Unternehmen der Thüga-Gruppe testen Brennstoffzellentechnik in Haushalten
München (ots)
In einem Feldtest prüfen sieben Unternehmen der Thüga-Gruppe ein Jahr lang den Einsatz einer Brennstoffzelle, die sich besonders für Einfamilienhäuser eignet. Mit dieser Technologie können Kunden bis zur Hälfte ihres Strom- und bis zu einem Drittel ihres Wärmebedarfs klimaschonend selbst erzeugen.
Seit dem Frühjahr 2013 sind die ersten Brennstoffzellen des Typs Elcore 2400 bei Kunden der ESWE in Wiesbaden und der badenova in Freiburg im Einsatz. Sukzessive erfolgen bis Mitte des Jahres weitere Installationen bei Kunden der Halberstadtwerke, der Stadtwerke Langenfeld, der Stadtwerke Stade, der Thüga Energienetze in Schifferstadt und der Stadwerke Pforzheim. Damit befindet sich dieses Gerät erstmals bei Stadtwerken im Praxistest. Das Gerät gewinnt mit Hilfe eines sogenannten "Reformers" zuerst aus Erdgas Wasserstoff. Danach wandelt die Brennstoffzelle die im Wasserstoff gespeicherte chemische Energie mittels Elektrolyse in Elektrizität und Wärme um. Ein Jahr lang testen die Unternehmen, wie viel Strom und Wärme die Anlage zur Gesamtversorgung eines Einfamilienhaushalts liefert. "Wir arbeiten an verschiedenen Stellen an der Einführung von innovativen Heizgeräten. Gerade bei der dezentralen Energieerzeugung werden künftig auch Brennstoffzellen eine Rolle spielen", so Michael Riechel, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe engagieren sich bereits in nahezu allen Leistungsklassen im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung: angefangen von Kraftwerken und großen Blockheizkraftwerken (BHKW) über Mini- und Mikro BHKW für Industrie-, Gewerbe- und Haushaltskunden bis hin zur Brennstoffzellen-Heizung in Einfamilienhäusern.
Besonders geeignet für Einfamilienhäuser
Die Elcore 2400 deckt den jährlichen Grundlaststrombedarf von 2400 Kilowattstunden (kWh) Strom eines durchschnittlichen Einfamilienhauses ab. Größere Geräte müssten hier mehrmals täglich hoch und runter fahren, was sich negativ auf die technische Lebensdauer und Energieeffizienz auswirkt. Dies ist vergleichbar mit einem Auto, das bei konstanter Geschwindigkeit auch weniger verbraucht als beim ständigen Gasgeben und Abbremsen. Außerdem liefert die Elcore ungefähr ein Drittel des jährlichen Wärmebedarfs (Brauchwasser). Wird eine größere Wärme- oder Strommenge benötigt, schaltet sich automatisch die konventionelle Gastherme ein bzw. wird Strom aus dem Netz bezogen. Das Gerät hat ungefähr die Größe eines Wasserboilers (90 cm hoch, 50 cm breit und 50 cm tief), wiegt 60 Kilogramm und hat damit auch in kleineren Kellerräumen genug Platz. Voraussetzung für den Betrieb einer solchen stromerzeugenden Heizung sind ein Strom- sowie ein Erdgasanschluss. Die Brennstoffzelle gilt sowohl bei der Wärme- als auch bei der Stromerzeugung als besonders klimaschonend. Zum einen erzeugt sie ihre Energie chemisch und verbrennt damit im Gegensatz zur Gastherme kein Gas. Und zum anderen fallen bei der Brennstoffzelle nur 60 Gramm Kohlenstoffdioxid (CO2) an (Vergleich deutscher Stommix 500 Gramm CO2 pro erzeugter kWh). Damit lassen sich pro Jahr bis zu 1,2 Tonnen CO2 einsparen.
Brennstoffzelle im Aufwind
"Die Brennstoffzelle hat großes Potential auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten", so Riechel. In Deutschland werden derzeit verschiedene Geräte entwickelt, die sich in der Optimierungs- und Testphase befinden. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz schreibt den Einsatz von erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung für Neubauten vor. Deswegen ist die Brennstoffzellen-Technologie eine interessante Alternative. Und auch im Zuge der steigenden Strompreise wird die Nutzung der Brennstoffzelle immer attraktiver. Denn mit Gas Strom zu erzeugen ist wirtschaftlicher, als Strom direkt einzukaufen. Darüber hinaus fördert der Bund selbstproduzierten Strom mit fünf Cent pro Kilowattstunde.
Über Thüga:
450 Städte und Gemeinden haben aus Verantwortung für den Lebensraum von rund acht Millionen Menschen ihre 100 kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in die Thüga-Gruppe eingebunden. Ziel ist, durch Zusammenarbeit Mehrwert für den einzelnen Lebensraum zu schaffen und kommunale Werte nachhaltig zu sichern. Insgesamt arbeiten 18.200 Mitarbeiter in der Thüga-Gruppe. Diese versorgen knapp 3,6 Millionen Kunden mit Strom, gut 2,1 Millionen Kunden mit Erdgas und 1 Million Kunden mit Trinkwasser. Der Umsatz des Thüga-Netzwerks lag 2011 bei 21,3 Milliarden Euro. Die Thüga-Gruppe ist deutschlandweit das größte kommunale Netzwerk lokaler und regionaler Energieversorger. In der Thüga-Gruppe sind die Rollen klar verteilt: Die 100 Partner sorgen für die aktive Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken. Thüga - Kapitalpartner der Städte und Gemeinden und in dieser Funktion Minderheitsgesellschafter bei den Partnerunternehmen - ist als Kern der Gruppe mit der unternehmerischen Entwicklung beauftragt: Gewinnung neuer Partner, Wertsicherung und -entwicklung des einzelnen Unternehmens, Koordination und Moderation von Projekten sowie Steuerung der Zusammenarbeit in der Gruppe.
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