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VIER PFOTEN: Verleumdung als Antwort auf Aufdeckung des Kaninchenskandals
EDEKA und GGE verbreiten falsche Tatsachenbehauptungen - rechtliche Schritte überlegt

Hamburg (ots)

Am 22. Oktober 2008 deckten VIER PFOTEN und stern-tv/ RTL die grausamen Zustände in internationalen Kaninchen-Käfigbatterien auf. Die dokumentierten Betriebe befinden sich in Deutschland, Frankreich und Ungarn; sie liefern an Schlachthöfe, die zu den Lieferanten von REWE und EDEKA zählen. Nach einem ähnlichen Skandal 2007 wurde die "Qualitätsgemeinschaft Kaninchen" von der Gütegemeinschaft Ernährung (GGE) gegründet. Dennoch haben Konsumenten nach wie vor keine Gelegenheit, die Herkunft des Fleisches nachzuvollziehen.

Nun wehren sich EDEKA sowie die GGE gegen die Anschuldigungen von VIER PFOTEN. EDEKA und GGE behaupten auf Konsumentenanfragen, dass es sich bei den Aufnahmen um veraltetes Material handelt. Auf den Videobildern ist jedoch eindeutig das Datum der Aufnahme erkennbar - auf einer Ausgabe einer bekannten deutschen Tageszeitung.

Zudem erklärt die GGE, die gezeigten Betriebe wären vor kurzem überprüft worden. Es habe keine Beanstandungen gegeben, so eine Stellungnahme von GGE und EDEKA. Die Bilder, die VIER PFOTEN vorliegen, sprechen jedoch eine klare Sprache: Verletzte, kranke und tote Kaninchen, zusammengepfercht in engen Käfigen. Diese Kaninchen landen dann in den von der GGE kontrollierten Schlachthöfen.

"Solange es für den Konsumenten nicht nachvollziehbar ist, aus welcher Mastanlage ein Kaninchen kommt, so lange können die Konsumenten nicht ausschließen, dass sie Kaninchenfleisch aus der tierquälerischen Käfighaltung kaufen," erklärt Jürgen Faulmann, Kampagnenleiter von VIER PFOTEN.

Tierquälerei mit Gütesiegel

Laut den EDEKA Emails mit eingefügter GGE-Stellungnahme handelt es sich bei den GGE-Richtlinien um Anforderungen "die gemeinsam mit den VIER PFOTEN (...) erarbeitet wurden". Diese Behauptung ist eine Verleumdung. VIER PFOTEN lehnt die Käfighaltung von Kaninchen komplett ab, da diese keineswegs tiergerecht ist. Für VIER PFOTEN kommt nur Freilandhaltung bzw. Bodenhaltung mit Auslaufmöglichkeit in Frage. Die Behauptung von GGE und EDEKA ist der verzweifelte Versuch, die minderwertigen Standards als tierschutzkonform zu präsentieren.

VIER PFOTEN überlegt nun rechtliche Schritte gegen die "Gütegemeinschaft Ernährung" sowie EDEKA, um diese Verleumdungen zu unterbinden. Zudem fordert VIER PFOTEN erneut EDEKA und REWE auf, sich von den verantwortungslosen Schlachthöfen zu trennen, die die Haltungsbedingungen ihrer Lieferanten nicht kontrollieren und so die tierquälerische Käfighaltung tolerieren. EDEKA, REWE sowie die "Qualitätsgemeinschaft Kaninchen" geben diese versteckte Tierquälerei fein säuberlich versteckt an ahnungslose Konsumenten weiter.

Auch die Bundestierärztekammer fordert in einer aktuellen Presseaussendung "das Ende der industriellen Mastkaninchenhaltung". Zudem verlangt die BTK, dass "Amtstierärzten endlich das geeignete Handwerkzeug zur Verfügung gestellt wird, um dem Tierschutz bei der Kontrolle von Mastbetrieben Geltung zu verschaffen."

Ein positives Beispiel für verantwortungsvolles Handeln ist die Lebensmittelkette LIDL, die voll und ganz auf Kaninchenfleisch verzichtet, bis die Mastanlagen auf die tierquälerische Käfighaltung verzichten. Auch Kaufland, im gegenwärtigen Skandal involviert, startet nun ein Pilotprojekt für Kaninchenfleisch aus tiergerechter Haltung.

Aktuelles Bildmaterial auf Anfrage.

Presserückfragen an VIER PFOTEN:

Jürgen Faulmann
Kampagnenleiter

phone: +43 1 545 50 20 - 31
jürgen.faulmann@vier-pfoten.org

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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