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BG Verkehr - Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation

BG Verkehr warnt vor Unfallrisiken mit Fahrrädern

BG Verkehr warnt vor Unfallrisiken mit Fahrrädern
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Fahrräder und Pedelecs werden besonders in den Städten zunehmend auch beruflich gern genutzt. Das macht sich allerdings auch in der Unfallstatistik bemerkbar. Eine Sonderauswertung der BG Verkehr zeigt: Fahrräder und Pedelecs sind zusammen mittlerweile häufiger in Arbeitsunfälle im Straßenverkehr verwickelt als schwere Lkw.

Die BG Verkehr als zuständige Berufsgenossenschaft für die Verkehrswirtschaft hatte für den Zeitraum eines Jahres meldepflichtige Arbeits- und Dienstwegeunfälle ihrer Versicherten im Straßenverkehr stichprobenartig ausgewertet. Hochgerechnet ereigneten sich 7.650 dieser Unfälle. Davon sind 6.388 als leichte Unfälle ohne stationären Krankenhausaufenthalt einzustufen. Außerdem finden sich 1.220 schwere Unfälle und 42 tödliche Unfälle in der Bilanz.

Pkw hatten mit 31 Prozent den größten Anteil am Unfallgeschehen. Auf Platz zwei folgen Fahrräder und Pedelecs, die zusammen auf 23 Prozent der Unfälle kamen. Lkw über 7,5 t waren an 22 Prozent der Unfälle beteiligt, gefolgt von Kleintransportern bis 3,5 t (11 Prozent) und Bussen (6 Prozent). Fahrräder werden in den Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr unter anderem in der Postzustellung und bei den Kurierdiensten eingesetzt. In den letzten Jahren ist die Lebensmittelauslieferung neu dazugekommen. Die Einführung von Pedelecs, umgangssprachlich auch E-Bikes genannt, hat dem Einsatz von Zweirädern in der Arbeitswelt einen kräftigen Schub beschert.

Fahrräder und Pedelecs: Hoher Anteil an Alleinunfällen

„Was uns bei Fahrrädern und Pedelecs auffällt, ist der hohe Anteil an Alleinunfällen“, sagt Martin Küppers, Leiter Regelwerk und Arbeitssicherheit bei der BG Verkehr. Als Alleinunfälle definiert sind Verkehrsunfälle, bei denen es keinen Unfallgegner gibt. Beispiele sind Stürze oder das Abkommen von der Fahrbahn. Über alle Branchen hinweg beträgt der Anteil der Alleinunfälle 34 Prozent. In den Branchen, in denen Fahrräder und Pedelecs eingesetzt werden, liegt er deutlich höher. Beispiel: Bei den 643 Unfällen in der Lebensmittelauslieferung waren in 583 Fällen Fahrräder oder Pedelecs involviert. Davon waren zwei Drittel Alleinunfälle.

Aktion zum Tag der Verkehrssicherheit geplant

Unbestritten ist, dass Beschäftigte auf zwei Rädern oft Opfer von schwierigen Wetterbedingungen oder Straßenverhältnissen werden. Aber wie bei anderen Verkehrsmitteln auch ist die Hauptunfallursache meistens dem persönlichen Bereich zuzuordnen. „Um unsere Versicherten für die Gefahren auf dem Fahrrad und dem Pedelec zu sensibilisieren, werden wir uns in diesem Jahr aktiv an der Schwerpunktaktion des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) beteiligen, die unter dem Motto ‚Sichere Radfahrmobilität auf Arbeits- und Dienstwegen‘ steht“, kündigt Dr. Nadia Schilling, Leiterin der Fachgruppe Verkehrssicherheit bei der BG Verkehr, an. Geplant ist unter anderem eine Aktion zum bundesweiten Tag der Verkehrssicherheit am 21. Juni.

Über ihre Aufsichtspersonen berät die BG Verkehr auch die Unternehmen. Die Unternehmen müssen dafür sorgen, dass ihren Beschäftigten für ihre dienstlichen Fahrten ein verkehrssicheres Fahrrad oder Pedelec zur Verfügung steht. Gleichzeitig haben sie die Pflicht, ihre Beschäftigten in dem Umgang regelmäßig zu unterweisen. Das ist nur auf den ersten Blick trivial. „Die Fahrphysik eines Zweirads ist mit einer Transportbox oder einem Rucksack auf dem Rücken ganz anders, als es die meisten Radfahrer gewohnt sind“, warnt Küppers.

Weitere Fakten aus der Sondererhebung:

  • Am häufigsten in schwere und tödliche Unfälle verwickelt waren Lkw (488 Fälle), gefolgt von Pkw (320 Fälle), Kleintransportern bis 3,5 t (173 Fälle), Fahrrädern (84 Fälle) und Pedelecs (46 Fälle).
  • Die meisten Arbeits- und Dienstwegeunfälle im Straßenverkehr ereigneten sich in der Zeit von 10 bis 12 Uhr.
  • 42 Prozent der verunfallten Beschäftigten kamen aus der Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren. Als Unfallverursacher trat jedoch eher die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen überproportional in Erscheinung.
  • 66 Prozent der Unfälle fanden innerorts statt. Davon waren 10 Prozent schwere Unfälle. Auf den Autobahnen fanden 18 Prozent der Unfälle statt, davon hatten jedoch 30 Prozent schwere Folgen. Auf anderen außerörtlichen Straßen fanden 16 Prozent der Unfälle statt, davon waren 26 Prozent als schwer einzustufen.
  • Die häufigsten Unfallursachen: 1. Geschwindigkeit (2.695 Fälle), 2. Abstand (1.664), 3. Übersehen von Verkehrsteilnehmenden (1.459), 4. Fahrfehler Straßenbenutzung wie z. B. Gegenverkehr (1.066), 5. Fahrfehler Vorfahrt, Vorrang (1.001), 6. Unachtsamkeit, Ablenkung (981). Mehrfachnennungen waren zulässig.

Zur Sondererhebung

Die BG Verkehr erfasste stichprobenartig im Zeitraum zwischen Juli 2022 und Juni 2023 meldepflichtige Arbeitsunfälle und Dienstwegeunfälle ihrer Versicherten, die sich im Straßenverkehr ereigneten. Meldepflichtig ist ein solcher Unfall dann, wenn Versicherte für mehr als drei Tage arbeitsunfähig sind oder an den Unfallfolgen versterben. Bei der Erhebung wurden entsprechend der Stichprobenerhebung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) nur Unfälle von versicherten Personen aufgenommen, deren Tag der Geburt der 10., 11. oder 12. eines Monats ist oder wenn der Unfall innerhalb von 30 Tagen zum Tod führte.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 685 Versicherungsfälle aufgenommen. In der Hochrechnung entsprechen diese 7.650 Unfällen. Die Hochrechnungsfaktoren stammen von der DGUV-Arbeitsunfallstatistik

Mit freundlichen Grüßen

Björn Helmke

BG Verkehr
Pressesprecher
Ottenser Hauptstraße 54
22765 Hamburg
Telefon: +49 40 3980-1155
Fax: +49 40 3980-1199
E-Mail:  bjoern.helmke@bg-verkehr.de
Internet:  www.bg-verkehr.de
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