KTM AG reicht Insolvenz ein – Experte verrät, wie Traditionsunternehmen schnell Investoren finden
Schwarzach (ots)
Der traditionsreiche Motorradhersteller KTM kämpft um seine Zukunft. Eine eingereichte Insolvenz und eine Finanzierungslücke im dreistelligen Millionenbereich stellen die Unternehmensgruppe vor eine immense Herausforderung. Wie können solche Traditionsunternehmen dennoch Investoren gewinnen?
Gerade in solchen Krisensituationen ist ein strategisches Vorgehen essenziell, um Investoren zu überzeugen und die Zukunft des Unternehmens zu sichern. In solch einer Situation aus Verzweiflung zu handeln, kann mehr Schaden als Nutzen. Die wichtigsten Schritte, die Unternehmen in einer solchen Situation gehen sollten, um sich zu retten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
KTM in der Krise: Wie der Motorradhersteller seine Zukunft sichern will
KTM, einer der größten Motorradhersteller Europas, gehört zur Pierer Mobility AG, unter deren Dach auch Marken wie GasGas, MV Agusta und Husqvarna vereint sind. Diese breite Markenpalette sorgt intern für Konkurrenz, obwohl die einzelnen Marken unterschiedlich positioniert werden.
Derzeit steht das Unternehmen vor der Herausforderung, sich auf eine gezielte Verkleinerung zu konzentrieren – ein Prozess der Konsolidierung, der die Rückkehr zu den eigenen Stärken in den Mittelpunkt stellt. Mehr als 3.000 Arbeitsplätze sind dabei potenziell gefährdet. Schon jetzt werden in der Produktion und im Management erste Schritte unternommen, um Anpassungen vorzunehmen. Dazu gehört unter anderem eine Reduzierung der Produktionskapazitäten, um auf eine stabilere Nachfrageentwicklung vorbereitet zu sein und größere Einbrüche zu vermeiden. Diese Art des gesunden Schrumpfens könnte auch Maßnahmen wie Altersteilzeit oder, falls notwendig, betriebsbedingte Kündigungen mit sich bringen, wobei der Schutz der Stammbelegschaft oberste Priorität hat. Ziel ist es, die Krise kontrolliert zu bewältigen und das Fundament für eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Offene Kommunikation und klare Strategien: So kommen Unternehmen aus der Krise
In Krisenzeiten ist Transparenz ein zentraler Faktor – sowohl gegenüber Investoren als auch gegenüber Führungskräften und Mitarbeitern. Vertrauen kann nur dann aufgebaut und erhalten werden, wenn offene Kommunikation gewährleistet ist. Verheimlicht ein Unternehmen wichtige Pläne, wie etwa einen möglichen Verkauf, riskiert es, langfristig das Vertrauen potenzieller Geldgeber und Kunden zu verlieren.
Neben der Transparenz spielt das Konzept des "gesunden Schrumpfens" eine entscheidende Rolle. Hierbei geht es um die Konzentration auf die Kernkompetenzen, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Parallel dazu ist ein klarer Plan erforderlich, der sowohl Einsparungen als auch eine nachhaltige Rückkehr zu voller Produktionskapazität berücksichtigt.
Realistische Prognosen setzen und Fehler erkennen
In einer Krisensituation ist es außerdem essentiell, unrealistische Versprechungen zu vermeiden – wie etwa übertriebene Verkaufsprognosen, die den tatsächlichen Zahlen widersprechen. Beispielsweise wäre es fatal, von einem schnellen Absatz von einer Million Motorrädern zu sprechen, wenn die tatsächlichen Aufträge lediglich 200.000 Einheiten umfassen. Stattdessen sollten Unternehmen auf realistische Prognosen setzen, die den aktuellen Gegebenheiten entsprechen und gleichzeitig einen gesunden Optimismus bewahren.
Ebenso wichtig ist es, aus Fehlern im Management zu lernen. Sollten gravierende Fehlentscheidungen identifiziert werden, muss das Unternehmen bereit sein, Konsequenzen zu ziehen. Dazu kann es gehören, Führungskräfte auszutauschen oder Schlüsselpositionen neu zu besetzen – immer mit Blick darauf, wo die größten Kompetenzen liegen.
Vertrauen durch Offenheit schaffen in Zeiten der Krise
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Suche nach Investoren oder einem möglichen Verkauf ist, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens realistisch darzustellen. Besonders im Motorradgeschäft, das mit Freizeit und Hobby verbunden und kein Grundbedürfnis ist, darf man keine falschen Erwartungen wecken. In einer Krise ist zudem die finanzielle Situation besonders wichtig. Ob Weihnachtsgeld oder Sonderzahlungen möglich sind, sollte offen und klar mit der Belegschaft besprochen werden. Wenn das Geld knapp ist, muss der Fokus darauf liegen, die Löhne zu sichern – auch wenn Sonderzahlungen vorerst ausbleiben. Solche Maßnahmen sind vergleichbar mit denen anderer Unternehmen wie Volkswagen, die in ähnlichen Situationen Prämien gestrichen haben. Läuft es wieder besser, profitieren auch die Mitarbeiter davon.
Für Investoren gilt das Gleiche: Überzogene Erwartungen schaden dem Vertrauen. Es ist wichtig, klarzustellen, dass es Zeit und konkrete Maßnahmen braucht, um das Unternehmen wieder stabil aufzustellen. Versprechen, wie eine baldige Rückkehr zu Dividendenzahlungen, sind fehl am Platz. Stattdessen sollte ein realistischer Plan kommuniziert werden, der zeigt, wie das Unternehmen langfristig wieder wachsen kann. Ehrlichkeit und Transparenz sind dabei entscheidend, um Vertrauen zu gewinnen und die Basis für eine nachhaltige Zukunft zu legen.
Über Fabian Zamzau und Michael Polit:
Fabian Zamzau und Michael Polit sind die Geschäftsführer der Otter Consult GmbH. Sie unterstützen Unternehmer dabei, einen qualifizierten Nachfolger für ihren Betrieb zu finden, um ihn im Anschluss gewinnbringend an den Interessenten zu verkaufen. Das Team der Otter Consult GmbH begleitet seine Kunden hierbei bei allen wichtigen Prozessen und Entscheidungen und betreut sie vollumfänglich bis zum Verkauf. Weitere Informationen unter: https://otterconsult.de/
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