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Nachhaltiger Wandel in Indien gelingt nur gemeinsam mit Männern
Kinderhilfswerk Plan bezieht Männer in Projekte für Geschlechtergleichheit ein

Hamburg (ots)

Nach dem Bekanntwerden der Vergewaltigung eines sechsjährigen Mädchens in Delhi weist das Kinderhilfswerk Plan International darauf hin, dass ein nachhaltiges Umdenken in Indien nur gemeinsam mit den Männern möglich ist. "Die brutale Vergewaltigung des kleinen Mädchens zeigt erneut, wie gering der Stellenwert von Mädchen und Frauen in Indien ist und wie sehr Männer dort trotz der jüngsten Proteste in ihrem Rollenverständnis verhaftet sind", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan Deutschland. Schon 2010 hatte Plan mit seiner Studie "Mädchen in wachsenden Städten und der digitalen Welt" auf die Gefährdung von Mädchen und Frauen in Delhi und anderen Megastädten aufmerksam gemacht.

Gerade in Gesellschaften, die einen Wandel durchlaufen, ist es wichtig, dass Frauen und Männer gleichzeitig von den Entwicklungen profitieren und gemeinsam diskriminierende Verhaltensweisen verändern. "Delhi ist für Frauen und Mädchen eine der unsichersten Städte Indiens. Sie leben in ständiger Angst vor Gewalt und sexuellen Übergriffen", sagt Maike Röttger. "Schlimm ist, dass mangelnde Sicherheit in Indien vielfach als reine Angelegenheit der Frau betrachtet wird. Sie muss bestimmte Orte und Zeiten meiden, wenn sie sich schützen will."

Plan setzt sich mit seiner Kampagne Because I am a Girl weltweit für die Rechte der Mädchen ein. In diesem Rahmen hat das Kinderhilfswerk mit der Regierung und anderen wichtigen Institutionen die Initiative "Creating Safer Cities for Women" ins Leben gerufen, die Entscheidungsträger an einen Tisch bringen soll. "Ein Schlüssel zum Erfolg liegt darin, Jungen und Männer mit ins Boot zu holen und sie für das Thema Geschlechtergleichheit zu sensibilisieren. Die massiven Proteste in Indien haben gezeigt, dass nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer die Diskriminierung von Frauen nicht mehr hinnehmen wollen", sagt die Geschäftsführerin von Plan Deutschland.

In der Studie des Kinderhilfswerkes gaben 69 Prozent von 1.000 befragten Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren ein gefährliches Lebensumfeld als ihr größtes Problem in Delhi an. 77 Prozent nannten sexuelle Belästigung als größte Gefahr und beklagten, sich nur in Begleitung eines männlichen Verwandten sicher zu fühlen. Diskriminierung beginnt schon vor der Geburt, wenn weibliche Föten abgetrieben werden. So werden in Delhi nur 866 Mädchen auf 1000 Jungen geboren.

Mit Projekten wie "Lasst Mädchen geboren werden", Stipendienprogrammen für benachteiligte Kinder sowie breiter Aufklärungsarbeit über die Kampagne Because I am a Girl will Plan in den nächsten Jahren weltweit vier Millionen Mädchen fördern und ausbilden. Weitere Informationen unter www.biaag.de oder www.plan-deutschland.de

Pressekontakt:

Kerstin Straub, Leiterin Kommunikation, Tel. 040 61140-251/-152
Sabine Marxen, Pressereferentin, Tel. 040 61140-278,
presse@plan-deutschland.de

Original-Content von: Plan International Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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