Bund der Freien Waldorfschulen
Schulen in Deutschland - Das wünschen sich die Eltern wirklich
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Stuttgart (ots)
Anmoderationsvorschlag:
Das deutsche Bildungssystem ist ja schon seit Jahren, aber spätestens seit dem großen PISA-Schock im Jahr 2000, ziemlich in die Kritik geraten. Die Schüler sind unglücklich und werden nicht wirklich aufs Leben vorbereitet, die Eltern sind entsprechend unzufrieden und gleichzeitig sehr hilflos und auch die Lehrer klagen über unhaltbare Zustände an den Schulen. Woran das Ganze aber scheitert, ist nach wie vor unklar. Jetzt - pünktlich zu seinem hundertjährigen Bestehen - hat der Bund der Freien Waldorfschulen eine Studie beauftragt: Die Mitbegründer der Alternativpädagogik in Deutschland wollten wissen, was die Eltern vom aktuellen Bildungssystem halten - und was sie sich davon wünschen. "Bildung und Schule - Elternstudie 2019" heißt das Ganze und Jessica Martin kennt die Ergebnisse.
Sprecherin: Ein Aspekt ist eindeutig: Über 90 Prozent der Eltern wünschen sich weniger die Vermittlung von reinem Prüfungswissen als vielmehr die Entwicklung selbstbewusster Persönlichkeiten.
O-Ton 1 (Prof. Dr. Heiner Barz, 15 Sek.): "Ein zweiter Punkt ist der Wettbewerb zwischen Schulen in freier Trägerschaft und staatlichen Schulen und da ist ein Votum der Eltern ganz eindeutig: Es sollte mehr Gleichberechtigung geben, zwischen diesen Schulen. Das heißt, auch die freien Schulen sollten genauso finanziell unterstützt werden."
Sprecherin: Sagt der Autor der Studie, Professor Heiner Barz von der Uni Düsseldorf. Eigentlich würden viele Eltern ihre Kinder tatsächlich lieber auf eine Privatschule schicken. Wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt wären.
O-Ton 2 (Prof. Dr. Heiner Barz, 19 Sek.): "Das heißt, dass die Schule in freier Trägerschaft nicht ewig weit weg wäre, sondern auch in Wohnortnähe oder auch, dass die Schule kein Schulgeld verlangen muss, was sie ja heute machen müssen - nicht weil sie viel mehr Geld ausgeben als die staatlichen, sondern weil sie weniger Geld bekommen, um das gleiche Unterrichtsangebot zu machen - dann würden Eltern immer mehr ihre Kinder auf Schulen in freier Trägerschaft schicken."
Sprecherin: Die Eltern versprechen sich hier individuelle Förderung, kleine Klassenverbände und musische oder soziale Schwerpunkte - Aspekte, die auf den staatlichen Schulen einfach zu kurz kommen. Die Unterschiede wurden in der Studie beleuchtet.
O-Ton 3 (Prof. Dr. Heiner Barz, 21 Sek.): "Die staatlichen Schulen gehen nach Lehrplan vor, das ist das, was Eltern wahrnehmen. Während die Erwartung an Schulen in freier Trägerschaft vor allem ist: Dort wird individuell, im Hinblick auf Selbständigkeit der Schüler, im Hinblick auf eine positive Lehrer-Schüler-Kommunikation hin gearbeitet, das sind die großen Unterschiede im Image dieser Schulen, es zeigt doch deutlich, dass die staatlichen Schulen da ein Problem haben."
Sprecherin: Henning Kullak-Ublick vom Bund der Freien Waldorfschulen, dem Auftraggeber der großen Bildungsstudie, hat noch mal einen ganz eigenen Blick auf die Ergebnisse.
O-Ton 4 (Henning Kullak-Ublick, 27 Sek.): "Es geht den Eltern sehr wesentlich um die individuelle Förderung und die Entwicklung von selbstbewussten Persönlichkeiten ihrer Kinder und das sind ganz wesentliche Punkte der Waldorf-Pädagogik, deshalb freuen wir uns natürlich, dass die Studie die Erwartung der Eltern empirisch und repräsentativ belegt. Wir erhoffen uns ein Umdenken in der Bildungspolitik, hin zu größerer Autonomie und künstlerischer Durchdringung des gesamten Bildungswesens."
Abmoderationsvorschlag: Sie möchten sich noch weiter mit dem Thema beschäftigen? Mehr Infos rund um die aktuelle Bildungsstudie und zu den Forderungen der Waldorfschulen finden Sie natürlich auch im Netz: waldorfschule.de
Pressekontakt:
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Ireen Vollrath
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