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ProSiebenSat.1 Media SE

ProSiebenSat.1-Gruppe im ersten Halbjahr im Plan
Rückläufiger Werbemarkt beeinflusst Umsatz- und Ergebnisentwicklung

München (ots)

Die ProSiebenSat.1-Gruppe kämpft weiterhin mit
einem äußerst schwachen Werbemarkt. In den ersten sechs Monaten des
Jahres 2002 erzielte das Unternehmen einen Konzernumsatz von 985 Mio
Euro. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent. Obwohl die
ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Position im Fernsehwerbemarkt gegenüber
der Konkurrenz deutlich ausbauen konnte, musste das Unternehmen
Einbußen beim Ergebnis hinnehmen. Vor allem aufgrund des im zweiten
Quartal noch einmal deutlich abgekühlten Werbeklimas und der hohen
Kosten für die Ausstrahlung der Fußball-Weltmeisterschaft in Sat.1
lag das Konzernergebnis vor Steuern mit 25 Mio Euro unter dem
Vergleichswert des Vorjahres von 89 Mio Euro.
Im Konzernergebnis vor Steuern sind Kosten von rund acht Mio Euro
für das im März eingestellte Fusionsvorhaben mit der KirchMedia
enthalten. Ohne diesen Sondereffekt lag das Konzernergebnis vor
Steuern bei 33 Mio Euro. Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie betrug 0,08
Euro nach 0,26 Euro. Das EBIT erreichte 51 Mio Euro. Im
Vorjahreszeitraum waren es 110 Mio Euro. Das EBITDA lag mit 77 Mio
Euro 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Als Konzernüberschuss
konnten in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 16 Mio Euro
nach 52 Mio Euro verzeichnet werden. Der Cash-flow nach DVFA/SG
betrug 588 Mio Euro. Die Nettofinanzschulden erhöhten sich im
Halbjahresvergleich von 813 Mio Euro auf 910 Mio Euro.
"Das unerfreuliche Werbejahr 2002 stellt nicht nur uns, sondern
die gesamte Medienbranche auf eine harte und langwierige
Belastungsprobe", sagte der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1
Media AG, Urs Rohner. "Bislang haben wir das Beste aus der wie
erwartet schwierigen Situation gemacht: Bei Umsatz und Ergebnis liegt
die ProSiebenSat.1-Gruppe nach dem ersten Halbjahr 2002 im Plan,
obwohl uns das schlechte Werbeklima auch bei der
Fußball-Weltmeisterschaft in Sat.1 einen Strich durch die Rechnung
gemacht hat. Dennoch können wir mit dem Geschäftsverlauf und der
Marktentwicklung in diesem Jahr keinesfalls zufrieden sein. Eine
nachhaltige Erholung des Werbemarkts ist nach wie vor nicht in Sicht.
Wir werden deshalb das unternehmerische Tempo bei der Konsolidierung
der ProSiebenSat.1-Gruppe weiter erhöhen, um unsere Performance- und
Renditeziele langfristig  zu erreichen."
Positiv auf die Ertragslage der ProSiebenSat.1-Gruppe im ersten
Halbjahr 2002 hat sich die Fortsetzung des straffen Kostenmanagements
ausgewirkt. Trotz der Kosten für die Fußball-WM von 54 Mio Euro
erhöhte sich der Programm- und Materialaufwand nur moderat um vier
Prozent auf 706 Mio Euro. Ohne dieses große Sportereignis wäre der
Programm- und Materialaufwand in der gesamten Senderfamilie um ein
Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums geblieben. Die
ProSiebenSat.1-Gruppe hat im ersten Halbjahr des laufenden
Geschäftjahres 521 Mio Euro in neue Programmrechte investiert. Der
Werteverzehr des Programmvermögens lag bei 555 Mio Euro. Im ersten
Halbjahr 2001 betrugen die Programminvestitionen 620 Mio Euro und der
Werteverzehr des Programmvermögens 543 Mio Euro. Der Personalaufwand
ist im Vorjahresvergleich infolge von Gehaltserhöhungen, die zu
Jahresbeginn vorgenommen wurden, leicht um drei Prozent auf 109 Mio
Euro angestiegen. Zum Stichtag 30. Juni 2002 beschäftigte die
ProSiebenSat.1-Gruppe 3.006 Mitarbeiter - das sind 17 Stellen mehr
als zum Ende des ersten Halbjahres 2001 und 23 Stellen weniger als
zum Jahresende 2001.
ProSiebenSat.1-Gruppe entwickelt sich besser als der Markt
Die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe entwickelten sich im ersten
Halbjahr 2002 besser als der gesamte Fernsehmarkt. Während der
Fernsehwerbemarkt auf Basis der Brutto-Werte um 7,2 Prozent
schrumpfte, verzeichnete die ProSiebenSat.1-Gruppe lediglich einen
Rückgang von 4,8 Prozent. Im selben Zeitraum mussten die Sender der
RTL-Group dagegen ein Minus von 10,3 Prozent bei den
Brutto-Werbeerlösen hinnehmen.
Auch bei den Brutto-Werbemarktanteilen hat sich die
ProSiebenSat.1-Gruppe positiver als ihre Mitbewerber entwickelt. Das
Unternehmen konnte seinen Brutto-TV-Werbemarktanteil um 1,2
Prozentpunkte auf 46,4 Prozent steigern. Damit ist die Senderfamilie
die klare Nummer eins in Deutschland. Die Sender der RTL-Group
verloren im gleichen Zeitraum 1,4 Prozentpunkte und erreichten einen
Brutto-TV-Werbemarktanteil von 40,5 Prozent.
Kernsegment Fernsehen: Gesamtumsatz in Höhe von 953 Mio Euro
Im ersten Halbjahr 2002 erzielte die ProSiebenSat.1-Gruppe im
Kernsegment Fernsehen einen Gesamtumsatz von 953 Mio Euro. Das
entspricht einem Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum
Vorjahrszeitraum. Das operative Ergebnis betrug 15 Mio Euro nach 82
Mio Euro.
Trotz deutlicher Steigerung der Bruttowerberlöse bei Sat.1 im Juni
- der Sender erzielte mit einem Plus von 16 Prozent als einziger
großer Privatsender ein Wachstum - verzeichnete der Sender im ersten
Halbjahr 2002 eine rückläufige Umsatz- und Ertragsentwicklung. Der
Umsatz bei Sat.1 betrug im ersten Halbjahr 404 Mio Euro nach 431 Mio
Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei minus 73 Mio Euro nach minus
18 Mio Euro im Vorjahreszeitraum. Für diese Entwicklung waren vor
allem die hohen Kosten für Rechte und Produktion der
Fußball-Weltmeisterschaft von 54 Mio Euro ausschlaggebend. Angesichts
des schwachen Werbemarktes konnten durch die Weltmeisterschaft nur
Erlöse in Höhe von rund 29 Mio Euro erzielt werden - deutlich
weniger, als noch beim Kauf der Rechte im Vorjahr erwartet worden
war. Negativ auf das Sat.1-Ergebnis haben sich zusätzlich auch die
bislang hohen Rechtekosten für die Fußball-Bundesliga ausgewirkt,
über die Sat.1 in der vergangenen Saison - nach der Rückkehr ins
Vorabendprogramm - samstags nur 75 Minuten und erst nach 19.00 Uhr
berichten konnte. Für die Übertragungsrechte der nächsten
Bundesliga-Saison zahlt Sat.1 jedoch rund 25 Prozent weniger als
bisher. Zugleich konnte der Sender das Rechtepaket deutlich
verbessern: Die Fußball-Sendung "ran" beginnt samstags künftig schon
um 18.00 Uhr und wird auf zwei Stunden verlängert.  Außerdem
überträgt Sat.1 zwei Live-Spiele pro Saison.
"Die Bilanz der Fußball-Weltmeisterschaft in Sat.1 fällt
ernüchternd aus", so Urs Rohner. "Durch die fehlende Nachfrage im
Werbemarkt haben wir unsere Erlösziele bei der WM deutlich verfehlt.
Das wirft uns bei der Konsolidierung des Senders zurück. Dennoch sind
wir beim angestrebten Turn-around von Sat.1 insgesamt auf einem guten
Weg. Auch der moderate Vertragsabschluss für die nächste
Bundesliga-Saison ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Wir gehen davon aus, dass der Sender im laufenden Geschäftsjahr trotz
der Fußball-WM ein besseres Ergebnis als 2001 erzielen und im Jahr
2003 wieder die Gewinnzone erreichen wird."
ProSieben war mit einer Umsatzrendite vor Steuern von 31 Prozent
im ersten Halbjahr 2002 erneut der profitabelste Fernsehsender im
deutschen TV-Markt. In den ersten sechs Monaten dieses
Geschäftsjahres erzielte der Sender einen Umsatz von 413 Mio Euro
nach 439 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug 127 Mio Euro. Im
Vergleichszeitraum waren es 147 Mio Euro.
Kabel 1 erzielte in den ersten sechs Monaten dieses
Geschäftsjahres einen Umsatz von 103 Mio Euro nach 108 Mio Euro. Das
Ergebnis vor Steuern lag mit sechs Mio Euro vor allem aufgrund
planmäßig erhöhter Ausgaben für das Programm unter dem Wert des
Vorjahreszeitraums von 18 Mio Euro.
Der Nachrichtensender N24 hat sich in den ersten sechs Monaten des
Jahres 2002 positiv entwickelt. So steigerte N24 seinen Umsatz im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 47 Mio Euro - ein Plus von 147
Prozent. Das Ergebnis vor Steuern konnte von minus 20 Mio Euro auf
minus 15 Mio Euro verbessert werden. Das Umsatzwachstum ist nicht
zuletzt auf die gestiegene Bedeutung von N24 als zentraler
Nachrichtendienstleister für die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe
zurück zu führen.
Transaktionsfernsehen: Erfreuliche Geschäftsentwicklung
Der Einstieg der ProSiebenSat.1-Gruppe in das attraktive
Wachstumssegment des Transaktionsfernsehens ist ausgesprochen
erfolgreich verlaufen. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr wurden
48,4 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Euvía Media AG & Co. KG
erworben, die den Mitmachsender Neun Live und den Reiseshoppingsender
sonnenklar TV betreibt. Damit erschließt sich die
ProSiebenSat.1-Gruppe neben den klassischen Werbefeldern zusätzliche,
nicht werbebezogene Umsatzpotenziale im Fernsehmarkt.
Besonders erfreulich entwickelte sich Neun Live. Der Sender
steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 234 Prozent auf 23 Mio Euro. Das EBITDA
verbesserte sich um 57 Prozent auf nur noch minus drei Mio Euro. Im
Mai 2002 hat der Sender früher als geplant erstmals die operative
Gewinnzone erreicht. Der Geschäftsplan sieht vor, dass Neun Live im
Jahr 2003 erstmals ein positives operatives Ergebnis erzielen wird.
Auch der Mediendienst sonnenklar TV, der am 15. Mai 2002 auf Sendung
gegangen ist, entwickelt sich planmäßig. Spätestens im Jahr 2004 soll
sonnenklar TV die operative Gewinnzone erreichen.
Merchandising: Zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis
Im Geschäftsbereich Merchandising sind die Aktivitäten der
Merchandising-Agentur MM Merchandising München sowie die auf
internationale Vermarktung von Kunstnebenrechten spezialisierte
ArtMerchandising & Media AG und der SevenOne Club & Shop GmbH
gebündelt. Im ersten Halbjahr 2002 steigerte die
ProSiebenSat.1-Gruppe in diesem Geschäftsfeld das Ergebnis vor
Steuern auf elf Mio Euro - ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Auch der Gesamtumsatz stieg von 30 Mio Euro auf 34
Mio Euro. Neben den Merchandisingaktivitäten wirkte sich vor allem
der Ausbau der Zuschauerclubs und -communities der SevenOne Club &
Shop GmbH positiv auf die Geschäftsentwicklung aus.
Dienstleistungen: Umsatz bleibt stabil
Der Geschäftsbereich Dienstleistungen umfasst die
Tochterunternehmen SevenSenses, SZM Studios und das IT-Unternehmen
ProSieben Information Service. Die ProSiebenSat.1-Gruppe erzielte in
diesem Segment einen Gesamtumsatz auf Vorjahresniveau von 82 Mio
Euro. Das operative Ergebnis betrug eine Mio Euro nach sechs Mio Euro
im ersten Halbjahr 2001.  Die Ergebnisveränderung im Geschäftsfeld
Dienstleistungen ist vor allem auf eine saisonale Verschiebung bei
der Verbuchung von Übertragungskosten sowie auf einen gestiegenen
Personalaufwand für die Berichterstattung über die
Fußball-Weltmeisterschaft zurück zu führen.
Ausblick: Erholung im Werbemarkt frühestens im vierten Quartal
Für das Gesamtjahr 2002 erwartet die ProSiebenSat.1-Gruppe, dass
der  Fernsehwerbemarkt weiter schrumpft. "Mit einer Erholung im
Werbemarkt ist frühestens im vierten Quartal, vielleicht sogar erst
im ersten Halbjahr 2003 zu rechnen. Wir müssen davon ausgehen, dass
sich der Fernsehwerbemarkt im Gesamtjahr um bis zu fünf Prozent
rückläufig entwickeln wird", sagte der Vorstandsvorsitzende der
ProSiebenSat.1 Media AG, Urs Rohner. Er erwarte, dass sich die
ProSiebenSat.1-Gruppe besser als der Markt entwickeln werde. "Die
Visibilität im Fernsehwerbemarkt", schränkte Rohner ein, "ist jedoch
nach wie vor äußerst gering. Der Trend zu immer kurzfristigeren
Buchungen setzt sich weiter fort. Die Durststrecke in der
Medienbranche ist noch nicht überwunden." Bei einem Rückgang des
Fernsehwerbemarkts um bis zu fünf Prozent im Gesamtjahr 2002 hat sich
das Fernsehunternehmen das Ziel gesetzt, ein EBITDA von über 200 Mio
Euro zu erwirtschaften. Der Programm- und Materialaufwand der
ProSiebenSat.1-Gruppe wird leicht unter dem Vorjahresniveau bleiben,
obwohl 54 Mio Euro an Kosten für die Fußball-Weltmeisterschaft
angefallen sind. Die Programminvestitionen werden niedriger als im
Vorjahr ausfallen. Die Nettofinanzschulden werden zum Jahresende 2002
voraussichtlich nicht über dem Vorjahresniveau liegen.
Kennzahlen der ProSiebenSat.1-Gruppe
ProSiebenSat.1-Gruppe   1. HJ 02  1. HJ 01   Veränderung
Umsatz  
        [Mio Euro]          985     1.028         -4%
Ergebnis vor Steuern 
        [Mio Euro]           25        89        -72%
Konzernüberschuss 
        [Mio Euro]           16        52        -69%
Mitarbeiter*              3.006     2.989          1%
Ergebnis je Aktie nach DVFA/S
        [Euro]             0,08      0,26        -69%
Cashflow nach DVFA/SG 
        [Mio Euro]          588       627         -6%
EBIT    [Mio Euro]           51       110        -54%
EBITDA  [Mio Euro]           77       143        -46%
Netto-Finanzschulden 
        [Mio Euro]          910       813         12%
Steuerquote                 38%       44%        -14%
Geschäftsbereiche       1. HJ 02  1. HJ 01   Veränderung
Fernsehen                     
Gesamtumsatz [Mio Euro]    953     1.000           -5%
Außenumsatz  [Mio Euro]    947       994           -5%
Operatives Ergebnis 
             [Mio Euro]     15        82          -82%
Mitarbeiter*             1.759     1.750            1%
Sat.1   
Gesamtumsatz [Mio Euro]    404       431           -6%
Ergebnis vor Steuern 
             [Mio Euro]    -73       -18         -306%
Mitarbeiter*               187       329          -43%
ProSieben                     
Gesamtumsatz [Mio Euro]    413       439           -6%
Ergebnis vor Steuern         
             [Mio Euro]    127       147          -14%
Mitarbeiter*               302       293            3%
Kabel 1                       
Gesamtumsatz                 
             [Mio Euro]    103       108           -5%
Ergebnis vor Steuern          
             [Mio Euro]      6        18          -67%
Mitarbeiter*                51        48            6%
N24                           
Gesamtumsatz                 
             [Mio Euro]     47        19          147%
Ergebnis vor Steuern 
             [Mio Euro]    -15       -20           25%
Mitarbeiter*               267       131          104%
Merchandising                 
Gesamtumsatz   
             [Mio Euro]     34        30           13%
Außenumsatz  [Mio Euro]     31        28           11%
Operatives Ergebnis
             [Mio Euro]     11         8           38%
Mitarbeiter*               112       107            5%
Dienstleistungen              
Gesamtumsatz [Mio Euro]     82        82          -/-
Außenumsatz  [Mio Euro]      7         5           40%
Operatives Ergebnis
             [Mio Euro]      1         6          -83%
Mitarbeiter*             1.135     1.094            4%
*Vollzeitäquivalente Stellen zum Stichtag 30. Juni
Ansprechpartner:
Dr. Torsten Rossmann
Konzernsprecher
ProSiebenSat.1 Media AG
Medienallee 7
D-85774 Unterföhring
Tel.:+49 [89] 95 07-11 80
Fax:+49 [89] 95 07-11 84
email:
Torsten.Rossmann

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