Wenn Schönes wirkt: Die Kraft der Neuroästhetik
München (ots)
In unserer heutigen Zeit, in der das Erscheinungsbild, der erste Eindruck, das Storytelling und jegliche visuellen Reize eine immer bedeutendere Rolle spielen, aber auch die Überfrachtung von Informationen in unserem Gehirn Stress und Vermeidung auslösen können, rückt die Forschung zu den Prozessen, welche die Auswirkungen von Gestaltung und Kommunikation auf das menschliche Gehirn und das resultierende Bevorzugungsverhalten untersuchen, vermehrt in den Fokus. Darin liegt ein neues, wissenschaftlich bestätigtes Potential: Viele visuelle Reize haben nicht nur maßgeblichen Einfluss auf unsere Wahrnehmung und unser Handeln, sondern auch auf unseren Organismus und Wohlbefinden.
"Attraktive Reize haben die Fähigkeit, die Belohnungsareale im Gehirn von Menschen zu aktivieren und damit ein Wohlgefühl auszulösen: Diese Reize wirken im Gehirn vertrauter, vermitteln uns Sicherheit und stellen sogar Beziehungen her. Diese Erkenntnisse aus der Neuroästhetik und Kommunikationspsychologie sind der Schlüssel zur Generierung von Attraktivität, Wirksamkeit und Bevorzugung". - so Suchanek. "Eine besonders atmosphärische Umgebung oder eine charismatische Kommunikation kann sogar tief in unsere Hormonproduktion einwirken: Menschen bevorzugen intuitiv das Schönere"
Stefan Suchanek gilt als einer der gefragtesten Experten zum Thema Neuroästhetik im deutschsprachigen Raum. Er begleitet Unternehmen dabei, durch Attraktivität und Anziehungskraft eine erfolgreiche Bindung zu Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartner zu bewahren.
Der Begriff "Neuroästhetik" wurde vor etwa zwanzig Jahren vom Neurobiologen Semir Zeki geprägt. Er beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen der visuellen Wahrnehmung und neurobiologischen Prozessen im Kontext von Kunst und Ästhetik. Seit Mitte der 90er Jahre wurde beobachtet, dass unser Gehirn und Nervensystem auf externe und visuelle Reize und den damit verbundenen Verarbeitungsprozesse entscheidungs- und handlungsbeeinflussend reagieren. Diese Erkenntnisse werden auf die evolutionären Vorteile begründet und haben Meilensteine gesetzt, inwieweit Gestaltung oder visuelle Reize unser Gehirn und das Empfinden und daraus resultierende Entscheidungen beeinflussen können. In der Werbe- und Konsumentenpsychologie werden bereits viele dieser Effekte und Prinzipien erfolgreich angewandt.
Die Neuroästhetik eröffnet die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie unser Gehirn auf ästhetische Reize reagiert, warum wir bestimmte Dinge als schön empfinden und welche Effekte ästhetische Erlebnisse auf unsere emotionale und kognitive Erfahrung haben können. Dieses Forschungsfeld kann somit als Schlüssel dienen, um die Wechselwirkung zwischen Schönheit, dem Gehirn und deren Auswirkungen auf positive Emotionen zwischen Mensch und Mensch oder auch zwischen Mensch und Raum besser zu begreifen.
Seit nunmehr 30 Jahren hat Stefan Suchanek dieses Wissen gesammelt und so übersetzt, daß es pragmatisch im Alltag angewandt und genutzt werden kann: Für die Bereichen der Architektur, der Ökonomie, Handel, Dienstleistung und der täglichen Kommunikation.
Ein Beispiel: Das Prinzip von Symmetrie und Vitalität.
Ein unbekanntes, aber symmetrisches Gesicht mit großen Augen wird bereits von Babys bevorzugt wahrgenommen und angelächelt als ein eher asymmetrisches Gesicht. Menschen, die als "schön" bezeichnet werden, haben meist sehr symmetrische Gesichtszüge sowie kontrastreiche und vital wirkende Körperoberflächen. Wird dieser Prozess noch mit einem mehrsekündigem "Blickhalten" ergänzt, wird im menschlichen Organismus das Hormon Phenylethylamin angeregt: Wir reagieren bei Räumen mit einer starken Anziehungskraft und bei Menschen sogar mit Verliebtheit.
Im Kontext zur Architektur und Atmosphäre kann man feststellen, dass solche Gebäude auch vertrauter wirken und damit eine längere Verweildauer erzeugen. Durch zusätzliche geschickte psychologische Effekte oder ästhetische Bild-, Licht-, oder Farbreize werden eine erhöhte Gestimmtheit, eine Erregung und angenehme kognitive Prozesse ausgelöst, die dem Menschen das Gefühl der "inneren Bewegtheit" geben: "Wenn wir etwas als schön empfinden, fühlen uns also nicht nur wohl, sondern auch vital"
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