Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Wohnraum schaffen durch Umnutzung und Umbau
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Wie der extrem hohe Bedarf an Wohnraum schnell, bezahlbar und nachhaltig gedeckt werden kann, war u.a. Thema eines Runden Tisches, zu dem der Bayerische Bauminister Christian Bernreiter am Mittwoch ein breites Bündnis aus der Baubranche geladen hatte. „Es liegen viele gute Ideen auf dem Tisch, doch diese müssen zügig umgesetzt und für die Bevölkerung sichtbar gemacht werden“, resümiert Prof. Dr. Norbert Gebbeken, der für die Bayerische Ingenieurekammer-Bau und das Bau-Bündnis ‚Sustainable Bavaria‘ am Termin teilgenommen hat.
Die wichtigsten Hebel für mehr bezahlbaren Wohnraum sieht Gebbeken in schnellen Genehmigungsverfahren und effizienterem, entschlacktem Baurecht, zuverlässigen und langfristigen Förderzusagen sowie in der Mobilisierung von Bauflächen. „Vor allem müssen wir Aufstocken, Überbauen und Umnutzen“, sagt Prof. Gebbeken. „Wir müssen weg von dem Reflex, immer neues Bauland auszuweisen. Das ist Ressourcenverschwendung, die wir uns weder ökologisch noch wirtschaftlich leisten können. Stattdessen müssen wir ungenutzte Büroflächen zu Wohnungen umfunktionieren oder Dachgeschosse ausbauen“, so Gebbeken weiter.
Ein Baumobilisierungskataster wäre ein gangbarer Weg, Leerstände zu erfassen und so Umbau- und Umnutzungspotentiale schnell zu erkennen. „Ein solches Kataster kann und sollte außerdem genutzt werden, um die in den Gebäuden genutzten Baustoffe genau zu dokumentieren. So können Baustoffe, die an der einen Stelle nicht mehr gebraucht werden, für ein anderes Gebäude genutzt werden und auf diese Weise im Stoffkreislauf gehalten werden“, erklärt der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr. Norbert Gebbeken.
Baustoffe, Bauteile und Bodenaushub im Stoffkreislauf zu halten, ist auch eine von sechs Kernforderungen des breit aufgestellten Bau-Bündnisses ‚Sustainable Bavaria‘. Die Bündnispartner haben der Landesregierung bereits 2022 konkrete Vorschläge unterbreitet, wie Bayern klimaneutral werden kann.
„Durch einen höheren Digitalisierungsgrad der Baubranche, insbesondere auch der Bauämter, könnten wir Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen und so schneller Wohnraum zur Verfügung stellen. Wir sind bereit, gemeinsam mit der Staatsbauverwaltung die nächsten Schritte zu gehen“, bietet Gebbeken seine Unterstützung an.
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