Neue Initiative zum Schutz bedrohter Seen: 'See des Jahres' am Global Lake Day
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Neue Initiative zum Schutz bedrohter Seen: 'See des Jahres' am Global Lake Day
- Living Lakes Netzwerk und Global Nature Fund präsentieren den 'See des Jahres' am neuen UN Global Lake Day am 27. August 2025
- „Lake of the Year“ ersetzt die langjährige Aktion „Bedrohter See des Jahres“ des Global Nature Fund
- Neue Initiative gibt positive Beispiele für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Seen und feiert Erfolge im Gewässerschutz
Radolfzell, 2. Februar 2025: Das Living Lakes Netzwerk (LLN) und der Global Nature Fund (GNF) setzen sich seit 2004 mit der Aktion „Bedrohter See des Jahres“ für den Schutz gefährdeter Seen weltweit ein. Diese jährliche Auszeichnung soll auf die ökologischen Herausforderungen und Bedrohungen aufmerksam machen, denen Seen und andere Feuchtgebiete weltweit ausgesetzt sind. Die Aktion soll gleichzeitig Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung dieser wertvollen Ökosysteme fordern und fördern. Mit dem 2025 neu eingerichteten „UN Global Lake Day“ wird diese Aktion in den „Lake of the Year“ überführt und vom World Wetlands Day auf den Global Lakes Day gelegt.
Seen und Feuchtgebiete in Gefahr
Seit 2004 wurde der „Bedrohte See des Jahres“ im Rahmen des internationalen LLN ausgewählt. Der GNF koordiniert das Netzwerk mit 135 Organisationen, die aktuell 112 Seen weltweit repräsentieren. Ziel ist es, die internationale Öffentlichkeit, Entscheidungsträger und lokale Gemeinschaften für die Probleme der ausgewählten Seen zu sensibilisieren und konkrete Schutzmaßnahmen zu initiieren. Der „Bedrohte See des Jahres“ wurde jeweils am World Wetlands Day, dem 2. Februar, vorgestellt; nationale und internationale Medien berichteten darüber.
Leider gab es nie einen Mangel an bedrohten Seen und Feuchtgebieten. Auch ikonische Seen wie das Tote Meer, der Viktoriasee und der Titicacasee und emblematische Feuchtgebiete wie das Pantanal und die Mahakam Wetlands gehörten dazu. Die Feuchtgebiete der Welt sind mehr denn je bedroht: Zerstörung der Ufer und Flachwasserzonen, Übernutzung, Klimawandel und invasive Arten. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES unterstreicht, dass in den letzten 300 Jahren etwa 85 % der Feuchtgebiete zerstört wurden. Die Verlustrate steigt seit 1970 mit der Entwicklung der Länder des globalen Südens. Die Ernennung zum „Bedrohten See“ weist deswegen nicht nur auf die Probleme hin, sondern hebt auch die Bedeutung dieser Seen für die lokale Bevölkerung und die Biodiversität hervor.
Erfolge und Herausforderungen
In den vergangenen Jahren hat die Aktion „Bedrohter See des Jahres“ bedeutende Erfolge erzielt. So konnten durch gezielte Projekte und internationale Zusammenarbeit Verbesserungen in der Wasserqualität und beim Schutz der Biodiversität erreicht werden. Ein Beispiel ist der Titicacasee, der 2012 und erneut 2023 zum „Bedrohten See des Jahres“ ernannt wurde. Trotz der Herausforderungen durch Abwässer und Umweltverschmutzung konnten durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Behörden Fortschritte erzielt werden.
Um den Schutz der Seen zu verbessern, setzen der Global Nature Fund und die Partner im Living Lakes Netzwerk eine Vielzahl von Maßnahmen und Projekten um:
- Biodiversitätsschutz: Projekte zur Erhaltung der Fischbestände, eine ausreichende Wasserzufuhr, um die ökologischen Funktionen zu garantieren, oder die Kontrolle von invasiven, nicht heimischen Arten tragen zum Schutz der biologischen Vielfalt bei.
- Wiederherstellung von Lebensräumen: Mangroven, Flachwasserzonen und natürliche Ufer sind wertvolle Habitate für zahllose Tiere und Pflanzen.
- Pflanzenkläranlagen: Der Bau von „Grünfilteranlagen“ in Ländern wie Lateinamerika und Jordanien sorgt für sauberes Trinkwasser und gesündere Wasser-Ökosysteme.
- Müllvermeidung: Konkrete Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikmüll in und um Gewässer verringern die Wasserverschmutzung.
- Umsetzung von Managementplänen einfordern: Die meisten „Living Lakes“ sind Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung und u.a. durch die Ramsar-Konvention geschützt. Diese Managementpläne zu verbessern und umzusetzen ist eine wichtige Aufgabe des LLN.
- Einbindung von Indigenen Völkern und Lokalen Gemeinschaften: Die Einbindung der Menschen vor Ort ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Dies umfasst Bildungsprogramme, freiwillige Selbstverpflichtungen von Kommunen und die aktive Beteiligung der Bürger.
- Internationale Zusammenarbeit: Durch das Living Lakes Netzwerk wird ein weltweiter Wissensaustausch gefördert und neue Projekte zum Schutz der Seen initiiert.
Der Ansatz des GNF und des Living Lakes Netzwerks ist vielfältig und umfassend, um die bedrohten Seen zu schützen und ihre ökologische Gesundheit wiederherzustellen.
Zukünftige Perspektiven
Dieses Jahr wird der Global Nature Fund (GNF) seine langjährige Aktion „Bedrohter See des Jahres“ einstellen. Mit der UN Resolution A/79/L.39 für die Einrichtung eines „World Lake Day“ am 27. August ab 2025, werden LLN und GNF künftig den „Lake of the Year“ am World Lake Day benennen. Diese neue Initiative soll auch positive Beispiele für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Seen hervorheben und die Erfolge im Gewässerschutz feiern. Der World Lake Day bietet eine ideale Plattform, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung gesunder Seen und ihrer Ökosysteme zu lenken. Die Initiatoren streben dabei eine Kooperation mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP an und hoffen auf die Unterstützung anderer Organisationen.
Mit der Auszeichnung „Lake of the Year“ werden inspirierende Geschichten und erfolgreiche Projekte vorgestellt, die zeigen, wie gemeinschaftliches Engagement und innovative Ansätze zur Erhaltung und Wiederherstellung von Seen beitragen können. Diese positive Ausrichtung soll nicht nur das Bewusstsein für die Herausforderungen im Gewässerschutz schärfen, sondern auch motivieren, sich aktiv für den Schutz unserer wertvollen Wasserressourcen einzusetzen.
Über den Global Nature Fund
Der Global Nature Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Radolfzell. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt sich der GNF weltweit für den Schutz von Natur und Umwelt ein. Im Mittelpunkt stehen Projekte zur Erhaltung der Biodiversität – speziell zum Seenschutz –, zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und zur Verbesserung und nachhaltigen Ausrichtung der Lebensbedingungen der Menschen in den Projektregionen. https://www.globalnature.org
Kontakt
Global Nature Fund
Dr. Thomas Schaefer
Leiter Living Lakes & Naturschutz
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Telefon: +49 7732 9995 85
E-Mail: schaefer@globalnature.org
Webseite: www.globalnature.org