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Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

Dreibeiniger Wolf in Brandenburg umgesiedelt

Groß Schönebeck (ots)

Der zu Beginn des Jahres in Brandenburg
eingefangene dreibeinige Wolf "Naum" wurde gestern vom Zoo Eberswalde
in den Wildpark Schorfheide umgesiedelt. Der Transport fand unter
tiermedizinischer Begleitung statt. Zuvor wurde das Tier
narkotisiert.
Mit maßgeblicher Unterstützung der Tierschutzorganisation Vier
Pfoten e. V. wurde im Wildpark Schorfheide für das Tier ein eigenes
Gehege in einem abgeschiedenen Bereich geschaffen. Der Ausbau des
neuen Geheges kostete 80.000 DM und wurde etwa zu gleichen Teilen von
den Vier Pfoten und dem Wildpark Schorfheide finanziert.
In Fachkreisen wird davon ausgegangen, dass der Wolf, dem der
rechte Hinterlauf fehlt, aus Polen über die Oder nach Brandenburg
einwanderte. Aufgrund seiner Behinderung befürchtete das
Landesumweltamt Brandenburg, dass sich das Wildtier besiedelten
Gebieten nähern und leichter zu erbeutende Nutz- und Haustiere reißen
könne. Daher beschloss man, den Wolf einzufangen.
"Eine artgerechte Unterbringung von Wildtieren kann es nicht
geben", sagt Manfred Mohrbach, Geschäftsführer der Vier Pfoten.
"Unsere Unterstützung dient ausschließlich dem Schutz dieses
einzelnen Tieres. Der Wildpark Schorfheide bietet aufgrund großer
geeigneter Flächen und mehrjähriger Erfahrung im Umgang mit Wölfen
hierfür nahezu ideale Bedingungen."
Die Stabilisierung des westpolnischen Wolfsbestandes ist mit einer
verstärkten Einwanderung einzelner Wölfe nach Deutschland und
insbesondere nach Brandenburg verbunden. Das Land Brandenburg hat
1996 den von der Wildbiologischen Gesellschaft München entwickelten
Managementplan für Wölfe verabschiedet, um zu erwartenden Konflikten
wegen der angestrebten Wiederansiedlung von Wölfen in Deutschland
begegnen zu können. Erklärtes Ziel dieses Planes ist es, die
Ansiedlung von Wölfen in Deutschland zu fördern. Der Fang des Wolfes
"Naum" geschah ausschließlich aufgrund seiner Behinderung und um
möglichen Schäden, die auch den Managementplan für Wölfe gefährden
könnten, vorzubeugen.
"Der Bau des Geheges wurde ausschließlich privat finanziert. Wir
gehen davon aus, dass das Land Brandenburg seinen hoheitlichen
Aufgaben dahingehend nachkommen wird, auch die Behandlung von
Problemwölfen künftig finanziell abzufedern," so Dr. Frank Heyter,
Geschäftsführer des Wildparks Schorfheide.
Das TV-Klammermaterial von der Überführung des Wolfes kann auch
bei den Vier Pfoten angefordert werden.
Für weitere Informationen:
Beate Schüler, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Vier Pfoten e. V.
Große Brunnenstr. 63a
22763 Hamburg,
Tel.: 040-399 249-30

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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