In Eigenregie zur Gleichberechtigung: Matthias Bullmahn verrät, was Frauen bei Gehaltsverhandlungen beachten müssen
Solingen (ots)
Voranschreitende Emanzipation und geschlechtsneutrale Sprache: Gesellschaftliche Fortschritte sind durchaus erkennbar - und doch klafft besonders die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen weiterhin auseinander. Matthias Bullmahn, Geschäftsführer von Pink Elephant Coach, will diesen Missstand endlich beheben und bietet mit über 33 Jahren Verhandlungserfahrung ein spezialisiertes Coaching, das Frauen befähigt, ihren Selbstwert zu erkennen und eigenständig bessere Gehälter zu verhandeln. Doch worauf kommt es dabei in der Praxis wirklich an?
Geschlechtergerechtigkeit, Emanzipation, Diversität: Themen wie diese gewinnen nicht nur stetig an Bedeutung, sondern auch an Akzeptanz - trotzdem sind wir gerade bei finanziellen Aspekten in vielerlei Hinsicht noch weit von Gleichberechtigung entfernt. Denn obwohl Frauen vermehrt Führungspositionen einnehmen, offenbart die durch zahlreiche Studien bestätigte Gender-Pay-Gap den weiterhin akuten Nachholbedarf in aller Deutlichkeit: Männer verdienen bei gleicher Qualifikation und Arbeitsleistung durchschnittlich satte 18 Prozent mehr als ihre Kolleginnen. Angesichts der trägen Entwicklungen in Richtung Gleichstellung bleibt daher oftmals nur die Option, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Häufiges Problem dabei: Frauen verhandeln, stürzen sich dabei ins Ungewisse und werden schließlich abgewiesen. "Frustriert und eingeschüchtert geben sie deshalb nicht selten endgültig auf. Damit verschenken sie jedoch nicht nur all den Fortschritt, den ihre Mühen bereits gebracht haben - vielmehr riskieren sie, in eine permanente Enttäuschung über ihre berufliche Situation zu verfallen", warnt Matthias Bullmahn, Geschäftsführer von Pink Elephant Coach.
"Trotz aller Bedenken lohnt es sich, hartnäckig und selbstbewusst zu bleiben! Denn das Geheimnis für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen liegt nicht nur im richtigen Augenblick und einer durchdachten Taktik, sondern vor allem in einem starken Selbstwertgefühl und einer klaren Kenntnis der eigenen Werte", fügt der Verhandlungsexperte hinzu. Auf Grundlage seiner langjährigen Erfahrung und bewährten Konzepte sowie auf Basis seines Mottos "Frauen verdienen mehr" konnte Matthias Bullmahn bereits mehr als 100 Frauen dabei helfen, signifikante Gehaltssteigerungen zu erreichen und damit die Lücke zu ihren männlichen Kollegen zu schließen. Besonders erstaunlich: 85 Prozent der von ihm gecoachten Frauen gelang das bereits in der ersten Verhandlung. Die wirkungsvollsten Tipps und Kniffe hierzu stellt der zertifizierte Spezialist für Verhandlungsführung im folgenden Ratgeber vor.
1. Durch Empathie und Verständnis die eigene Verhandlungskompetenz maximieren
In professionellen Verhandlungen ist es von entscheidender Bedeutung, nicht nur die eigenen Ziele und Bedürfnisse im Blick zu haben, sondern auch die der Gegenseite. Wertschätzung ist dabei ein essenzieller Baustein, führt ein von Wut oder Ablehnung geprägtes Verhandlungsklima doch unweigerlich zu einer Minderung der Verhandlungsleistung - im schlimmsten Fall kann es sogar langfristig die eigene Reputation beschädigen.
Deshalb ist es ratsam, von Anfang an eine Haltung der Partnerschaftlichkeit einzunehmen, die darauf abzielt, langfristige Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Die Bedürfnisse der Gegenseite zu erkennen, kann dabei oftmals den entscheidenden Unterschied ausmachen. So ermöglicht es dieses Wissen, gezielt auf die Wünsche und Anforderungen der anderen Partei einzugehen und dadurch die eigenen Verhandlungsziele effektiver zu erreichen.
2. Taktische Vorbereitung und das Bewusstsein über Alternativen
In der Vorbereitungsphase einer Verhandlung sollte der Fokus nicht allein auf dem angestrebten Ergebnis liegen - ebenso entscheidend ist es, die beste verfügbare Alternative zu kennen. Durch das Bewusstsein für andere Optionen wird die eigene Verhandlungsposition gestärkt, was insbesondere in der finalen Phase der Verhandlung, in der oft Wert liegen gelassen wird, von großem Vorteil ist. So lässt es sich beispielsweise weitaus selbstbewusster verhandeln, wenn man bei einem angestrebten Gehalt von 50.000 Euro bereits ein alternatives Angebot über 49.000 Euro vorliegen hat: Schließlich lässt das Wissen hierüber das mögliche Scheitern der Verhandlungen bereits im Vorfeld weniger schwerwiegend erscheinen.
Darüber hinaus ist es ratsam, nicht nur monetäre, sondern auch praktischere Faktoren wie die Lage der Firma oder Anfahrtszeiten in die Überlegungen miteinzubeziehen. Abschließend sollten derartige Abwägungen nicht nur für die eigene Position durchgeführt werden, sondern auch für die der Gegenseite. Die meisten Menschen vernachlässigen diesen wichtigen Schritt, der jedoch für eine ganzheitliche Verhandlungsstrategie unerlässlich ist.
3. Die Kunst der Wertbestimmung: Warum Durchschnitt nicht ausreicht
Die Frage des individuellen Marktwerts steht im Zentrum beruflicher Verhandlungen und verdient daher eine sorgfältige Analyse - weit mehr als die reine Konsultation von Gehaltsvergleichsportalen, die lediglich Durchschnittswerte liefern. In diesem Kontext ist wichtig, zu verstehen: Derartige Portale erfassen lediglich generelle Tendenzen für bestimmte Jobprofile oder Regionen und bieten daher keinen Einblick in den persönlichen Mehrwert, den die Einzelne ihrem Unternehmen bieten kann.
Es geht also darum, den eigenen Wert im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen und Wünsche des Arbeitgebers präzise zu definieren. Nur so lassen sich die Türen zu einer zielführenden Verhandlung weit genug öffnen. Demnach können Frauen durch eine solch sorgfältige Bestimmung oftmals nicht nur den Marktdurchschnitt übertreffen, sondern ihr Gehalt in einigen Fällen sogar verdoppeln. Die Schlussfolgerung daraus ist eindeutig: Das eigene Potenzial zu unterschätzen, ist kontraproduktiv, während eine genaue Analyse des eigenen Marktwerts oft mit finanzieller Anerkennung belohnt wird.
Außerdem ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts für Gehaltsverhandlungen nicht zu unterschätzen. Tatsächlich bieten Studien wertvolle Einsichten in die optimalen Zeitfenster für solche Gespräche. So legt etwa die Arbeit einer amerikanischen Psychologin nahe, die Verhandlungen von Mittwochnachmittag bis Freitagnachmittag anzusetzen. Der Grund hierfür ist, dass Führungskräfte an Montagen und Dienstagen oftmals stark mit der Vorbereitung der Woche und zahlreichen Meetings beschäftigt sind. Dadurch bleibt in dieser Phase wenig Raum für fundierte Entscheidungen in Gehaltsangelegenheiten. Darüber hinaus spielt auch der biologische Rhythmus eine entscheidende Rolle. Studien zeigen, dass der Cortisol-Spiegel (das Stresshormon) im menschlichen Körper vor 10 Uhr morgens am höchsten ist. Dies kann bei beiden Verhandlungsparteien zu einem erhöhten Stressniveau führen, was die Verhandlung erschwert. Im Gegensatz dazu sinkt der Cortisol-Spiegel am Nachmittag, was ein günstigeres Klima für Verhandlungen schafft.
4. Emotionale Distanz als Schlüsselelement erfolgreicher Verhandlungen
Emotionen können in vielen Lebensbereichen eine treibende Kraft darstellen, bei Verhandlungsgesprächen ist sachliche Distanz hingegen entscheidend. Nichts sollte daher persönlich genommen werden - stattdessen ist es ratsam, selbst bei angespannter Atmosphäre objektiv und gelassen zu bleiben. Dabei kann eine simple Methode der Atemübungen, wie sie etwa bei FBI-Agenten geschult wird, unterstützen: Ein kontrollierter Atemrhythmus - 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen - erhöht die Herzfrequenzvariabilität und führt zu einer besseren Selbstkontrolle.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, eigene emotionale Trigger zu identifizieren und aktiv an der Fähigkeit zu arbeiten, nicht überzureagieren. Allerdings geht es dabei nicht nur darum, endgültig herauszufinden, wie sich die eigenen Reaktionen auf bestimmte Situationen und Reize kontrollieren lassen. Vielmehr stärken bereits regelmäßige Übungen in diesem Bereich die eigene emotionale Resilienz und können somit nicht nur im Verhandlungsraum, sondern auch in vielen anderen kritischen Situationen von Nutzen sein.
5. Vom Anfänger zum Profi - durch strukturierte Übung
Verhandlungsfähigkeiten sind keine angeborene Gabe - sie erfordern kontinuierliche Übung und ein tiefes Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen. Hierbei ist die Perspektive entscheidend: Die Analyse der eigenen Verhandlungsstrategie aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht ein umfassendes Verständnis der Situation. Ebenso wertvoll ist die Konfrontation mit emotional fordernden Szenarien - dadurch wird die Fähigkeit geschult, selbst in stressigen Momenten sachlich und fokussiert zu bleiben.
Hierbei ist vor allem die Wahl der Übungspartner entscheidend. Es mag intuitiv erscheinen, mit Menschen zu üben, die bereits Erfolg im Verhandeln hatten. Doch Vorsicht: Jede Verhandlung ist individuell und erfordert spezielle Fähigkeiten. Daher ist es von großer Bedeutung, gezielt nach Experten zu suchen - Menschen, die das Handwerk der Verhandlung in seiner vollen Breite verstehen und bereit sind, dieses Wissen weiterzugeben.
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Pressekontakt:
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