Isenmann stellt die Weichen für eine nachhaltige Zukunft
Natürliche Rohstoffe maximal nutzen
„Wer die richtigen Fragen stellt, bekommt Antworten, die die Zukunft verändern”, davon sind Matthias Sattler und Jürgen Schwarz, Geschäftsführer der Isenmann Siebe GmbH, überzeugt. Darum steht für das Unternehmen in diesem Jahr nicht das Produkt im Fokus. Stattdessen nimmt Isenmann die Besucher mit auf eine Reise, die das Potenzial hat, Klassierprozesse in naher Zukunft zu revolutionieren.
Rohstoffe sind die Grundlage unseres Fortschritts – doch sie sind endlich. Isenmann hat sich die nachhaltige Gewinnung zur Mission gemacht und will auf diesem Weg natürliche Rohstoffe maximal nutzbar machen. Um die Anforderungen der Anwender aus der Steine-/Erden-Industrie und im Mining nach Wirtschaftlichkeit mit dem Schutz der Natur in Einklang zu bringen, stellt Isenmann auf der bauma 2025 fünf Themen in den Fokus, die sowohl auf die Kundenanforderungen als auch aufeinander einzahlen:
Die Recycling-Frage: Ist ein unbrauchbarer Siebbelag nutzlos?
Seit drei Jahren setzt Isenmann bereits auf rezykliertes Polyurethan – und keinem ist es aufgefallen. „Unser Traversenschutzprofil Nummer 9 ist aus Rezyklat hergestellt. Allein im letzten Jahr haben wir große Mengen dieses Profils verkauft“, berichtet Isenmann-Geschäftsführer Matthias Sattler. Das Material stammt aus Produktionsabfällen und aus Siebmedien, die in der Qualitätskontrolle aussortiert wurden. Die Siebe werden ausgebeint und das Polyurethan für die Weiterverarbeitung vorbereitet. „Nachhaltigkeit beginnt zuallererst in unserer eigenen Produktion. Durch diesen Recyclingkreislauf entsteht weniger Abfall und es muss weniger Neukunststoff produziert werden“, ergänzt Isenmann-Geschäftsführer Jürgen Schwarz. „Und wir sind aktiv dabei, das Thema Recycling noch viel weiter zu denken.“
So wird bereits seit Jahren auch Polyurethan, das nach dem Gießprozess übrigbleibt, direkt in dafür vorgesehenen Formen gesammelt und aufgefangen. Aus diesem sogenannten Tropf-PU entsteht Linetech – eine Verschleißschutzlösung mit Lochblechverstärkung zum Auskleiden von Rutschen, Trichtern, Prallflächen, Steinleiter, Schurren und mehr.
Die 3D-Druck-Frage: Sind in Zukunft auch gebrauchte Siebbeläge recycelbar?
Die Basis ist geschaffen. Jetzt testet Isenmann die Grenzen des Machbaren aus: Wenn sich Profil 9 herstellen lässt, lässt sich das Rezyklat dann auch drucken?
Mit welchem Mitteleinsatz und in welcher Qualität? „Für uns ist wichtig zu erfahren, unter welchen Bedingungen die additive Fertigung mit Recyclingmaterial für unsere Kunden relevant ist. Dieses Gespräch suchen wir gezielt auf der bauma“, so Jürgen Schwarz. „Unsere Erfolge in diesem Bereich sind beeindruckend und weisen uns den Weg zur additiven Fertigung von Siebmedien.“
Neben dem 3D-Druck von rezykliertem Polyurethan ist auch das Verpressen von solchem ein Thema, das sich bei Isenmann in der Entwicklung befindet. „Die grundsätzliche Machbarkeit ist gewährleistet”, Matthias Sattler ist zuversichtlich: „Sobald wir den richtigen Partner, mit dem passenden Produkt gefunden haben, werden sich diese Lösungen am Markt wiederfinden”.
Die Materialkompetenz-Frage: Welche Formulierung für welchen Einsatz?
„Das von uns hergestellte Recyclingmaterial hält allen Praxisanforderungen mehr als Stand. Es steht in seinen Eigenschaften dem Originalmaterial in nichts nach. Unsere Formulierungen der Originalmaterialien sind dabei stets ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis“, erläutert Jürgen Schwarz, „denn Gelb ist nicht gleich Gelb, Stein nicht gleich Stein und Polyurethan nicht gleich Polyurethan.“ Gelbe Klopfbälle auf dem Isenmann-Stand zeigen deutlich den springenden Unterschied.
Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Formulierungen benötigt. In Erprobungsreihen kreieren die Isenmann-Entwickler neue Materialzusammensetzungen, optimieren bestehende laufend und testen sie auf Herz und Nieren. Wie sehr schwindet das Material, wie gut lässt es sich aus der Form lösen, wie viel Fließmittel wird benötigt, wie gestalten sich die mechanischen Eigenschaften, wie viel Zug hält es aus, wie viel Abriebfestigkeit bietet es?
Kurzum: Wo lässt sich noch mehr herausholen?
Die Auslegungs-Frage: Wie steigert man die Effizienz nachhaltig?
„Wir wissen, was zu tun ist, damit unsere Siebbeläge um ein Vielfaches länger standhalten“, erläutert Matthias Sattler. Schon heute sind die Isenmann-Vertriebs- und Servicemitarbeiter als Prozessberater für ihre Kunden vor Ort und analysieren alle Einflussfaktoren. „Mit unserer Empfehlung rund um die richtige Maschinenauslegung, mit der regelmäßigen Wartung der Siebbeläge und mit den exakt für den Einsatz abgestimmten Materialformulierung sowie mit idealer Lochgeometrie der Siebmedien können unsere Kunden viel erreichen.“
„Die Prozesskompetenz für die technische Auslegung in allen Facetten besitzen wir“, so der Geschäftsführer weiter. „Mit diesem Wissen reduzieren wir den Siebmedienverbrauch unserer Kunden um bis zu 75 %. Und das bedeutet nicht nur einen Gewinn für den Anwender, sondern auch für die Umwelt.“
Die Klassierung-as-a-Service-Frage: Wie siebt man wirtschaftlicher?
„Wir wissen, dass es für Anlagenbetreiber fast unmöglich ist, diesen perfekten Zustand ihrer Anlagen dauerhaft aufrechtzuerhalten. Der Fachkräftemangel trägt wesentlich dazu bei“, erläutert Jürgen Schwarz. „Darum wollen wir unseren Kunden in Deutschland einen einzigartigen Service bieten, der bei unserer Schwestergesellschaft in England bereits erfolgreich vom Markt angenommen wird: Klassierung-as-a-Service“, ergänzt Matthias Sattler.
Bei diesem besonderen Service nimmt Isenmann die Verantwortung für die laufend optimierte Maschinen- und Siebauslegung und die damit verbundene Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage in die Hand. Ähnlich wie beim PKW-Leasing kauft der Anwender hier nicht das Produkt, sondern den Rundum-Service entsprechend seiner Nutzung – in diesem Falle ist die Einheit die gesiebte Materialtonnage.
„In diesem neuartigen Modell fließen alle unsere Kompetenzen zusammen: unsere Expertise rund um Material und Auslegung, unser Innovationsgeist – und letztendlich auch unsere Kompetenz im Einsatz von Recyclingmaterialien“, so Jürgen Schwarz. Matthias Sattler ergänzt: „Die Verantwortung für eine maximale Wirtschaftlichkeit der Maschine liegt bei uns. Der Kunde kann sich darum beruhigt darauf verlassen, dass auch rezyklierte Isenmann-Produkte diese zu 100 % erbringen. Und damit schließt sich der Kreis rund um die Wirtschaftlichkeit unserer Kunden und Nachhaltigkeit auf ideale Art und Weise“.
Isenmann Siebe GmbH
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