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BÜRGEL-Studie 2003: Neuer Boom der Privatinsolvenzen
Mehr als 60.000 Pleiten für 2003 prognostiziert

Hamburg (ots)

Rund zehn Prozent aller deutschen Haushalte sind
nicht in der Lage, ihren finanzielle Verpflichtungen nachzukommen.
Das zeigt auch die Entwicklung der Privatinsolvenzen von Konsumenten,
Selbstständigen und Kleinbetrieben.
32.060 private Insolvenzanträge gingen in den ersten sechs Monaten
2003 bei den Gerichten ein - 50,6 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Damit hat die Zahl der privaten Pleiten schon
jetzt rund zwei Drittel der Gesamtzahl von 2002 (43.700) erreicht.
Besonders in Berlin schnellte die Zahl der Privatkonkurse um 132,8
% auf 1.818 Fälle hoch. Dass dies kein Großstadtphänomen ist, zeigt
die Entwicklung in Hamburg mit einem Anstieg um "nur" 23,1 % (938).
Insgesamt ergibt sich kaum ein Unterschied in der Entwicklung in
den alten und den neuen Bundesländern. Drei der neuen Bundesländer
liegen dennoch deutlich unter dem bundesweiten Trend: In
Sachsen-Anhalt wurde ein Rückgang um 5,76 % verzeichnet, in
Brandenburg lag ein Anstieg um "nur" 8,7 % vor und in
Mecklenburg-Vorpommern um 12,3 %. Mögliche Erklärung: Aufgrund der
wirtschaftlichen Situation und der Schuldenerfahrungen in der
Vergangenheit gehen Konsumenten etwas vorsichtiger mit
Kreditaufnahmen und Ratenverträgen um.
Eine der Hauptursachen für den insgesamt hohen Anstieg der
Privatinsolvenzen ist aber die Möglichkeit der Stundung der
Verfahrenskosten. Auch Arbeitslosigkeit trägt bei vielen Haushalten
zur Überschuldung bei. Doch die Schuldenfalle ist in vielen Fällen
"Haus gemacht", weil sich Ratenzahlungen für Konsumartikel, Autos,
Wohnungen oder sogar Reisen häufen. Die klassische Regel, nur
vorhandenes Geld auszugeben, gerät weiter aus der Mode. Für das
gesamte Jahr 2003 rechnet BÜRGEL daher mit insgesamt mehr als 60.000
Pleiten im privaten und kleingewerblichen Sektor.
"Viele Schuldner überblicken kaum mehr ihren finanziellen
Spielraum", sagt Bürgel-Direktor Johan Zevenhuizen. Bei
durchschnittlich sieben Gläubigern stehen die überschuldeten
Haushalte in der Kreide. "Die Privatinsolvenz ist für viele nicht nur
die Rettung aus der Schuldenfalle, sondern vor allem für das
Kleingewerbe auch die Chance auf einen neuen schuldenfreien Anfang."
Die Gläubiger allerdings gehen meistens leer aus oder ihr
Forderungsausgleich ist auf minimale Raten reduziert. Und auch der
Steuerzahler blecht, denn für jede Stundung der Verfahrenskosten
zahlen die Länder rund 2.500 Euro.
Grafik-Download unter
www.buergel.de/aktuell/presseservice_priv_insolvenzen_aug_2003.html

Pressekontakt:

BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Iris Stadie
(Presse + PR)
Gasstraße 18, 22761 Hamburg
Ruf: 040 / 898 03-582
Fax: 040 / 898 03-579
E-Mail: iris.stadie@buergel.de
www.buergel.de

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