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Neuro-Chip von Infineon kann Gedanken lesen
Neue Erkenntnisse in der Hirnforschung erwartet

Neuro-Chip von Infineon kann Gedanken lesen / Neue Erkenntnisse in der Hirnforschung erwartet
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München (ots)

Infineon Technologies eröffnet mit einem
Biosensor-Chip neue Wege für die Neurowissenschaften. Den Forschern
ist es in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut gelungen, die
elektrischen Signale von Nervenzellen, den so genannten Neuronen, in
bislang unerreichter Genauigkeit aufzunehmen und zu verarbeiten. Der
"Neuro-Chip" verstärkt die Signale und gibt sie zur Auswertung an ein
Computersystem. Wissenschaftler versprechen sich von dieser
Innovation vor allem neue Erkenntnisse über den Neuronen-Dschungel im
menschlichen Gehirn. Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen stehen dort
in ständigem Informationsaustausch. Aufschlüsse über deren
Funktionsweise und Zusammenwirken könnten ein erster Schritt zur
Enträtselung heute unheilbarer Krankheiten des Gehirns sein.
Über 32 Millionen Informationen pro Sekunde
Das Auslesen der Nervenzellen auf dem Chip funktioniert über
Sensoren. Diese verstärken und verarbeiten die extrem schwachen
elektrischen Signale der aufgebrachten Neuronen (maximal 5
Millivolt). Jede Nervenzelle liegt dabei auf mindestens einem Sensor.
Möglich wird dies, weil der Abstand der Sensoren zueinander mit acht
Tausendstel Millimetern kleiner ist als der Durchmesser eines Neurons
(zehn bis 50 Tausendstel Millimeter). Insgesamt befinden sich 16.384
hochempfindliche Sensoren auf einem Quadratmillimeter Chipfläche, von
denen jeder mindestens 2.000 Werte pro Sekunde aufzeichnen kann.
Mit Hilfe dieser Daten können Neurobiologen analysieren, wie ganze
Zellverbände oder einzelne Zellen über einen festgelegten Zeitraum
auf elektrische Stimulation oder bestimmte Substanzen reagieren. Um
beispielsweise die Wechselwirkungen zwischen Zellen verschiedener
Hirnareale zu untersuchen, können einzelne Nervenzellen aufgebracht
werden und auf der Sensorfläche miteinander zu neuronalen Netzen
verwachsen. Das Zellgewebe bleibt unverletzt und kann so über mehrere
Wochen am Leben gehalten werden.
Mit dem Neuro-Chip bekommen Wissenschaftler ein lang erhofftes
Instrument zur Grundlagenforschung an die Hand. Die störungsfreie
Beobachtung von Nervengewebe über einen langen Zeitraum bietet
Neurobiologen und Neurochemikern kontinuierlichen Einblick in die
Funktionsweise des Gedächtnisses. Durch den Neuro-Chip können neue
Erkenntnisse zum Verständnis der Wahrnehmung, der Verarbeitung und
Speicherung von Informationen im Gehirn gewonnen werden.
Partnerschaft mit dem Max-Planck-Institut
Erste erfolgreiche Messungen mit dem Neuro-Chip wurden am
Max-Planck-Institut in Martinsried bei München an Hirnzellen von
Schnecken durchgeführt. Das dortige Team um Professor Peter Fromherz
hat die Entwicklungsarbeiten als wissenschaftlicher Projektpartner
von Infineon begleitet. "Hier geht ein Traum in Erfüllung, dass
unsere langjährige Grundlagenforschung über hybride
Neuron-Halbleiter-Systeme nun in einen High-Tech-Chip einmündet. Die
Entwicklung des Infineon-Teams auf der Basis modernster
Mikroelektronik eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für Anwendungen in
Biomedizin, Biotechnologie und Hirnforschung", so Fromherz.
Der jetzt vorgestellte Sensorchip ist Teil eines Gesamtprojekts im
Bereich Biotechnologie bei Infineon. Bereits 2002 konnte der
Halbleiterhersteller den weltweit ersten Biochip zur elektronischen
Analyse von Biomolekülen sowie im Jahr davor einen Chip mit optischem
Auswerteverfahren präsentieren.

Pressekontakt:

Infineon Technologies AG
Media Relations:
Monika Sonntag
Telefon/Fax: ++49 89 234 24497/28482
monika.sonntag@infineon.com

Original-Content von: Infineon Technologies AG, übermittelt durch news aktuell

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