WJD Wirtschaftsjunioren Deutschland
Schwarzarbeit als Potential
Berlin (ots)
Wirtschaftsjunioren fordern steuerliche Absetzbarkeit privater Dienstleistungen / Bert Christmann: "Wir brauchen nicht höhere Strafen, sondern höhere Anreize"
"Es gibt ein einfaches und effektives Mittel gegen private Schwarzarbeit: Auch private Arbeitgeber müssen die Kosten für ihre Beschäftigten steuerlich absetzen können." Das sagte Bert Christmann, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, heute in Berlin. Den Weg in die Dienstleistungsgesellschaft schaffe man nicht dadurch, dass man bestehende Arbeitsverhältnisse kriminalisiere, sondern nur dadurch, dass man sie legalisiere. "Warum sollen Unternehmer hier besser gestellt sein als private Arbeitgeber? Das steuerliche Privileg dient allein der Schaffung von Arbeit - und es könnte deutlich mehr Arbeit geschaffen werden."
Würden Privatleute als Arbeitgeber nicht länger benachteiligt, so Christmann weiter, könnte es sich für sie auch lohnen, gemeinsam Vollzeitstellen einzurichten - ob für die Kinderbetreuung, den Garten, das Vereinshaus oder den Haushalt. Bei geschätzten vier Millionen privaten Arbeitgebern in Deutschland, die momentan schwarz beschäftigen und künftig schärfer bestraft werden sollen, ergebe sich da ein ungeheures Potential für den Arbeitsmarkt. - "Was dem Bund an Steuern entgeht, holt er über Einsparungen in der Bundesanstalt für Arbeit wieder heraus. Wir brauchen nicht höhere Strafen, sondern höhere Anreize."
Zwar sprächen sich die Wirtschaftsjunioren in der Steuerpolitik für eine klare Orientierung am Karlsruher Modell von Paul Kirchhof aus. Doch eine Pauschalregelung im Rahmen des §10 des Einkommensteuergesetzes, wonach für jedes Haushaltsmitglied 1000,- Euro der gezahlten Lohnkosten steuerfrei blieben, wäre ebenfalls eine deutliche Vereinfachung der geltenden Regelungen. "Der immense Vorteil, zugleich eine Kriminalisierung breiter Bevölkerungskreise zu verhindern, dem Arbeitsmarkt und damit der Konjunktur Impulse zu geben sowie die Sozialsysteme zu entlasten, wiegt dann den Nachteil einer bleibenden Ausnahme auf."
Mit dem aktuellen Gesetzentwurf, so Christmann, stelle sich der Finanzminister mit dem Rücken an die Wand - viel Spielraum habe er danach nicht mehr. Wir müssten aber nach vorn gehen: "Jetzt haben wir die Chance auf eine Offensive gegen die Schattenwirtschaft und für die Dienstleistungsgesellschaft. Warum sollten wir in Deutschland so eine Chance nicht auch einmal nutzen?"
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