Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Vier Pfoten haben erstes Bärenschutz-Zentrum in Osteuropa eröffnet
Hamburg (ots)
Am 17. Nov. 2000 wurde von der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN das erste osteuropäische Bärenschutz-Zentrum in Belitza, Bulgarien, 150 km von Sofia eröffnet.
Hier haben zunächst drei ehemalige Tanzbären eine neue artgerechtere Unterkunft gefunden. Bulgarien ist eines der letzten zwei Länder Europas, in denen es noch öffentliche Tanzbären Darbietungen gibt.
Die Ausbildung zum Tanzbären ist äußerst qualvoll. Das Jungtier wird auf glühende Platten gestellt, während es die immer gleiche Musik hört. Aufgrund des Schmerzes richten sich die Bären auf zwei Beine auf und vollziehen tanzähnliche Bewegungen. In ihrem künftigen Leben reagieren Tanzbären automatisch auf diese Musik. Ohne Narkose werden den Bären Ringe durch Lippen, Lefzen oder Nasen gebohrt, damit sie gefügig sind.
Um dem großen Tierleid nun ein Ende zu machen, erbauten die VIER PFOTEN das Bärenschutz-Zentrum Belitza. Das 11.000 m_ große Freigehege mit Waldanteilen kann bei Bedarf erweitert werden, um auch den verbleibenden Tanzbären eine neue Heimat zu bieten.
Laut Angaben des Umweltministeriums leben in Bulgarien noch fast 1000 wilde Bären. Die Tanzbären wurden als Jungtiere der freien Wildbahn entnommen und einer qualvollen Ausbildung unterzogen. Heute sind in Bulgarien, neben den drei befreiten, noch 13 Bären offiziell als Tanzbären registriert. Nach Informationen der bulgarischen Roma - sie verdienen sich mit den Tanzeinlagen der Bären ihren Lebensunterhalt - soll es jedoch noch rund 50 weitere illegale Tanzbären in Bulgarien geben.
"Die VIER PFOTEN haben in Belitza den Grundstein für eine dauerhafte Lösung des Tanzbärenproblems in Bulgarien gelegt. Nun sind auch die Verantwortlichen des Landes aufgefordert, die vorhandenen Gesetze anzuwenden. Wir haben Zusagen des Umweltministeriums, kurzfristig Verträge zu fertigen, die den VIER PFOTEN als Betreiber dieses Projektes garantieren, unter behördlicher Aufsicht dieses Tierleid zu beenden," erläutert Manfred Mohrbach, Geschäftsführer der VIER PFOTEN. "Wir wollen aber auch die westeuropäische Bevölkerung auf das Problem aufmerksam machen. Das grausame Schicksal der Tiere ist während der möglicherweise als amüsant empfundenen Tanzbärenvorführungen nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Ohne die Geldgaben der Touristen ist das Geschäft mit den Tanzbären nicht mehr lukrativ."
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