Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Stifterverband startet Exzellenzinitiative für die Lehre
Essen (ots)
Fünf Millionen Euro für Hochschul-Wettbewerb um bessere Lehre / Finanzielle Beteiligung der KMK erwartet / "Nationale Kraftanstrengung" für den Aufbau einer "Deutschen Lehrgemeinschaft"
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft will die Hochschullehre aus ihrem Schattendasein holen. Mit einem Förderprogramm "Exzellenzinitiative für die Lehre" sowie der Gründung einer "Deutschen Lehrgemeinschaft" will der Stifterverband den Stellenwert und die Qualität der Lehre an den deutschen Hochschulen erhöhen. "Ziel ist es, im deutschen Hochschulsystem langfristig eine Lehrkultur zu etablieren, die denselben Qualitätsansprüchen genügt wie die Forschung", sagte der Präsident des Stifterverbandes, Arend Oetker, in Berlin.
Herzstück der Initiative ist ein Wettbewerb um die besten Zukunftsstrategien der Hochschulen für Lehre und Studium. Der Wettbewerb soll Universitäten und Fachhochschulen dabei unterstützen, ihr Renommee als Ausbildungsstätte zu steigern. Die ausgezeichneten Hochschulen sollen sich zu einem "Qualitätszirkel" zusammenschließen und eine "Charta guter Lehre" erarbeiten.
Gemeinsam mit Partnern aus Unternehmen und Stiftungen will der Stifterverband den Wettbewerb mit fünf Millionen Euro dotieren. Darüber hinaus erhofft der Stifterverband eine staatliche Ko-Finanzierung des Wettbewerbs in gleicher Höhe. "Gespräche mit der Kultusministerkonferenz sind weit gediehen", sagte Oetker.
Darüber hinaus setzt sich der Stifterverband für die Gründung einer "Deutschen Lehrgemeinschaft (DLG)" analog zur Deutschen Forschungsgemeinschaft ein. Sie soll innovative Lehrvorhaben fördern. Nach den Vorstellungen des Stifterverbandes sollen Hochschulen Mitglied in der DLG werden, wenn sie Mindeststandards guter Lehre erfüllen. So soll die Lehrqualifikation bei Berufungen stärker berücksichtigt werden oder das Lehrpersonal regelmäßig weitergebildet werden.
Beim finanziellen Aufbau einer solchen DLG erwartet Arend Oetker eine maßgebliche Beteiligung des Bundes. An die Länder appellierte er, "etwaige mit der Föderalismusreform entstandene verfassungsrechtliche Bedenken beiseite zu lassen". Angesichts jahrelanger Unterfinanzierung des Hochschulsystems, brauche Deutschland eine "nationale Kraftanstrengung" und eine substanzielle Investition der öffentlichen Hand.
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