsbereich, wie Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen, sowie lokalen Initiativen in Zukunft die Interessen des Stadtteils Staaken. Nakissa Imani Zabet, Sprecherin beim Quartiersmanagement Heerstr. Nord, äußert sich sehr positiv zu den Entwicklungen, die Kutbettin Eroglu im Kiez anstößt, sowie der Zusammenarbeit: "Wir als Quartiersmanagement freuen uns, dass es wieder einen verlässlichen Ansprechpartner für das Staaken Center gibt. Herr Eroglu ist ein wichtiger Partner der Quartiersentwicklung und unterstützt finanziell Projekte aus der Jugend- und Seniorenarbeit in Staaken."
Und auch Gabriele Fliegel, Vorstandsvorsitzende der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e. V. und der Stiftung Wirtschaftshof, ist vollen Lobes für den neuen Eigentümer des Staaken Center: "Kutbettin Eroglu ist als Unternehmer und als Mensch hoch engagiert, besonders auch an Orten, die Kreativität und ökonomisches und soziales Handeln verdient haben und umsetzen können. Das verbindet ihn als Mitglied mit der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau!"
Im Interview spricht Immobilienprofi Kutbettin Eroglu über die Herausforderung bei der Entwicklung von Gewerbeimmobilien und die aufwendige Sanierung des Staaken Centers zu einem CO2-neutralen Nahversorgungszentrum.
Sie sind Immobilienexperte und entwickeln vor allem Gewerbeimmobilien in Berlin. Seit 2021 sind Sie Inhaber des Staaken Center an der Heerstraße Nord. Wie kam es dazu, dass Sie inmitten der Pandemie ein solches Nahversorgungszentrum erworben haben.
Kutbettin Eroglu: Im August 2021 habe ich das Staaken Center mit meinem Team übernommen. Da war ein wenig Zufall und viel Wille, das Ganze zu machen, dabei. Ich habe im Sommer 2020 ein Angebot abgegeben und als wir uns im Sommer mit dem Verkäufer einig waren, haben wir die geeignete Gesellschaft gegründet. Das war schon Anfang 2021 und die Bank war auch kurze Zeit später davon überzeugt, die Finanzierung zu machen. Am 1. August 2021 konnten wir dann das Staaken Center übernehmen.
Das Staaken Center war bei der Übernahme eine richtige Problemimmobilie, inklusive erheblichem Sanierungsstau und hohem Leerstand. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen. Was hat sich denn seitdem getan?
Kutbettin Eroglu: Man kann das Staaken Center als Problem-Immobilie bezeichnen. Ich habe aber das Potenzial in diesem Objekt gesehen - und eine langweilige Immobilie, die man kauft, um nur die Mieteinnahmen zu generieren, das kann jeder. Beim Staaken Center hat es preislich im Einkauf gepasst und was dort vernachlässigt wurde, habe ich gesehen. Ich habe Ideen, sehe nicht nur Probleme, sondern vor allem Möglichkeiten.
Sie planen das Staaken Center in ein CO2 neutrales Vorzeigeprojekt zu entwickeln. Was sind die nächsten Sanierungsmaßnahmen?
Kutbettin Eroglu: Es war viel alte Technik verbaut. Zuerst haben wir angefangen mit der gesamten Beleuchtung. Wir hatten dort alte Leuchtstofflampen, die viel Energie verbraucht haben. Diese wurden komplett ausgetauscht und mit LEDs bessere Lichtverhältnisse geschaffen und Energie eingespart. Wir haben das Dach komplett saniert und es ist geplant, eine Photovoltaikanlage zu installieren.
Wir haben auch für eine bessere Klimatisierung im Center gesorgt, indem wir Moosplatten an die Decken und an die Wände angebracht haben. Man hört seit Jahren immer: Trockenes Moos bringt Luftqualität - das haben wir dort umgesetzt. Es gibt viele Sachen, die noch gemacht werden müssen, die wir umsetzen werden, um unsere Ziele zu erreichen.
Die Sanierung des Staaken Center bedeutet auch eine erhebliche Aufwertung für die ganzen Anwohner dieses Stadtteils. Wie gut funktioniert denn die Zusammenarbeit mit den Vertretern der Zivilgesellschaft und den politischen Akteuren?
Kutbettin Eroglu: Die Zusammenarbeit ist im Moment sehr gut. Das war nicht von Anfang klar. Die Anwohner und auch die Kommune waren neugierig darauf: Wer kommt? Was passiert da? Im Vorfeld des Kaufes gab's viele Gerüchte, auch weil die alten Eigentümer jahrelang versucht haben zu verkaufen. Es war die Rede davon, dass wir das Center abreißen wollen. Und es gab sogar einen Antrag der Linken in der Kommunalversammlung, im Rathaus Spandau in der BVV, dass man kommunalisiert, also der Bezirk das Center kauft und ein kommunales Center daraus macht. Dementsprechend gab es am Anfang sehr viele Menschen in Staaken - von Anwohnern hin bis zu der Politik - die neugierig waren, was mit dem Staaken Center passiert. Mittlerweile haben wir eine sehr gute Zusammenarbeit. Ich bin vor einigen Wochen vom Quartiersrat eingeladen worden, als neues Mitglied im Quartiersrat das gesamte Quartier zu repräsentieren und gemeinsam dafür zu sorgen, dass dort das Zusammenleben schöner wird und der Kiez aufgewertet wird.
Sie haben es bestimmt auch in der Presse gelesen: Vor ein paar Jahren gab es in Staaken, rund um das Staaken Center herum, sehr viele Brände. Es wurde negativ über den Stadtteil gesprochen. Das Staaken Center wurde durch den Leerstand, durch die Brände und die entsprechenden Schlagzeilen wirklich in ein schlechtes Licht gerückt. Staaken und das Staaken Center haben aber ein besseres, ein positiveres Image verdient und ich habe die Möglichkeit daran mitzuwirken. Wir entwerfen für jeden einzelnen Leerstand ein Konzept für Mieter und suchen dann nach dem richtigen Mieter, der dort auch gebraucht wird von den Anwohnern. Zum Beispiel haben wir jetzt einen sehr hochwertigen, guten Fleischer im Center - und nicht nur die Anwohner, sondern auch viele Menschen kommen extra nach Staaken, um bei diesem Fleischer ihr Fleisch zu kaufen. Wir haben auch neue Gastronomiekonzepte ins Center gebracht, z.B. ein Frühstücks-Café hat neu eröffnet. Und wir haben auch ein neues Beauty Center. Jede Erneuerung hat für eine positive Stimmung im Staaken Center und für das Umfeld gesorgt.
Viele Immobilienentwickler haben ihre Projekte auf Eis gelegt. Sie hingegen geben gerade richtig Gas. Was sind denn die wichtigsten Projekte, die Sie gerade entwickeln?
Kutbettin Eroglu: Dafür, dass Projektentwickler ihre Projekte auf Eis legen, gibt es vielerlei
Gründe. Die laufenden Kosten, die bis jetzt durch niedrige Zinsen überschaubar und berechenbar waren, haben sich bei einigen verdoppelt oder verdreifacht. Bei mir ist das anders: Ich habe laufende Projekte, die ich weiter umsetze. Bei neuen Projekten passe ich mich der Zeit, die wir jetzt haben, an. Ich erkläre Ihnen das mal an einem laufenden Projekt von mir in Rüdersdorf. Wir haben dort vor zwei Jahren geplant, hochwertige, schöne Eigentumswohnungen zu bauen, und diese dann Tesla-Mitarbeitern und Menschen, die in Grünheide und Rüdersdorf Arbeit finden, anzubieten. Wir wollten also hochwertige Eigentumswohnungen bauen, aber durch hohe Zinsen und teure Baukosten, haben wir das ganze umgeswitcht auf geförderte Wohnungen. Auf der einen Seite haben wir zwar hohe Kosten, aber auf der anderen Seite haben wir hier in Deutschland die Möglichkeit, geförderte Wohnungen zu bauen. Es wird gefördert, auch wenn wir Immobilienprojektentwickler alle meckern und jammern. Wir haben in Brandenburg die ILB, wir haben in Berlin die IBB und wenn man die Fördermöglichkeiten zu nutzen weiß, und bereit ist sich auch umzustellen, dann kann man auch Projekte verwirklichen, die auch sinnvoll umsetzbar sind. Das ist das, was ich gerade in Rüdersdorf mache; ein Projekt mit 124 Wohnungen.
Sie sind mit zwei großen Gewerbeimmobilien in Spandau aktiv. Wie wird sich der Bezirk in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Kutbettin Eroglu: Spandau ist für mich der schönste Bezirk in Berlin. Wir haben in Spandau sehr viele Bauprojekte und, im Gegensatz zu anderen Bezirken, setzt Spandau viel um. Man redet immer darüber, dass in Berlin die Baubehörden gewisse Sachen verlangsamen, stoppen oder schwieriger machen. Ich habe in Spandau genau das Gegenteil erlebt: Spandau als Bezirk und als Baubehörde unterstützt Projekte. Wir haben in Spandau sehr viele neue Projekte, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Für mich persönlich ist Spandau mein Zuhause, mein Heimatbezirk. Und deshalb schlägt mein Herz höher, wenn ich ein Projekt in Spandau umsetzen kann.
Sie sind nicht nur Immobilienunternehmer, sondern haben auch gleichzeitig noch verschiedene Franchiseketten aufgebaut, z.B. Burger City, Sushi City und Hühnerwald. Wie wurde aus dem Immobilienprofi ein Gastronom?
Kutbettin Eroglu: Das war umgekehrt. Ich habe mich vor Jahren in der Gastronomie selbständig gemacht. Immobilienprojekte setze ich seit 15 Jahren um. Gastronomie ist dann irgendwann nicht mehr meine Haupttätigkeit gewesen, aber ich habe nie geschafft von der Gastronomie wegzukommen. Gastronomie war immer meine Leidenschaft. In der Pandemie, als alle zu Hause waren und Homeoffice gemacht haben, wurden mir sehr viele Gastronomieflächen angeboten, die ich günstig und langfristig mit Mietverträgen absichern konnte. So habe ich Gastronomie wieder zu meiner Haupttätigkeit machen können.
Das Interview als Video beim Businesstalk am Kudamm:
https://www.youtube.com/watch?v=F1YYQZwDqs4
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