Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Vorsichtige Hoffnung: Suche nach toten Soldaten in Meymac geht weiter
Volksbund und französische Partner starten Suchgrabung im französischen Limousin: keine Funde am ersten Tag
Kassel/Meymac (ots)
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und seine französischen Partner haben mit der zweiten Phase der Suche nach den sterblichen Überresten der deutschen Soldaten begonnen, die 1944 von französischen Partisanen gefangen genommen und erschossen worden waren. Der erste Tag der Suchgrabung ging ohne Funde zu Ende. Sie wird fortgesetzt. Sollten Gebeine exhumiert werden, werden sie auf einer deutschen Kriegsgräberstätte in Frankreich bestattet.
Bis zum Abend wurde nichts gefunden. Zwei Bagger hatten einen Graben von 1,30 Metern Tiefe und 1,80 Metern Breite auf einer Länge von knapp 40 Metern gezogen. "Wir müssen weiterarbeiten. Nur die Erde kennt die Wahrheit", sagte Thomas Schock, Leiter des Volksbund-Umbettungsdienstes.
Das Geständnis des 98-jährigen Widerstandskämpfers Edmond Réveil hatte für großes Aufsehen weit über Frankreichs Grenzen hinaus gesorgt. Groß war auch das mediale Interesse am aktuellen Einsatz: Fast 50 Journalistinnen und Journalisten waren nach Meymac gekommen. Von morgens an berichteten Medien international über die Fortsetzung der Suche.
Ähnlich groß war das Interesse, als Ende Juni der Volksbund mit einem Team von "Georadar NRW", und mit dem französischen Partner, der ONAC VG (Nationales Amt für Veteranen und Kriegsopfer), unter Aufsicht des Präfekten von Corrèze mit zwei Georadargeräten eine mehrtägige Bodenanalyse durchgeführt und dabei eine Fläche von fast 3.000 Quadratmetern auf Bodenanomalien untersucht hatte. Die Auswertung der Ergebnisse ergab drei Verdachtsflächen. "Sie könnten Grabstrukturen entsprechen", sagt Arne Schrader. Er leitet beim Volksbund die Abteilung Kriegsgräberdienst.
Genau dort wird jetzt gegraben. Dazu ist wieder ein Team von Georadar mit technischer Ausstattung angereist - unter anderem mit Bodenradar-Gerät und einem Minibagger. Auch die französischen Partner unterstützen dabei. Vier Freiwillige eines thüringischen Versorgungsbataillons leisten logistische Hilfe. Hauptberufliche und freiwillige Umbetter des Volksbund sind von weither angereist, um die Suche im Limousin zu unterstützen. Es gibt vorsichtige Hoffnung, die Toten zu finden und zu bergen.
Wenn das der Fall ist, werden die Gebeine den französischen Partnern übergeben und in einem Institut in Marseille untersucht. Bestattungsort wäre eine deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e V. ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und bestattet und ihre Gräber auf Kriegsgräberstätten pflegt. Seine Arbeit finanziert er überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Mehr Infos unter www.volksbund.de.
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