Plan International Deutschland e.V.
Von Chancengleichheit keine Spur - großes Gefälle zwischen Nord und Süd
Hamburg (ots)
"ChancenGleich... und alles ist anders". Unter diesem Motto fordern Frauen in Deutschland anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März mehr Ganztagseinrichtungen für Kinder, flexible Arbeitszeiten und die Angleichung der Löhne und Gehälter von Männern und Frauen. Forderungen, die enthüllen, dass die individuelle Chancengleichheit in Deutschland noch längst nicht verwirklicht ist. "Sie zeigen gleichzeitig, dass die Grundbedürfnisse nach Essen, Wohnung, Bildung und Gesundheitsversorgung offensichtlich abgedeckt sind", sagt die Geschäftsführerin von PLAN INTERNATIONAL, Marianne M. Raven.
Ganz anders sieht es da noch für Frauen in der Dritten Welt aus. Für drei von ihnen sind die drängendsten Probleme ihrer Heimatländer schnell benannt. "Wenn ich in meinem Land das Sagen hätte, würde ich Gesetze erlassen, die den Armen helfen", sagt die Krankenschwester Alcira Vasquez (39) aus Bolivien. "Außerdem würde ich mehr Geld für Bildung und Gesundheit ausgeben, um den Kindern und Jugendlichen ein besseres Leben zu ermöglichen." Ebenso wie Alcira Vasquez prangert Margaret Njoroge aus Kenia die Korruption und die Gier der Menschen in ihrem Land an. Die 44-jährige PLAN-Programmkoordinatorin fordert darüber hinaus Bildungskonzepte, die jeden einzelnen dazu befähigen, sein Leben mit seiner eigenen Arbeit zu finanzieren.
Ähnlich äußert sich die Lehrerin Rosario Jiménez (50) aus Guatemala: "Was ich ändern würde? Die Armut natürlich. Es gibt zu viele Kinder, die auf der Straße leben müssen. Darüber hinaus müssten die Lehrer besser ausgebildet und stärker kontrolliert werden, denn viele lassen sich bezahlen, ohne sich anzustrengen und mit den Schülern Fortschritte zu erzielen."
PLAN INTERNATIONAL unterstützt diese Forderungen. "Die Frauen bilden das Rückgrat der Familien und haben es zugleich besonders schwer, ihre Potenziale zu entwickeln", weiß Marianne M. Raven. Ein Beispiel ist Indien: Auf dem Subkontinent gelten Mädchen und Frauen nicht viel. Selbstwertgefühl ist für sie ein Fremdwort. Um das zu ändern, veranstaltet PLAN INTERNATIONAL Kurse. In ihnen wird den Frauen beigebracht, wie sie sich behaupten und ihr Leben selbst in die Hand nehmen können.
Ferner vergibt PLAN in Afrika, Asien und Südamerika Klein-Kredite an einzelne Frauen oder Frauengruppen. Mit dem Geld können sie sich einen kleinen Laden einrichten oder Waren kaufen, die sie ihrerseits auf dem Markt veräußern. Der Kredit bildet die Basis für Selbstständigkeit. Damit die Frauen lernen, das Geld zu verwalten, finanziert PLAN Seminare, in denen sich die Frauen Lesen, Schreiben und Rechnen aneignen.
"Es gibt auch künftig eine Menge zu tun", so Plan-Geschäftsführerin Marianne M. Raven. "Wir werden weiterhin einen besonderen Augenmerk auf die Förderung von Frauen richten, denn ohne ihre Beteiligung würde die Entwicklung in den Ländern der Dritten Welt wesentlich langsamer voranschreiten."
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