Plan International Deutschland e.V.
Internationaler Tag gegen Mädchenbeschneidung
Plan: Mit Aufklärung erfolgreich gegen das grausame Ritual
Hamburg (ots)
Jedes Jahr werden rund zwei Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten und damit verstümmelt. Einige sterben bei dem Eingriff, und viele leiden lebenslang unter schweren körperlichen und seelischen Schmerzen. Das Kinderhilfswerk Plan International klärt in 16 Ländern Afrikas über die Gefahren der Genitalverstümmelung auf. "Anlässlich des Internationalen Tages gegen Mädchenbeschneidung am 6. Februar rufen wir dazu auf, alles dafür zu unternehmen, um die Mädchen vor diesem grausamen Eingriff zu bewahren", sagt Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland. Weltweit sind Schätzungen zufolge 130 Millionen Mädchen und Frauen in 28 Ländern Afrikas, in einigen Ländern Asiens und des Nahen Ostens betroffen.
Die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren ist auch Teil einer großen Mädchen-Kampagne, die Plan gemeinsam mit führenden Medien-Frauen Anfang des Jahres gestartet hat, um auf die Benachteiligung von Mädchen in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen.
So sind z. B. in Mali mehr als 90 Prozent aller Frauen beschnitten, denn vor allem in ländlichen Regionen wird nur eine beschnittene Frau respektiert und findet einen Ehemann. Plan International arbeitet seit vielen Jahren vor Ort und setzt sich dafür ein, dass Mädchen das grausame Ritual erspart bleibt. Zusammen mit lokalen Organisationen erarbeitet das Kinderhilfswerk Vorschläge für gesetzliche Richtlinien gegen die Beschneidung. Es gibt schon erste Anstrengungen von Regierungsseite, beispielsweise offizielle Vorschriften gegen die Beschneidung. Sie müssen aber noch erweitert werden.
Tief verwurzelte Traditionen können aber nicht allein durch Verbote überwunden werden. Deshalb setzt Plan vor allem auf Information und behutsame Aufklärung, damit das Thema nicht länger tabu bleibt. Unterstützt werden die zahlreichen Aufklärungskampagnen in Mali zum Teil auch von Islam-Gelehrten, die in den Dörfern darüber reden, dass der Koran die Beschneidung nicht vorschreibt.
"Ich bin so froh, dass meine Tochter diese Qual nicht durchstehen muss", sagt Djenebou aus Manabougou in Mali. Mit acht Jahren wurde sie beschnitten. Jetzt ist sie 25, und so lange sie zurückdenken kann, lebt sie mit Schmerzen. Viel hat sich getan: In Manabougou wurde seit drei Jahren kein Mädchen mehr beschnitten. Dank der Aufklärungsarbeit von Plan. Ein Eingriff hätte bedeutet, dass dem Mädchen ohne Betäubung in einer 15-minütigen Prozedur die Klitoris, die kleinen Schamlippen und die inneren Seiten der großen Schamlippen mit einer Rasierklinge, einem Messer oder sogar mit dem verrosteten Deckel einer Blechdose abgeschnitten worden wären. Anschließend wäre die Vagina mit Dornen "zusammengeheftet" oder mit Fäden bis auf eine maiskorngroße Öffnung zugenäht worden. Einige Mädchen verbluten bei dem Eingriff oder sterben an einer Blutvergiftung, andere leiden lebenslang unter chronischen Becken- und Harnwegsentzündungen. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Komplikationen bei der Geburt eines Kindes kommen hinzu.
Wer mithelfen möchte, noch mehr Mädchen vor der Beschneidung zu schützen, kann unter dem Stichwort "Beschneidung in Mali"" bei der Deutschen Bank, Kontonummer 061 2812 02,BLZ 200 700 00, spenden. Oder spenden Sie online unter www.plandeutschland.de/patenschaften/projektspenden.html.
Fotos zum Download finden Sie unter www.plan-deutschland.de in der Rubrik "Aktuelles/Presse-Service".
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