Heraeus setzt Aufwärtsentwicklung fort - Belebung auf breiter Front
Bilanzpressekonferenz Hilton Frankfurt/Main, 27. April 2000, 10:00 Uhr
Frankfurt/Main (ots)
Geschäftsjahr 1999: Produktgeschäft wächst wieder - 185 offene Stellen in Deutschland - Erstmals mehr als 50 % der Mitarbeiter im Ausland
Mit einem Umsatz von EUR 4,6 Milliarden für das Geschäftsjahr 1999 knüpft das Hanauer Edelmetall- und Technologie-Unternehmen Heraeus an das erfolgreiche Jahr 1997 an. Seit dem zweiten Halbjahr 1999 ist ein Aufschwung auf breiter Front zu verzeichnen. Die Asienkrise - und in ihrer Folge der Einbruch wichtiger Schlüsselmärkte - scheint überwunden.
Der Konzernumsatz stieg 1999 um 11,5 % auf EUR 4,583 Mrd. und erreicht damit nahezu den bisherigen historischen Höchstwert von EUR 4,626 Mrd. aus 1997. Mit EUR 2,916 Mrd. trug der Edelmetallhandel knapp zwei Drittel zum Gesamtumsatz bei. Heraeus ist damit der größte Edelmetallhändler im Euroraum. Auch der Produktumsatz stieg im Vergleich zu 1998 um EUR 113 Mio. (+7,3 %) auf nunmehr EUR 1,667 Mrd. Bereinigt um Akquisitionen und Desinvestitionen ist sogar ein Anstieg des Produktumsatzes um 9,7 % zu verzeichnen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtsjahr deutlich auf EUR 145 Mio. (+42 %). Dieser erfreuliche Anstieg schlägt sich im Jahresüberschuss jedoch nicht nieder, da durch die in 1998 vollzogene Umwandlung der inländischen Operativen Führungsgesellschaften in Kommanditgesellschaften einmalige Steuerminderungseffekte die Steuerbelastung des Vorjahres auf EUR 12 Mio. absenkten. Da in 1999 die Steuerlast mit EUR 57 Mio. wieder auf ein "normales" Niveau anstieg, blieb der Jahresüberschuss mit EUR 88 Mio. knapp unter dem Vorjahreswert.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern eine Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs - insbesondere in Westeuropa einschließlich Deutschland. Die Investitionstätigkeit in den Branchen und Regionen, in denen Heraeus gut positioniert ist, hat sich merklich gebessert. Der Auftragsbestand ist gut.
Trendwende seit Mitte des Jahres 1999
Ausschlaggebend für die erfreuliche Wiederbelebung des Geschäfts war die Überwindung der Asienkrise und ihrer negativen Auswirkungen auf bedeutende Schlüsselindustrien. Während die ersten Monate des Berichtsjahres noch nahtlos an das schwache Vorjahr anschlossen, stiegen im Verlauf des Jahres die Produktionskennzahlen in der Halbleiter-, Elektronik-, Telekommunikations- und Stahlindustrie deutlich an.
Für Heraeus als bedeutendem Zulieferer dieser Branchen stellte sich die Auftragslage im zweiten Halbjahr 1999 von Monat zu Monat positiver dar. Aber auch der für Heraeus wichtige Dentalmarkt belebte sich leicht, nachdem insbesondere im Inland die anfängliche Zurückhaltung von Patienten und Zahnärzten überwunden war. Im Bereich Edelmetallhandel nutzte der Konzern weltweit die Chancen, die die hohe Volatilität der Edelmetallmärkte 1999 bot.
Auslandsgeschäft kräftig gestiegen
Der Konzernumsatz außerhalb Deutschlands zog mit 15,2 % deutlich kräftiger als im Inland (+ 1,8 %) an. Ein überdurchschnittlich starkes Wachstum im asiatisch-pazifischen Raum - mit Ausnahme von Japan - ließ den Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz auf 75 % steigen. In den USA entwickelte sich die Konjunktur weiter auf hohem Niveau. Der Export wurde zudem vom schwachen Euro begünstigt.
Über 180 offene Stellen in Deutschland
Bedingt durch diesen Geschäftsverlauf stieg der Anteil von Heraeus-Mitarbeitern im Ausland auf 50,2 % (47,8 % im Vorjahr). Insgesamt beschäftigte der Konzern zum Jahresende 9.223 Mitarbeiter (1998: 9.196). Gemessen am Asien-Pazifik-Raum erreichte der Wirtschaftsaufschwung die deutschen Standorte mit einem Zeitversatz von rund sechs Monaten. Während im ersten Quartal 1999 in einigen Bereichen noch Kurzarbeit unumgänglich war, zog der Personalbedarf im letzten Quartal merklich an.
Dieser Trend hielt in den ersten Monaten des laufenden Jahres an. Trotz einer Arbeitslosenquote von mehr als 10 % sowie einer engen Kooperation mit den Arbeitsverwaltungen ist die Zahl der offenen Stellen an den deutschen Standorten auf über 180 gestiegen. Ohne die intensive Ausbildungstätigkeit des Unternehmens - auch in Phasen des konjunkturellen Abschwungs - wäre der Bedarf an externen Neueinstellungen noch deutlich höher ausgefallen.
Wieder mehr Investitionen
Als Reaktion auf die Schwäche der Schlüsselmärkte in 1998/99 hat Heraeus seine Investitionsvorhaben im Jahr 1999 auf ein Volumen von EUR 59 Mio. zurückgefahren (- 56 % gegenüber Vorjahr). Investitionsschwerpunkte waren dabei der Ausbau des neuen Sensorenwerkes in Leuven (Belgien) und des Quarzglaswerkes in Bitterfeld (Sachsen-Anhalt). Hohe Priorität hatten weiterhin Projekte zur Produktivitätssteigerung und die Modernisierung von EDV-gestützten Informations- und Managementsystemen. Für das laufende Jahr ist eine Steigerung der Investitionen auf rund EUR 140 Mio. geplant.
Ausblick: Positiver Geschäftsgang setzt sich fort
Die Auftragslage des Konzerns hat sich in den ersten Monaten des neuen Jahres gegenüber den letzten Monaten des Vorjahres nochmals deutlich verbessert. Nach dem ersten Quartal liegt der Umsatz mit einer Steigerung um ca. 30 % gegenüber Vorjahr deutlich über den Erwartungen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass einerseits das erste Quartal des Geschäftsjahres traditionell das stärkste Quartal ist, und andererseits das sehr schwache erste Quartal 1999 den prozentualen Zuwachs überproportional verstärkt.
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