Plan International Deutschland e.V.
Hochwasser-Katastrophe in Eschweiler: Plan International weitet Katastrophenhilfe in Deutschland aus
Kinderrechtsorganisation finanziert Beratung, Spielgeräte und Jugendaustausch
Hamburg / Eschweiler (ots)
Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Flutkatastrophe des vergangenen Sommers auf Kinder und Jugendliche weitet Plan International Deutschland seine Nothilfe-Aktivitäten im Inland aus: Im Januar startet in Eschweiler (Nordrhein-Westfalen) ein zweijähriges Hilfsprojekt, das psychosoziale Beratung, den Wiederaufbau von Spielplätzen sowie einen internationalen Jugendaustausch vorsieht.
"Die nationalen Anstrengungen für den Wiederaufbau in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten sind immens. Was aber fehlt, sind konkrete Hilfsprojekte, die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellen", sagt Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung der Kinderrechtsorganisation. "In Krisen sind es gerade die Bedürfnisse der Jüngsten, die drohen, überhört zu werden. Genau hier setzen wir mit unseren Maßnahmen an. Wir wollen den Kindern eine Stimme geben."
Kern der Katastrophenhilfe ist die psychosoziale Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die unter anderem mit einem Beratungsbus angeboten wird. Auf diese mobile Weise können Fachkräfte die vom Hochwasser betroffenen Mädchen und Jungen vor Ort erreichen und niedrigschwellige Beratungen durchführen. Es geht darum, Kindern und Jugendlichen bei der Verarbeitung der Erlebnisse zu helfen und sichere Räume für sie zu schaffen. Parallel dazu werden von der Flut zerstörte Spielplätze wieder als Begegnungsstätten und Freizeitmöglichkeiten dauerhaft hergerichtet. Für den Übergang schaffen Plan International Deutschland und die Stadt Eschweiler kurzfristig sogenannte mobile Spielcontainer für Kitas und Schulen an.
Außerdem organisiert Plan International Deutschland einen Austausch von Jugendlichen aus Eschweiler und Ghana, um ein gemeinsames Verständnis der Betroffenen für die Folgen des Klimawandels zu entwickeln und Antworten auf die globalen Herausforderungen zu finden. Die Jugendlichen sollen durch die internationale Vernetzung ermutigt werden, sich aktiv in den Umweltschutz einzubringen und zur Prävention von weiteren Naturkatastrophen beizutragen. Darüber hinaus wird das Projekt Familiengrundschulzentrum in Eschweiler fortgeführt, welches den Austausch zwischen Elternhaus und Schule fördert. Plan International Deutschland und die Stiftung Hilfe mit Plan unterstützen das Hilfsprojekt mit mehr als 485.000 Euro.
Nadine Leonhardt, Bürgermeisterin von Eschweiler, sagt: "Mit dem Projekt hat die Stadt Eschweiler die Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen an Spielplätzen und Jugendtreffpunkten ein Stück Aufenthaltsqualität zurückzugeben. Durch das mobile Beratungsangebot als Ergänzung zur Mobilen Jugendarbeit in Eschweiler hat das Jugendamt die Möglichkeit, in den betroffenen Stadtteilen schnelle und unbürokratische Hilfe anzubieten. Der Ansatz der 'Geh-Hin-Struktur' hat sich in den vergangenen 18 Jahren im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit bewährt. So kann den langfristigen psychosozialen Folgen bei Kindern und Jugendlichen pädagogisch qualitativ entgegengewirkt werden."
"Wir wissen, dass die psychologischen Folgen von Naturkatastrophen für das Leben von Kindern einschneidend sind - völlig unabhängig davon, ob sie in Afrika, Lateinamerika, Asien oder in der Mitte Europas leben", sagt Dr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender von Plan International Deutschland. Aus diesem Grund engagiere sich die in mehr als 50 Ländern tätige Kinderrechtsorganisation seit dem verheerenden Hochwasser zum ersten Mal in ihrer Geschichte im Rahmen der Katastrophen-Nothilfe auch in Deutschland. Das Projekt in Eschweiler ist der zweite Einsatz von Plan International Deutschland. Bereits im September startete die Plan-Katastrophenhilfe im ebenfalls vom Hochwasser betroffenen Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz).
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