Kredite in Ostdeutschland 1.500 Euro niedriger - kaum Unterschiede beim Zins
Heidelberg (ots)
Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen Beschäftigte in den neuen Bundesländern immer noch deutlich weniger als die Menschen in Westdeutschland. Dieser Unterschied beeinflusst auch die private Kreditaufnahme. Verivox-Daten zeigen: In den neuen Bundesländern nehmen Verbraucher um 1.520 Euro niedrigere Kredite auf. Höhere Zinsen müssen sie aber nicht bezahlen.
Ostdeutsche verdienen 370 Euro weniger
Wer einen Kredit beantragt, macht dabei Angaben zum monatlichen Nettoeinkommen. Wie hoch das Gehaltsgefälle zwischen West und Ost noch immer ist, zeigt eine aktuelle Verivox-Auswertung von über 100.000 Kreditanfragen. Ostdeutsche verdienen im Schnitt 2.100 Euro netto und damit 370 Euro (15 Prozent) weniger als Kreditnehmer aus Westdeutschland.
"Wer weniger verdient, kann mit seinem Einkommen auch nicht so hohe Kredite finanzieren", erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Deshalb sind auch die Kreditsummen im Osten niedriger als im Westen. Im Durchschnitt nehmen Ostdeutsche 13.790 Euro auf - 10 Prozent weniger als Kreditnehmer in den alten Bundesländern. In Westdeutschland liegt der durchschnittliche Kreditbetrag bei 15.310 Euro.
Beim Zins ist die Einheit vollendet
Für Banken ist das Einkommen ein wichtiges Kriterium, um die Kreditwürdigkeit eines Kunden einzuschätzen. Doch solange die Höhe des Kredits zum Einkommen passt und der Job sicher ist, haben auch Verbraucher mit einem geringeren Verdienst gute Chancen auf günstige Konditionen. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Ostdeutschen, die ihren Kredit über Verivox abschließen, erhalten ein Kreditangebot mit einem günstigeren Zinssatz als 3,5 Prozent. Unter den Westdeutschen sind es kaum mehr. "Beim Zins ist die Einheit vollendet", sagt Oliver Maier. "Ostdeutsche zahlen für ihren Kredit nicht mehr als Verbraucher in Westdeutschland."
Verbrauchertipps für günstige Kreditzinsen
Eines gilt im Westen wie im Osten: Wer auf günstige Zinsen Wert legt, sollte vor dem Kreditabschluss mehrere Angebote vergleichen. Laut Bundesbank-Statistik müssen Kreditnehmer in Deutschland derzeit im Durchschnitt 5,74 Prozent Zinsen zahlen. Unter den Verbrauchern, die bei Verivox verglichen haben, zahlt nicht einmal jeder Zehnte diesen Zinssatz oder einen höheren.
Auch wer den Kredit gemeinsam mit einer weiteren Person aufnimmt, kann sparen. "Beide Antragsteller haften gemeinschaftlich für den Kredit", sagt Oliver Maier. "Dadurch sinkt für die Bank das Risiko, dass der Kredit nicht zurückgezahlt wird und sie kann günstigere Konditionen anbieten." Im Durchschnitt zahlen Paare ein Fünftel (21 Prozent) weniger Zinsen als Kreditnehmer, die ihr Darlehen allein aufnehmen.
Methodik
In die Auswertung flossen über 100.000 Kredite ein, die über Verivox beantragt wurden. Kreditanfragen aus Berlin blieben im Ost-West-Vergleich unberücksichtigt.
Über Verivox
Verivox ist das Vergleichsportal für Tarife in den Märkten Energie, Telekommunikation, Versicherungen und Finanzen sowie Fahrzeuge und Immobilien. Der kostenfreie und mehrfach ausgezeichnete Vergleichs- und Wechselservice, umfassende Expertise und die transparente Darstellung von über 29.000 Tarifen sind die Markenzeichen von Verivox.
Im Finanzbereich recherchiert Verivox die Konditionen für Tages- und Festgelder von rund 800 Geldinstituten und verfügt damit über die größten tagesaktuellen Datenbanken.
Auf nationaler und europäischer Ebene engagiert sich Verivox seit vielen Jahren für besseren Verbraucherschutz und sucht den Dialog mit Behörden und Verbraucherschützern. Als erster Vertreter der deutschen Digitalwirtschaft haben die Tarifexperten von Verivox aktiv an der Ausarbeitung von EU-Kriterien für die Objektivität und Transparenz von Vergleichsportalen mitgewirkt sowie die Selbstverpflichtung zur Stärkung des Verbraucherschutzes auf digitalen Vergleichs- und Verbraucherplattformen unterzeichnet.
Die Verivox GmbH wurde 1998 in Heidelberg gegründet. Für das Unternehmen arbeiten heute rund 500 Menschen. In über 20 Jahren haben die Tarifexperten mehr als 8 Millionen Verbraucher kompetent beim Anbieterwechsel unterstützt und so für ihre Kunden mehr als 2 Milliarden Euro gespart.
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