Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Vier Pfoten demonstriert gegen "Pelzernte" in Nerzfarm in Bargenstedt bei Meldorf
Bargenstedt (Schleswig-Holstein) (ots)
Mitglieder der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN demonstrieren heute vor der Nerzfarm in Bargenstedt bei Meldorf gegen die jetzt beginnende Tötung der Tiere. Angesichts der qualvollen Haltungsbedingungen und des sinnlosen Abschlachtens der Nerze verlangen sie umgehende Maßnahmen für eine Beendigung der Pelztierzucht.
Seit einigen Tagen findet in der Farm die sogenannte "Pelzernte" statt. Darunter verstehen die Fachleute das Töten und Abpelzen der Tiere. Die VIER PFOTEN liegen Filmaufnahmen vor, die kürzlich auf der Farm gedreht wurden. Sie zeigen den Tötungsraum mit mindestens fünfzig bereits getöteten und teilweise gehäuteten Tieren. VIER PFOTEN hat Anzeige gegen den Betreiber erstattet.
"Hier liegt ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor", erläutert Anette Nomann, Pelztierexpertin der VIER PFOTEN. "Das Gesetz schreibt eindeutig fest, dass ein Töten von Tieren ohne "vernünftigen" Grund nicht zulässig ist. Tiere ausschließlich zur Gewinnung ihres Felles für die Pelzmode zu töten, ist unverantwortlich und absolut überflüssig", so Nomann weiter. VIER PFOTEN fordert daher die unverzügliche Schließung der Anlage.
Rund 300.000 Tiere pro Jahr werden in Deutschland in der Regel durch Vergasen und Giftinjektionen getötet und gehäutet. Ihre Felle werden anschließend zu Luxusartikeln wie Pelzmänteln oder Pelzbesätzen verarbeitet. Schon allein die Haltungsbedingen sind qualvoll für die Tiere: Zu zweit, manchmal sogar zu viert werden sie in winzige Drahtkäfige gepfercht. Ihre natürlichen Verhaltensweisen sind dadurch extrem eingeschränkt. Das Töten der Tiere findet nicht unter veterinärmedizinischer Aufsicht statt. Unsachgemäße Tötung und nachlässige Durchführung verursachen oft weitere Qualen. Ein "Abpelzen" bei lebendigem Leibe kann nicht sicher ausgeschlossen werden.
Erst vor wenigen Wochen beschloss der Bundesrat eine Empfehlung an die Bundes-regierung, die Haltungsrichtlinien für die Pelztierzucht bundeseinheitlich schärfer zu fassen. Grundlage der Bundesratsentscheidung am 9. November war ein Verbotsantrag des schleswig-holsteinischen Umweltministers Klaus Müller. Der Antrag war zustande gekommen, nachdem VIER PFOTEN mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion die katastrophalen Haltungsbedingungen in einem Zuchtbetrieb in Maasholm aufgedeckt hatte, der daraufhin von den zuständigen Behörden geschlossen wurde. "Wir fordern die Bundesregierung auf, ein komplettes Verbot weiterhin zu prüfen und übergangsweise die Haltungsbedingungen so zu verschärfen, dass die Zucht sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt", so Anette Nomann.
Weitere Informationen bei:
Anette Nomann, Pelztierexpertin, Tel.: 0160-2687338, Robert Kleß, Pelztier-Experte, 0151-12154657,
TV-Klammermaterial über Beate Schüler, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 040-399 249-31.
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