ProSiebenSat.1-Gruppe verdoppelt Ergebnis vor Steuern im zweiten Quartal 2003
Konzernumsatz sinkt um sechs Prozent/Sat.1 mit positivem Ergebnis
München (ots)
Die ProSiebenSat.1-Gruppe konnte ihr Ergebnis vor Steuern im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2003 trotz der anhaltenden Werbekrise nahezu verdoppeln. Obwohl der Konzernumsatz mit 466,9 Mio Euro noch sechs Prozent unter dem Vorjahresquartal lag, hat das Fernsehunternehmen sein Ergebnis vor Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 16,8 Mio Euro auf 33,2 Mio Euro erhöht. Alle Vollprogramme der Senderfamilie erzielten im zweiten Quartal ein positives Ergebnis. Erstmals seit dem Jahr 2000 konnte der Sender Sat.1 wieder einen Gewinn ausweisen. Der Nachrichtensender N24 verbesserte sein Ergebnis vor Steuern um 29 Prozent. Die erfreuliche Ergebnisentwicklung des Fernsehkonzerns ist auf umfassende Kostensenkungs- und Optimierungsmaßnahmen zurückzuführen, durch die der Gesamtaufwand des Konzerns erheblich reduziert und die Effizienz in der Organisation deutlich gesteigert werden konnten.
Durch die markante Ertragssteigerung zwischen April und Juni weist die ProSiebenSat.1-Gruppe für das erste Halbjahr 2003 insgesamt ein positives Ergebnis aus. Mit 2,5 Mio Euro lag das Konzernergebnis vor Steuern deutlich über dem Verlust des ersten Quartals von minus 30,8 Mio Euro. Im ersten Halbjahr des Vorjahres hatte die ProSiebenSat.1-Gruppe ein Ergebnis vor Steuern von 25,3 Mio Euro erzielt. Der Konzernumsatz betrug in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 878,2 Mio Euro. Das entspricht einem Minus von elf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002. Das Ebitda erreichte 58,1 Mio Euro nach 85,2 Mio Euro im Vergleichszeitraum. Das Ebit fiel mit 39,0 Mio Euro um 20,0 Mio Euro niedriger aus als in den ersten sechs Monaten 2002. Der Cash-flow nach DVFA/SG betrug 533,8 Mio Euro, das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,01 Euro nach 0,08 Euro. Die Geschäftsentwicklung des Konzerns wurde im ersten Halbjahr 2003 maßgeblich durch den starken Einbruch des Fernsehwerbemarkts im ersten Quartal geprägt. Zwischen April und Juni hat sich der Markt zwar leicht erholt, blieb insgesamt aber weiterhin unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
"Nach zwei Minusjahren in Folge markiert das zweite Quartal 2003 für unser Unternehmen eine erfreuliche Trendwende", kommentierte der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1 Media AG, Urs Rohner, das Halbjahresergebnis des Konzerns. "Zwischen April und Juni ist unsere Geschäftsentwicklung positiver als erwartet verlaufen. Die eingeschlagenen Kostensenkungsmaßnahmen greifen und die Leistung unserer Sender hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich erhöht. Gleichzeitig haben wir unsere Programmversorgung mit attraktiven Spielfilmen und Serien aus Hollywood gezielt verstärkt, so dass wir über alle Voraussetzungen verfügen, um unsere Marktposition in den kommenden Monaten nachhaltig auszubauen. Unsere Spielfilmversorgung war nie so gut wie heute."
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2003 mit fast allen großen Hollywood-Studios Programmverträge abgeschlossen, u.a. mit Sony Pictures Television International, Disney, Touchstone, Miramax, Dimension und Lucasfilm. Mit KirchMedia konnte zusätzlich ein Volume Deal über 2.015 hochwertige Spielfilme und rund 130 Serien aus der Filmbibliothek geschlossen werden. Gleichzeitig hat das Unternehmen die Free-TV-Rechte der UEFA Champions League erworben. Der Sender Sat.1 wird ab der Fußball-Saison 2003/2004 die 13 besten Live-Spiele pro Spielzeit und 30 Highlight-Magazine über die höchste europäische Fußballklasse ausstrahlen.
Kostenbasis im zweiten Quartal deutlich verringert
Auf die Rezession im Werbemarkt hat die ProSiebenSat.1 Media AG in den vergangenen beiden Jahren mit rigiden Kostensenkungen reagiert. Das straffe Kostenmanagement hat sich auch im zweiten Quartal 2003 positiv auf die Aufwandsentwicklung im Konzern ausgewirkt. So sank der Programm- und Materialaufwand im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44,7 Mio Euro oder 12,5 Prozent auf 314,1 Mio Euro. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden um 15,5 Mio Euro auf 50,0 Mio Euro gesenkt. Das entspricht einer Einsparung von rund 24 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei 10,4 Mio Euro und fielen damit um 13,6 Mio Euro niedriger aus als im Vergleichszeitraum. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die Entkonsolidierung der CM Community Media im ersten Halbjahr 2002 zurückzuführen.
Insgesamt konnte der Programm- und Materialaufwand im ersten Halbjahr 2003 um rund elf Prozent auf 631,0 Mio Euro verringert werden. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten im Halbjahresvergleich Einsparungen in Höhe von 18,4 Mio Euro erzielt werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 106,2 Mio Euro nach 124,6 Mio Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf geringere Einzelwertberichtigungen sowie gesunkene Ausgaben für Werbung und Technikleasing zurückzuführen.
Programmvermögen auf Vorjahresniveau
Das Programmvermögen blieb mit 1,179 Mrd Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 1,168 Mrd Euro. Mit einem Anteil von 65 Prozent an der Bilanzsumme ist das Programmvermögen der wichtigste Aktivposten des ProSiebenSat.1-Konzerns. Der planmäßige Werteverzehr fiel mit 485,7 Mio Euro um sieben Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum aus.
Zur Sicherung ihrer langfristigen Versorgung mit attraktiven Spielfilmen und Serien hat die ProSiebenSat.1-Gruppe im ersten Halbjahr 2003 eine Reihe von wichtigen Programmverträgen geschlossen. Dadurch erhöhten sich die Programminvestitionen im ersten Halbjahr 2003 von 520,8 Mio Euro im Vorjahreszeitraum um 24,4 Prozent auf 648,0 Mio Euro.
Netto-Finanzschulden um zehn Prozent verringert
Die ProSiebenSat.1-Gruppe konnte ihre Netto-Finanzschulden im ersten Halbjahr 2003 von 909,3 Mio Euro auf 815,9 Mio Euro reduzieren. Sie fielen damit um zehn Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2002 aus. Durch die Begebung einer Festzinsanleihe im Juli 2002 und die Rückführung von Eurobonds stiegen die Anleihen per Saldo um 26 Prozent auf 665,9 Mio Euro. Gleichzeitig wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 61 Prozent auf 185,8 Mio Euro zurückgeführt. Im Vergleichszeitraum hatten die Bankverbindlichkeiten noch 477,2 Mio Euro betragen. Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich im Wesentlichen durch Rückführungen von Steuerverbindlichkeiten um 6,0 Mio Euro auf 45,2 Mio Euro. Insgesamt konnten die Verbindlichkeiten der ProSiebenSat.1-Gruppe mit 1,113 Mrd Euro nach 1,189 Mrd Euro im Vorjahreszeitraum um sechs Prozent reduziert werden. Die Eigenkapitalquote lag bei rund 34 Prozent.
Personalaufwand sinkt um vier Prozent
Im Zuge der Kostensenkungsmaßnahmen hat die ProSiebenSat.1-Gruppe generell auf Gehaltserhöhungen für das Jahr 2003 verzichtet. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2003 betrug der Personalaufwand insgesamt 104,7 Mio Euro nach 108,9 Mio Euro im Vorjahreszeitraum - ein Minus von vier Prozent. Ohne die Übernahme der SevenOne Intermedia GmbH und ihrer Mitarbeiter zum 1. September 2002 hätte sich der Personalaufwand sogar um neun Prozent reduziert.
Zum 30. Juni 2003 beschäftigte die ProSiebenSat.1-Gruppe insgesamt 2.897 Mitarbeiter - das sind 109 Mitarbeiter weniger als zum Ende des ersten Halbjahres 2002 oder 175 Mitarbeiter weniger als zum Jahresende 2002. Im Vergleich zum 30. Juni 2002 entspricht dies einem Rückgang von vier Prozent. Gegenüber dem 31. Dezember 2002 ist die Mitarbeiterzahl um sechs Prozent gesunken. Ohne die Integration der SevenOne Intermedia hätte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 251 Stellen oder acht Prozent verringert. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter lag bei 34 Jahren.
Mit 1.800 vollzeitäquivalenten Stellen zum 30. Juni 2003 arbeiten die meisten Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe im Geschäftbereich Fernsehen, in dem die vier Sender Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 sowie die Multimedia-Aktivitäten zusammengefasst sind. Das sind zwei Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Übernahme der SevenOne Intermedia zurückzuführen. Dagegen hat sich die Zahl der Mitarbeiter im Geschäftsbereich Dienstleistungen um 13 Prozent auf 985 Mitarbeiter verringert. Der Geschäftsbereich Merchandising blieb mit 112 Mitarbeitern exakt auf dem gleichen Niveau wie zum Stichtag 30. Juni 2002.
ProSiebenSat.1-Gruppe steigert TV-Marktanteil im ersten Halbjahr 2003
Die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe konnten ihren gemeinsamen Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer im ersten Halbjahr 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozentpunkte auf 28,9 Prozent steigern. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2002 verbesserte sich die Senderfamilie sogar um 1,1 Prozentpunkte. Auch bei allen Zuschauern ab drei Jahren zeigte der Trend in den ersten sechs Monaten des Jahres 2003 nach oben. Die Senderfamilie erreichte in dieser Zielgruppe einen gemeinsamen Marktanteil von 21,7 Prozent und lag damit 0,3 Prozentpunkte über den Vergleichswerten des Jahres 2002.
Kerngeschäft Fernsehen: Ergebnissprung im zweiten Quartal
Die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich Fernsehen wurde weiterhin durch den unverändert schwachen Werbemarkt belastet. In ihrem Kerngeschäft erzielte die ProSiebenSat.1-Gruppe im zweiten Quartal 2003 einen Umsatz von 457,5 Mio Euro. Gegenüber dem zweiten Quartal 2002 ist das ein Rückgang von fünf Prozent oder 23,0 Mio Euro. Der Außenumsatz lag bei 453,7 Mio Euro. Aufgrund der konsequenten Kosteneinsparungen bei allen Sendern der Gruppe hat sich die Ertragslage des Geschäftsbereichs Fernsehen jedoch deutlich verbessert: Mit einem operativen Ergebnis von 36,1 Mio Euro nach 6,0 Mio Euro im zweiten Quartal 2002 verzeichnete das Unternehmen im Kerngeschäft Fernsehen einen Ergebnissprung von über 500 Prozent.
Insgesamt konnte das Unternehmen im Geschäftsfeld Fernsehen in den ersten sechs Monaten 2003 einen Umsatz in Höhe von 858,5 Mio Euro verzeichnen. Das entspricht einem Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Außenumsatz lag bei 850,4 Mio Euro. Das operative Ergebnis betrug 4,5 Mio Euro nach 15,0 Mio Euro im ersten Halbjahr 2002.
Sat.1 erzielt Quartalsgewinn von 8,1 Mio Euro
Der Sender Sat.1 konnte im zweiten Quartal 2003 einen Umsatz von 196,1 Mio Euro nach 208,0 Mio Euro im Vorjahresquartal erzielen. Das entspricht einem Rückgang von 5,7 Prozent. Dem Sender ist es jedoch aufgrund eines straffen Kostenmanagements gelungen, die Umsatzverluste überproportional zu kompensieren. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich deutlich von minus 32,1 Mio Euro auf 8,1 Mio Euro. Das entspricht einem Plus von 125 Prozent. Damit weist Sat.1 zum ersten Mal seit 2000 wieder ein positives Quartalsergebnis vor Steuern aus.
Insgesamt verzeichnete Sat.1 im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatz von 373,2 Mio Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Umsatz bei 403,9 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei minus 5,0 Mio Euro nach minus 72,9 Mio Euro in den ersten sechs Monaten 2002. Die positive Ergebnisentwicklung ist unter anderem auch auf den Wegfall der hohen Kosten für die Fußball-Weltmeisterschaft zurückzuführen, die den Programmaufwand von Sat.1 - bereinigt um die Kosten für ein normales Alternativprogramm - in den ersten sechs Monaten 2002 mit 35 Mio Euro belastet hat.
ProSieben erzielt Halbjahresgewinn von 62,5 Mio Euro
Auch die Geschäftsentwicklung des Senders ProSieben hat unter dem nach wie vor schwachen Werbemarkt gelitten. Der Sender verbuchte im zweiten Quartal Umsatzerlöse in Höhe von 186,1 Mio Euro nach 204,1 Mio im Vergleichszeitraum 2002. Die Einbußen bei den Erlösen von 18,0 Mio Euro lagen damit deutlich unter dem Umsatzrückgang im ersten Quartal 2003 von 53,2 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich von 58,7 Mio Euro auf 47,4 Mio Euro.
ProSieben wurde im vergangenen Jahr als letzter der großen Privatsender voll von der Werbekrise erfasst. Der Sender konnte der Rezession noch bis in das erste Quartal 2002 hinein erfolgreich trotzen. Umso deutlicher fielen die Umsatzverluste im ersten Quartal 2003 aus. Gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres hat sich die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2003 wieder gebessert. Insgesamt konnte ProSieben im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatz von 341,3 Mio Euro nach 412,5 Mio Euro im Vorjahreszeitraum erzielen. Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich von 127,4 Mio Euro auf 62,5 Mio Euro. Damit konnte ein Teil der Umsatzverluste durch Kosteneinsparungen kompensiert werden.
Kabel 1 verbessert Halbjahresergebnis trotz Umsatzeinbußen
Der Sender Kabel 1 erzielte im zweiten Quartal 2003 einen Umsatz von 47,9 Mio Euro - 1,3 Mio Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich dennoch um acht Prozent und erreichte 4,0 Mio Euro. In den ersten sechs Monaten 2003 erzielte Kabel 1 einen Umsatz von 94,3 Mio Euro nach 102,5 Mio Euro im Vergleichszeitraum 2002. Trotz der Umsatzverluste von 8,2 Mio Euro konnte der Sender sein Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr 2003 von 6,2 Mio Euro 6,3 Mio Euro steigern.
N24 entwickelt sich planmäßig
Der Nachrichtensender N24, dessen Quoten seit 1. Januar 2003 ausgewiesen werden, erreichte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen Marktanteil von 0,6 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Damit liegt der zentrale Nachrichtendienstleister der ProSiebenSat.1-Gruppe fast gleichauf mit seinem Hauptkonkurrenten: n-tv erzielte in der werberelevanten Zielgruppe einen Marktanteil von 0,7 Prozent.
Der Umsatz von N24 betrug im zweiten Quartal 2003 17,7 Mio Euro nach 22,3 Mio Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis vor Steuern lag im zweiten Quartal 2003 bei minus 5,5 Mio Euro nach minus 7,8 Mio im Vergleichszeitraum. Das entspricht einer Ergebnisverbesserung von 29 Prozent. In den ersten sechs Monaten 2003 lag der Umsatz des Nachrichtensenders N24 bei 33,0 Mio Euro nach 47,1 Mio Euro im ersten Halbjahr 2002. Die rückläufige Umsatzentwicklung im gesamten Berichtszeitraum ist auf erhebliche Kostensenkungen im gesamten Nachrichtenbereich der ProSiebenSat.1-Gruppe zurückzuführen, die sich in geringeren internen Umsätzen bei N24 auswirken. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich trotz rückläufiger Umsatzerlöse um zehn Prozent: Im ersten Halbjahr 2003 erzielte N24 ein Ergebnis vor Steuern von minus 13,2 Mio Euro. Im ersten Halbjahr 2003 hatte es noch bei minus 14,7 Mio Euro gelegen.
Transaktionsfernsehen: Wachstum in Umsatz und Ergebnis
Seit Mai 2001 hält die ProSiebenSat.1 Media AG 48,4 Prozent der Gesellschaftsanteile der Euvía Media AG & Co. KG, die den Sender Neun Live sowie den Reiseverkaufssender sonnenklar tv betreibt. Mit der Beteiligung an Euvía Media konnte die ProSiebenSat.1 Media AG ihr Beteiligungsportfolio im Bereich des werbeunabhängigen Transaktionsfernsehens gewinnbringend ausbauen. Euvía Media erzielte im ersten Halbjahr 2003 einen konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von 46,9 Mio Euro - das sind 24,2 Mio Euro mehr als im ersten Halbjahr 2002. Im gleichen Zeitraum stieg das Ebitda von minus 8,4 Mio Euro auf plus 12,1 Mio Euro.
Merchandising: Neue Merchandising-Unit setzt 27,2 Mio Euro um
MM MerchandisingMedia - entstanden aus den Gesellschaften SevenOne Club & Shop GmbH und MM Merchandising München GmbH - heißt die neue Merchandising-Unit der ProSiebenSat.1-Gruppe. MM MerchandisingMedia deckt die komplette Wertschöpfungskette des Merchandising - vom Erwerb der Lizenznebenrechte bis zum Verkauf von Produkten und Dienstleistungen - ab und tritt als eigenständige Lizenz- und Serviceagentur auf. Das operative Geschäft der MM MerchandisingMedia GmbH ist dabei eng mit den Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe - Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 - verknüpft.
In den ersten sechs Monaten des Jahres erzielte die ProSiebenSat.1-Gruppe im Geschäftsbereich Merchandising einen Gesamtumsatz von 27,2 Mio Euro nach 33,8 Mio Euro im Vorjahreszeitraum. Die Außenumsätze lagen bei 23,8 Mio Euro. Das operative Ergebnis sank im gleichen Zeitraum von 10,6 Mio Euro auf 4,5 Mio Euro. Die Einbußen sind vor allem auf Umsatzrückgänge bei den Medienkooperationen sowie auf Periodenverschiebungen im operativen Geschäft zurückzuführen. Als Reaktion auf die schlechte Konjunktur hat beispielsweise die deutsche Musikindustrie ihr Volumen an Medienkooperationen mit MM MerchandisingMedia drastisch reduziert. Für das Gesamtjahr 2003 wird jedoch mit weiter steigenden Umsätzen und Erträgen in diesem Geschäftsfeld gerechnet.
Dienstleistungen: Verbesserung im Ergebnis
Zum Geschäftsbereich Dienstleistungen gehören SevenSenses, SZM Studios und das IT-Unternehmen ProSieben Information Service. Die drei Tochterunternehmen treten in erster Linie als interne Dienstleister für die ProSiebenSat.1-Gruppe auf: Rund 94 Prozent des Gesamtumsatzes im Segment Dienstleistungen werden innerhalb des Unternehmens erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2003 erzielte die ProSiebenSat.1-Gruppe mit Dienstleistungen einen Gesamtumsatz von 69,9 Mio Euro nach 82,3 Mio Euro im Vergleichzeitraum - dies entspricht einem Minus von 15 Prozent als Folge erheblicher Kosteneinsparungen innerhalb der ProSiebenSat.1-Gruppe. Gleichzeitig verbesserte sich das operative Ergebnis von 1,5 Mio Euro auf 3,2 Mio Euro.
Ausblick : Positiver Trend im TV-Werbemarkt im Juli und August
Nach wie vor gibt es in der deutschen Wirtschaft keine Anzeichen für eine nachhaltige konjunkturelle Trendwende im laufenden Geschäftsjahr. Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute, darunter das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (ifo), das Kieler Institut für Weltwirtschaft oder das Hamburger Welt-Wirtschafts-Archiv, rechnen nicht mehr damit, dass die Wirtschaft im Jahr 2003 wächst. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht sogar von einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung von 0,1 Prozent aus. Dennoch gibt es inzwischen auch Hinweise, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft allmählich wieder bessert. Der monatliche ifo-Geschäftsklimaindex weist seit Mai nach oben. Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank, die Stabilisierung der Aktienmärkte und die Ankündigung der Bundesregierung, die Steuerreform von 2005 auf 2004 vorzuziehen, dürften die Chancen für eine Konjunkturbelebung erhöhen. Das ifo-Institut geht in seiner jüngsten Prognose inzwischen von einem Wachstum des Brutto-Inlandsprodukts im Jahr 2004 von 1,7 Prozent aus. Dabei rechnen die Wirtschaftsforscher damit, dass das Wirtschaftswachstum bereits im dritten Quartal 2003 einsetzen wird.
Vor diesem Hintergrund hat der Fernsehwerbemarkt den Tiefpunkt der Werbekrise im ersten Quartal 2003 erlebt. Zwischen April und Juni 2003 hat sich die Situation im Markt leicht gebessert, auch wenn sich die Investitionen in Fernsehwerbung insgesamt weiterhin unter dem Vorjahresniveau bewegt haben. Im Juli dagegen konnte die ProSiebenSat.1-Gruppe erstmals seit zwei Jahren gegenüber dem Vorjahresmonat wieder steigende Fernsehwerbeerlöse verzeichnen. Dieser Trend wird sich voraussichtlich im August fortsetzen. Daraus lassen sich aufgrund der unverändert geringen Visibilität jedoch noch keine weiterführenden Rückschlüsse ziehen. Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr 2003 weiterhin mit einem Rückgang des TV-Werbemarkts von fünf bis zehn Prozent.
"Nur wenn der positive Trend der Monate Juli und August weiter anhält, können wir unsere Prognose nach oben revidieren", sagt Urs Rohner, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Wir halten in jedem Fall an unserem harten Kostenkurs fest. Gleichzeitig werden wir die Leistung unserer Sender weiter steigern. Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr mit allen vier Sendern einen Marktanteil von 29,5 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern zu erreichen." Selbst bei einem Rückgang der TV-Werbeerlöse von zehn Prozent plant die ProSiebenSat.1-Gruppe für 2003 ein Ebitda in dreistelliger Millionenhöhe. Aufgrund der hohen Saisonalität des Fernsehgeschäfts wird das Unternehmen das traditionell schwache dritte Quartal mit Verlusten abschließen. Für das Gesamtergebnis des Jahres wird jedoch das vierte Quartal ausschlaggebend sein.
Der Vorstandsvorsitzende Urs Rohner begrüßte die Entscheidung des Gläubigerausschusses der KirchMedia vom 5. August 2003, das Angebot des Konsortiums um den US-amerikanischen Medienunternehmer Haim Saban über den Erwerb von 36 Prozent des Grundkapitals der ProSiebenSat.1 Media AG anzunehmen. "Wir erhalten damit eine stabile Aktionärsstruktur und die notwendige Ruhe, um uns wieder völlig auf das operative Geschäft zu konzentrieren. Haim Saban und seine Ko-Investoren sind Wunschpartner für uns, von denen wir profitieren werden. Jetzt kommt es darauf an, dass der Kaufvertrag so schnell wie möglich vollzogen wird." Die Transaktion der Saban Capital Group soll mit Unterstützung privater Investoren erfolgen.
2. Quartal 2003: Die Kennzahlen der ProSiebenSat.1-Gruppe
ProSiebenSat.1-Gruppe II. Quartal II. Quartal Veränderung 2003 2002 Umsatz (Mio Euro) 467 496 -6% Ergebnis vor Steuern (Mio Euro) 33 17 94% Periodenüberschuss (Mio Euro) 32 10 220% Sonstige betriebliche Erträge (Mio Euro) 10 24 -58% Ebit (Mio Euro) 53 29 83% Ebitda (Mio Euro) 62 42 48% Cash-flow nach DVFA/SG (Mio Euro) 300 301 0% Personalaufwand (Mio Euro) 51 54 -6% Mitarbeiter* 2.897 3.006 -4%
Geschäftsbereiche II. Quartal II. Quartal Veränderung
2003 2002 Fernsehen Außenumsatz (Mio Euro) 454 479 -5% Gesamtumsatz (Mio Euro) 458 481 -5% Operatives Ergebnis (Mio Euro) 36 6 500% Mitarbeiter* 1.800 1.759 2%
Sat.1 Gesamtumsatz (Mio Euro) 196 208 -6% Ergebnis vor Steuern (Mio Euro) 8 -32 125% Mitarbeiter* 229 187 22%
ProSieben Gesamtumsatz (Mio Euro) 186 204 -9% Ergebnis vor Steuern (Mio Euro) 47 59 -20% Mitarbeiter* 283 302 -6%
Kabel 1 Gesamtumsatz (Mio Euro) 48 49 -2% Ergebnis vor Steuern (Mio Euro) 4 4 0% Mitarbeiter* 48 51 -6%
N24 Gesamtumsatz (Mio Euro) 18 22 -18% Ergebnis vor Steuern (Mio Euro) -6 -8 25% Mitarbeiter* 174 267 -35%
Merchandising Außenumsatz (Mio Euro) 11 13 -15% Gesamtumsatz (Mio Euro) 13 15 -13% Operatives Ergebnis (Mio Euro) 2 3 -33% Mitarbeiter* 112 112 0%
Dienstleistungen Außenumsatz (Mio Euro) 2 4 -50% Gesamtumsatz (Mio Euro) 34 41 -17% Operatives Ergebnis (Mio Euro) 1 1 0% Mitarbeiter* 985 1.135 -13%
*Vollzeitäquivalente Stellen zum Stichtag 30. Juni
Ansprechpartner:
Dr. Torsten Rossmann ProSiebenSat.1 Media AG Medienallee 7 D-85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 95 07-11 80 Fax +49 [89] 95 07-11 84
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