Das virtuelle Kleiderkarussell: Welche Portale versprechen gewinnbringende Secondhand-Verkäufe?
Ein Dokument
Secondhand-Shopping hat unter deutschen Verbraucher:innen Konjunktur. 1500 Internetnutzende befragte der Handelsverband Deutschland im Rahmen des Konsummonitors Nachhaltigkeit 2023 zum Re-Use von Kleidung. Das Ergebnis: 51 Prozent aller Befragten nutzen Second Hand, 18 Prozent davon bereits ganzheitlich im Kreislauf. Insbesondere die digitalen Verkaufskanäle bringen eine starke Dynamik in den Markt. Welche Apps und Online-Plattformen lohnen sich für den Verkauf von Second Hand? Wie verkauft sich gebrauchte Kleidung am besten? Und welche Probleme gibt es bei den Plattformen? Der Gutscheinanbieter COUPONS.DE vergleicht die größten Anbieter am deutschen Markt.
Die Verkäufer-zu-Verkäufer-Plattformen
Kleinanzeigen
Auf dem Online-Schnäppchenportal Kleinanzeigen, bis Mai 2023 noch ebay Kleinanzeigen, veräußern Nutzer:innen von Einrichtungsgegenständen über Kleidung bis Tech ein buntes Warengruppen-Potpourri. Im Gegensatz zu Recommerce-Firmen, die Ab- und Verkauf gebrauchter Produkte den Verbraucher:innen als eine Art Concierge-Service anbieten, übernehmen User von Artikelbeschreibung bis Versand alle Schritte in Eigenregie. Die Vorteile liegen auf der Hand: Umsatz ist gleich Gewinn, eine Provision wird keine erhoben.
Dennoch winken nur im Ausnahmefall lukrative Geschäfte. Hauptsache loswerden lautet die Devise. Viele User setzen darauf, große Bestände in möglichst kurzer Zeit zu verkaufen und gleichzeitig ehemaligen Lieblingsstücken ein zweites Leben zu schenken. Während Markenkleidung annehmbare Umsätze erwirtschaftet, sind die Erfolgsaussichten bei Fast-Fashion-Labels eher gering. Über die Verschenken-Funktion finden auch solche Schätze Abnehmer. Per Reservieren-Funktion sichern Nutzer:innen ihre Favoriten frühzeitig. Achtung vor der Schnäppchenjäger-Community: Dreiste Verhandlungsstrategien und Unzuverlässigkeit in den Aussagen sind keine Seltenheit. Folgende Strategien beflügeln Erfolge im Kleinanzeigen-Kosmos:
- Kurze Antwortzeit beschleunigen Verkäufe
- Positive Userbewertungen sorgen für Trust
- Verhandlung in kleinen Schritten schützt vor Preisdrückern
- Verkauf von Waren im Stadtgebiet erleichtert die Selbstabholung
- Detaillierte Artikelbeschreibungen und aussagekräftige Fotos erhöhen die Verkaufschancen
Vinted
Im Vergleich zu Kleinanzeigen funktioniert der Verkauf von Kleidung auf der Plattform Vinted deutlich besser. Interessierte finden dank umfangreicher Artikelbeschreibungen schnell Orientierung im Kleider-Dschungel. Für Verkaufende bedeutet das im Umkehrschluss einen höheren Aufwand beim Einstellen neuer Artikel. Vinted schließt keine Marken für den Verkauf aus; allerdings müssen sich Hobby-Händler:innen darauf einstellen, lediglich für populäre Labels Gewinne einzufahren, No-Name-Produkte gehen für wenig Geld über den virtuellen Tresen. In solchen Fällen ergibt es Sinn zu prüfen, ob das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt. Denn der Vertrieb ist bei Vinted nicht ganz kostenlos: Für jeden Artikel zahlen Nutzer:innen eine Käuferschutzgebühr von 70 Cent und fünf Prozent des Verkaufspreises. Das gilt allerdings nur bei Käufen mit dem Vinted-Käuferschutz. Vieles wird über PayPal abgewickelt, wobei keine Provision anfällt. Die Plattform-Community verhandelt auch bei Niedrigpreisen charmant, aber hartnäckig; deshalb sollte der Verkaufspreise immer ein paar Euro über den eigentlichen Wunschvorstellungen liegen.
Favorisieren potenzielle Kund:innen Artikel aus dem Online-Kleiderschrank, können Verkaufende die Person mit einem (Sonder-)Angebot kontaktieren. Ein Tool, das nicht bei allen Usern gut ankommt, einige empfinden die Funktion als aufdringlich. Verkauft sich ein Stück nicht, bietet Vinted eine kostenpflichtige Push-Funktion für mehr Sichtbarkeit an. „Solche Booster sind meistens Geldverschwendung“, fasst Maxi Pöschl, Head of Content beim Gutscheinanbieter COUPONS.DE, kurz zusammen und ergänzt: „Wenn ein eigentlich schöner Artikel kein Interesse weckt, liegt das meistens an Faktoren wie einem zu hohen Preis oder qualitativ ungenügenden Fotos.“ Ein wesentlicher Verkaufstreiber ist aussagekräftiges, detailreiches Bildmaterial. Kleidungsstücke für Fotos anzuziehen kann Verkäufe pushen. Alternativ lohnt es sich, Maße wie Hosenbeinlänge oder Schulterbreite anzugeben. Wer Kleidung außerdem saisonal einstellt oder Hashtags in Anzeigen einfügt, die einen Modetrend definieren, erzielt mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Gewinn.
Die Online-Secondhandshops
momox
Auf den ersten Blick wirkt der Online-Secondhandshop momox sehr verbraucherfreundlich. Doch bis Kleidung online zum Verkauf bereit steht, müssen User einige Hürden nehmen. Das Recommerce-Unternehmen nimmt keine Produkte an, die Mängel aufweisen. Nach Download der App legen Nutzer:innen ein Profil an und erhalten von der Anwendung Preisvorschläge für die zu verkaufenden Artikel. Dabei zeigt sich: Die Preisvorschläge fallen abseits hochwertiger Markenkleidung mehrheitlich gering aus. Damit eignet sich momox nicht für Fast-Fashion-Fundstücke.
Ein klarer Vorteil der Plattform gegenüber Mitbewerben besteht darin, dass der eigentliche Verkaufsprozess beim Online-Secondhandshop selbst liegt. Das Unternehmen kümmert sich um Lagerung, Beschreibung, Verpackung und Verkauf der Waren. User schicken ausgewählte Kleidungsstücke versandkostenfrei an momox und erhalten nach deren Kontrolle die Erlöse.
„Ärgerlich ist, dass momox viele Produkte aus für Verbraucher:innen unerfindlichen Gründen ablehnt; auch, wenn diese den Anforderungen entsprechen. In solchen Fällen steht es den Usern frei, Kleidung gegen Versandkosten zurückzunehmen, zu spenden oder mit dem momox-Warenkorb zu verrechnen“, erklärt Maxi Pöschl und verdeutlicht: „Vom Einsendung der Kleidung bis zur Umsatzauszahlung vergehen in einigen Fällen mehrere Wochen; als User wünsche ich mir jedoch einen schnellen und unbürokratischen Prozess.“
Sellpy
Beim Berliner Recommerce-Unternehmen Sellpy läuft der Prozess ähnlich zu dem von momox ab, dauert aber länger. Nutzer:innen verpacken die Ware in einer speziellen Versandtasche, die ihnen das Unternehmen vorher zuschickt. Packaging sowie der Versand der Artikel an Sellpy sind kostenlos. „Insgesamt ein reibungsloser und bequemer Ablauf, innerhalb von zwei Wochen war meine Kleidung online“, resümiert Pöschl.
Allerdings stellt auch Sellpy hohe Ansprüche an den Artikelzustand; vergilbte Blusenkrägen oder fehlende Knöpfe können Gründe für Ablehnung der eingesandten Ware sein. Ob die betroffenen Kleidungsstücke anschließend gespendet oder gegen kleinen Aufpreis zurückgeschickt werden, das entscheiden die User. Geld verdienen lässt sich in diesem Online-Secondhandshop eher schwer – das liegt vor allem daran, dass Sellpy zwischen 30 und 60 Prozent des Verkaufspreises als Provision einbehält, abhängig vom Wert der jeweiligen Ware. Die Provisionshöhe ergibt sich aus dem Aufwand, der für Online-Secondhandshops wie Sellpy mit Artikelprüfung, Beschreibung, Lagerung, Verpackung und Verkauf verknüpft ist. Ein Teil, das weniger als 50 Euro wert ist, lohnt sich dort also nicht anzubieten. Alle Verkaufserlöse können Nutzer:innen von dort aus an ein beliebiges Bankkonto überweisen oder für den nächsten Sellpy-Shopping-Streifzug einlösen.
Für Fashion- und Content-Expertin Maxi Pöschl ist klar – Secondhand-Mode wird weiter an Beliebtheit gewinnen. „Das Trendthema reiht sich in Aktuelles ein – Klimawandel, Nachhaltigkeit, Aufklärung über Fast-Fashion. Alles Aspekte, die insbesondere bei der GenZ eine entscheidende Rolle spielen.“ Nachhaltigkeit und günstige Preise schließen sich nicht mehr aus.
Über COUPONS.DE
COUPONS4U GmbH mit Sitz in Chemnitz stellt Nutzer:innen auf dem Gutscheinportal COUPONS.DE mehr als 8.700 Gutscheine und Rabattaktionen verschiedener Onlineshop-Kategorien zur Verfügung. Über 30 Mitarbeitende prüfen die Coupons und Rabattcodes auf Einlösbarkeit – für eine positive User Experience. Geschäftsführer Torsten Latussek gab mit der Gründung des Unternehmens den Anstoß für das Couponing-Geschäft in Deutschland und ist ein Pionier auf dem Gebiet des Affiliate-Marketings. Auf der Partnerwebsite gruene-gutscheine.de bietet das Team Rabatte solcher Unternehmen an, die besonderen Wert auf ökologische Nachhaltigkeit legen, und gibt einen Teil der Einnahmen an die Tropenwaldstiftung OroVerde weiter. Zusätzliche Informationen liefern coupons.de und gruene-gutscheine.de
Borgmeier Public Relations Julia Alpert Rothenbaumchaussee 5 D-20148 Hamburg fon: +49 40 413096-28 mobil: +49 157 73849307 e-mail: alpert@borgmeier.de www.borgmeier.de Fragen zum Datenschutz richten Sie bitte an: datenschutz@borgmeier.de