Thüga: Abschaffung vermiedener Netzentgelte bedroht Kraft-Wärme-Kopplung
München (ots)
Der aktuelle Gesetzesentwurf zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zielt darauf ab, die vermiedenen Netzentgelte zwischen 44 bis 64 Prozent - je nach Regelzone - ab 1. Januar 2018 zu reduzieren. Zusätzlich sollen die dann noch verbliebenen Entgelte über einen Zeitraum von zehn Jahren auf null abschmelzen. "Die vermiedenen Netzentgelte sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument für den Erhalt und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit dem Gesetz würde dieser umweltfreundlichen und wetterunabhängigen Stromerzeugungstechnologie die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden", so Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Die KWK erzeugt dezentral Strom und Wärme, um die Kunden zu versorgen. Der Strom muss daher nicht über große Entfernungen transportiert werden und das deutschlandweite Transportnetz kann kleiner dimensioniert werden. Die dadurch vermiedenen Kosten für den Netzausbau haben bisher die Kraftwerke in Form der vermiedenen Netzentgelte erhalten. "Das hat wesentlich zum Erhalt der KWK beigetragen, da die Strompreise durch den geförderten Ausbau der erneuerbaren Energien stark gesunken sind und die KWK-Erzeugung sonst nicht rentabel zu betreiben wäre", argumentiert Riechel. "Der Vorstoß des BMWi ist umso unverständlicher, da erst Anfang 2016 das Kraft-Wärmekopplungsgesetz novelliert wurde und der Rahmen für die KWK richtigerweise den veränderten energiewirtschaftlichen Bedingungen angepasst wurde", so Riechel weiter. Parteiübergreifend bestand Konsens, dass die KWK ein wichtiger Baustein der Energiewende ist, deren Anteil an der Stromerzeugung weiter zu steigern ist. All dies würde bei Umsetzung der aktuellen Planung des BMWi konterkariert.
Über Thüga:
Die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist eine Beteiligungs- und Fachberatungsgesellschaft mit kommunaler Verankerung. Sie ist als Minderheitsgesellschafterin bundesweit an rund 100 Unternehmen der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden. Aus Überzeugung, dass Zusammenarbeit Mehrwert schafft, bildet Thüga gemeinsam mit ihren Partnern den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland - die Thüga-Gruppe. Gemeinsames Ziel ist es, die Zukunft der kommunalen Energie- und Wasserversorgung zu gestalten. Im Verbund sind die Rollen klar verteilt. Thüga ist mit der unternehmerischen Entwicklung beauftragt: Ausbau und Weiterentwicklung des Beteiligungsportfolios, Steigerung der Ertragskraft des Beteiligungsportfolios durch das Angebot von Beratungsleistungen sowie durch die Weiterentwicklung von Kooperationsplattformen mit dem Angebot wettbewerbsfähiger Dienstleistungen. Die rund 100 Partner verantworten die aktive Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken: insgesamt versorgen 17.100 Mitarbeiter bundesweit 4,0 Millionen Kunden mit Strom, 2,0 Millionen Kunden mit Erdgas und 0,9 Millionen Kunden mit Trinkwasser. 2015 haben sie dabei einen Umsatz von 19,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.
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