Die Stadt im Wandel: Die 15-Minuten-Stadt als Zukunftsmodell - Mobility Hubs sind mehr als Parkhäuser
Berlin / Wattens (ots)
Städte verändern sich rasant. In ganz Europa setzen Metropolen verstärkt auf menschenzentrierte Konzepte - allen voran Paris. Bürgermeisterin Anne Hidalgo (Parti Socialiste) machte die 15-Minuten-Stadt zum zentralen Thema ihres Wahlkampfs. Die Idee: Eine Stadt ist dann lebenswert, wenn ihre Bewohner alle wichtigen sozialen Infrastrukturen - Schulen, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und Parks - innerhalb eines 15-minütigen Fußwegs erreichen können. Das Konzept fand breite Zustimmung: Hidalgo wurde wiedergewählt, und die Vision der 15-Minuten-Stadt setzte sich als zukunftsweisendes Modell durch. Eine der sichtbarsten Veränderungen in Paris: Parkende Autos verschwinden zunehmend aus dem öffentlichen Raum, stattdessen entstehen neue Flächen für Menschen.
Für Daniel Kardolsky erzählt die 15-Minuten-Stadt eine starke Geschichte. Gemeinsam mit seinem Co-Gründer Alexander Swarovski hat er sich auf die Entwicklung und bedarfsgerechte Planung von Mobility Hubs auf Immobilienparkflächen spezialisiert.
"Ich verbinde damit ein sehr positives Bild nahbarer Urbanität - eine Stadt, die sich öffnet und in der Gemeinschaft direkt vor der eigenen Haustür entsteht", so Kardolsky.
Der Good Mobility Council (GMC) traf die Geschäftsführer von 15'Min, Daniel Kardolsky und Christoph Bergdolt, um über die Rolle von Mobility Hubs, die Bedeutung starker Kommunen und die User Experience in der Stadtplanung zu sprechen. Lesen Sie hier "Mobility Hubs sind mehr als Parkhäuser" - Interview mit 15'Min
GMC: Ihr betreibt Mobility Hubs - ein Begriff, der aktuell viel diskutiert wird. Was versteht Ihr darunter, und wie tragen sie zur lebenswerten Stadt bei?
Daniel Kardolsky: Mobility Hubs sind zentrale Mobilitätsknoten, die Quartiere vernetzen. Sie reichen vom "Parkhaus Plus" mit Ladeinfrastruktur und Fahrradstellplätzen über Mobilitäts-Häuser mit Sharing-Angeboten bis hin zu Quartiers-Hubs, die soziale Infrastrukturen wie Supermärkte oder Spielplätze integrieren. Entscheidend ist, dass Mobility Hubs als lebendige Orte funktionieren - nicht nur als Parkraum.
GMC: Wie bringt Ihr Kommunen und Bauträger auf eine einheitliche Vorstellung?
Christoph Bergdolt: Indem wir sie von Anfang an in die Konzeption einbinden. Wir analysieren gemeinsam die Mobilitätsziele des Quartiers und entwickeln daraufhin die passende Lösung - von der technischen Ausstattung bis zum Betrieb. Besonders wichtig ist uns, Mobility Hubs als soziale Treffpunkte zu gestalten. Sie sollen nicht nur den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad erleichtern, sondern auch Orte sein, an denen Menschen sich gerne aufhalten.
GMC: Ihr habt das Clouth-Quartier in Köln mitentwickelt. Was sind Eure Erfahrungen aus solchen Projekten?
Daniel Kardolsky: Das Quartier erhielt Certified Good Mobility in Silber - ein guter Start, aber unser Anspruch ist höher. Unsere Erfahrung: Je früher wir eingebunden sind, desto besser funktioniert das Zusammenspiel von Infrastruktur und Service. Deshalb planen wir, all unsere Hubs zertifizieren zu lassen, um die Qualität und Nachhaltigkeit messbar zu machen.
GMC: Ihr habt mit dem Good Mobility Council einen LOI geschlossen und wollt jeden Hub zertifizieren lassen. Warum?
Christoph Bergdolt: Städte und Entwickler stehen vor Unsicherheiten - wie schnell gelingt die Transformation? Wie hoch ist die Akzeptanz? Mit Transparenz und Qualitätsstandards begegnen wir diesen Fragen. Die Zertifizierung stellt sicher, dass unsere Hubs nicht nur funktionieren, sondern messbar zur urbanen Mobilität beitragen. Die Mipim ist der richtige Ort, um dieses Commitment zu kommunizieren - wir wollen zeigen, dass wir Mobilität neu denken und umsetzen.
HINTERGRUND
15 Minutes ist ein Unternehmen der beiden Gründer Daniel Kardolsky und Alexander Swarovski. 15'Min ist Betreiber und Manager von Quartiers Mobilität u.a. Mobility Hubs. Die Firma begleitet u.a Quartiere über alle Leistungsphasen bis hin zum Betrieb mit vollständiger Integration eigener Hard- und Software.
Certified Good Mobility ist das Green Building Zertifikat für die Mobilitätswende. Der Good Mobility Council zertifiziert, wie gut Mobilität bei Planungen von Neubauten oder Sanierung von Bestandsgebäuden berücksichtigt wird. Die von Good Mobility zertifizierten Gebäude tragen zu lokalen Mobilitätswendezielen bei und übersetzen diese in eine gute User Experience.
Pressekontakt:
Dr. Ingo Kucz
Good Mobility Council GmbH
Große Hamburger Straße 28
10115 Berlin, Germany
presse@goodmobility.org
Original-Content von: Good Mobility Council GmbH, übermittelt durch news aktuell