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DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie

Entscheidungsfreiheit für Pflanzenproduktion mit oder ohne Gentechnik gewährleisten

Frankfurt am Main (ots)

Die Bundesregierung sollte den
nationalen Gestaltungsspielraum nutzen, um den deutschen Landwirten
das Nebeneinander von pflanzlicher Produktion mit und ohne Gentechnik
zu ermöglichen. Dies fordert die Deutsche Industrievereinigung
Biotechnologie (DIB). Hintergrund ist die Befürchtung, dass trotz der
von der EU- Kommission veröffentlichten Leitlinien zur Koexistenz,
die Bundesregierung ihre Ausgestaltung missbraucht, um die Gentechnik
in Deutschland auszugrenzen.
"Die Landwirte in der EU arbeiten unter sehr unterschiedlichen
wirtschaftlichen und natürlichen Gegebenheiten. Was am effizientesten
und kostenwirksamsten ist, hängt von den jeweiligen nationalen,
regionalen oder örtlichen Bedingungen ab. Der Landwirt muss die
Möglichkeit haben, für seinen Betrieb und seine Pro-
duktionsbedingungen selber zu entscheiden, welche vorgeschlagenen
Anbaumaßnahmen effizient, kostenwirksam und praktikabel sind, um die
gewünschten Produktqualitäten zu erzielen. Die Kommission hat mit
Leitlinien - statt mit starren gesetzlichen Einheitsregelungen -
dieser Situation mit der notwendigen Flexibilität Rechnung getragen.
Leitlinien bieten den Landwirten die nötige Handlungsfreiheit,
zugleich aber für die Anbaupraxis eine klare Orientierungslinie, die
den regionalen Besonderheiten Rechnung trägt, " so Dr. Ricardo Gent,
Geschäftsführer der DIB.
Koexistenz bedeutet für Landwirte und Verbraucher gleichermaßen
die Wahl zwischen herkömmlichen, ökologischen und gentechnisch
veränderten Produkten, die den europäischen Etikettierungs- und
Reinheitsvorschriften entsprechen. Koexistenz ist keine Frage der
Sicherheit: alle gentechnisch veränderten Pflanzen, die in der EU
angebaut werden dürfen, müssen zuvor als gesundheitlich und
ökologisch unbedenklich zugelassen worden sein.
Geeignete Maßnahmen für Anbau, Ernte, Transport, Lagerung und
Verarbeitung pflanzlicher landwirtschaftlicher Roherzeugnisse sind
erforderlich, um die Möglichkeit einer zufälligen Vermischung von
gentechnisch veränderten und nicht veränderten Kulturen im technisch
machbaren Umfang zu reduzieren. Ziel dieser Maßnahmen ist ein
Nebeneinander von konventionellen, ökologisch erzeugten und
gentechnisch veränderten Pflanzen, wobei unvermeidbare gegenseitige
Einflüsse in realisierbarem und akzeptiertem Rahmen zu halten sind.
"Nun ist die Bundesregierung am Zuge", unterstreicht Gent. "Sie
muss Koexistenz-Maßnahmen entwickeln, die den jeweiligen regionalen
Gegebenheiten Rechnung tragen, auf wissenschaftlicher Grundlage
basieren und alle Interessengruppen einbeziehen." Die DIB bietet
dafür ihre konstruktive Zusammenarbeit unter Einbringung ihrer
Expertise an. Angemessene, verhältnismäßige Koexistenz-Maßnahmen sind
möglich. Um zu realistischen Maßnahmen zu gelangen, müsse sich die
Bundesregierung bei allen Beteiligten letztlich für kompromissfähige
Vorschläge stark machen.
Die DIB ist die Biotechnologie-Vereinigung des Verbandes der
Chemischen Industrie und seiner Fachverbände. Sie vertritt die
Interessen von über 200 deutschen Biotech-Unternehmen.

Pressekontakt:

Manfred Ritz
Telefon: 069 2556-1550
E-Mail: ritz@vci.de

Original-Content von: DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie, übermittelt durch news aktuell

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