Natur statt Normen: Runde Formen für neue deutsche Häuser
Mayen (ots)
Die Regenrinne läuft schneckenförmig nach oben, das Schieferdach macht einen geschwungenen Bogen und im Innern des Hauses gibt es keinen rechten Winkel: "Die Sonne scheint nicht um die Ecke" plädierte Architekt Udo Heimermann auf dem 4. Mayener Dachforum für frisches Denken in einer eingefahrenen geometrischen Einheits-Architektur.
Noch sind es vor allem Individualisten, die es beim Bau ihres Eigenheims rund gehen und sich dabei von ihrer Umgebung inspirieren lassen. "Die Natur kennt keinen rechten Winkel" appelliert Heimermann an den Mut seiner Berufskollegen, eingefahrene Wege der kühlen Sachlichkeit zu verlassen und den Menschen in den Mittelpunkt einer geschmeidigen Bauweise zu stellen: "Häuser sind seine zweite Haut." Organische Architektur nennt sich das Spiel mit Formen und Formaten, dessen Ursprung in der Steinzeit liegt: Unsere Vorfahren lebten in natürlichen Höhlen, in runden Zelten und stets im Einklang mit der Natur. "Heute ist der Mensch dagegen nur ein Statist, der sich in einer von Ingenieuren und Architekten erdachten maschinengerechten normierten Welt unterordnen muss", betonte Heimermann vor rund 200 Baufachleuten und forderte mehr Emotion am Bau statt statischer Rechteckarchitektur, "deren preisgekrönte Wohnhäuser im Grünen nur noch gestapelt werden müssen, um Wohnsilos der 50er und 60er Jahre wieder entstehen zu lassen." Frei nach berühmten Vorbildern wie Gaudi und Hundertwasser lässt der Architekt aus Bad Neuenahr-Ahrweiler die Linien fließen. Ob Junggesellenhaus, Altenheim oder Weinlokal - seine Bauten fallen ins Auge. Heimermann arbeitet dabei nicht nur mit natürlichen Formen, sondern auch mit natürlichen Materialien: Die geschwungenen Dächer werden mit einer Wilden Deckung aus vor Ort individuell behauenen Moselschiefer-Steinen belegt, die Fensterlaibungen, Überdachungen und Wände aus Lehm modelliert. "Die ökologische Bauweise spart Energie, verringert Umweltbelastungen und schafft anspruchsvolle Arbeitsplätze am Markt," betonte der Initiator des 4. Mayener Dachforums, Ewald A. Hoppen zum Abschluss der Veranstaltung. Alle zwei Jahre treffen sich europäische Baufachleute für drei Tage in der Eifel, um gemeinsam über neue Trends, neue Ideen und Entwicklungen der Architektur zu diskutieren. "Naturprodukte sind wieder gefragt", betonte Hoppen, ehemaliger Geschäftsführer und heutiger Beirat von Rathscheck-Schiefer, einem der weltweit größten Schieferlieferanten. Das Unternehmen profitiert von der Rückbesinnung vieler Bauherren auf Naturmaterialien und wurde von der allgemeinen Baukrise der vergangenen Jahre so kaum tangiert. Hoppen: "Viele Bauherren erkennen, dass ökologisch bauen auch ökonomisch ist: Nichts hält beispielsweise so lange wie ein Schieferdach." In Verbindung mit neuen Dämmungen und pfiffigen Ideen sei auch ein mit Naturmaterialien gebautes "Drei-Liter-Haus" keine Utopie mehr.
Auskunft: Kostenlose Bauherreninformationen bei Rathscheck-Schiefer, Barbarastr. 3, 56727 Mayen-Katzenberg, Telefon 02651/9550, www.schiefer.de
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