Vorbild für verbraucherfreundlichen Umweltschutz: Stadtwerke Hürth mit Green-Electronics-Preis ausgezeichnet
Hürth (ots)
Die Stadtwerke Hürth sind Projekt des Monats der Deutschen Umwelthilfe - Initiative der Stadt für verbraucherfreundliche Sammlung von kleinen Elektrogeräten in privaten Geschäften mit dem Green Electronics-Preis ausgezeichnet - DUH lobt "Vorbildcharakter für andere Kommunen durch die für Verbraucher einfache wie zeitsparende Rückgabemöglichkeit"
01.04.2008: Umweltschutz und Bürgernähe gehören in Hürth zusammen. Die rund 58.000 Bewohner der Stadt können dank einer Initiative der Stadtwerke Hürth ihre ausrangierten Elektrokleingeräte bequem in den Einzelhandelsgeschäften am Ort zurückgeben. Die Stadt Hürth (Nordrhein-Westfalen) sammelt also Toaster, Rasierer, Wecker und andere elektrische und elektronische Kleingeräte nicht mehr nur im Entsorgungscenter. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) zeichnet die Stadtwerke Hürth daher mit dem Green-Electronis-Preis für eine vorbildliche Umsetzung des Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) aus.
Mit ihrer Werbung für den verbraucherfreundlichen Umweltschutz hatten die Stadtwerke Hürth vor Inkrafttreten des ElektroG im März 2006 begonnen. Seitdem haben sich acht Läden beteiligt, in denen nun die Sammelbehälter der Stadt stehen. Die Tonnen fassen ca. 90 Liter Elektrokleingeräte und werden bei Bedarf bzw. automatisch spätestens alle zwei Wochen geleert. Durch Anzeigen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit sollen weitere Geschäfte gewonnen werden. "Wir begrüßen diese vorbildliche und verbraucherfreundliche Initiative und rufen andere Kommunen zum Nachmachen auf", sagt Maria Elander, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft bei der DUH. "Das Angebot gibt Händlern die Chance, den Kunden einen verbrauchernahen Umweltservice zu bieten", betont Elander bei der Preisübergabe. Sie fordert den Handel auf, die Bereitschaft für eine kundennahe Erfassung und umweltfreundliche Entsorgung deutlich zu zeigen. Seit März 2006 darf Elektroschrott nicht mehr in den Hausmüll gelangen - so klein das elektronische Gerät auch sein mag. Ausrangierte Elektrogeräte - darunter auch Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren - müssen getrennt gesammelt werden. Neben den kommunalen Sammelstellen, wo ausgediente Elektrogeräte generell kostenlos abgegeben werden können, spielt der Handel hier eine wesentliche Rolle.
"Die Sammelstellen im Handel sind ein Service besonders auch für ältere Menschen, oder Menschen die nicht mehr so mobil sind. Die positiven Erfahrungen der Vorreiter zeigen, dass niemand befürchten muss, als Müllhalde missbraucht zu werden. Vielmehr honorieren die Verbraucher das Angebot", sagt Dr. Dipl.-Ing. Dirk Holger Ahrens-Salzsieder, Vorstand der Stadtwerke Hürth, die bei der Elektroaltgerätesammlung seit Juli 2006 mit der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein zusammenarbeiten. "Anfängliche Probleme mit Fehlwürfen treten in Hürth nicht mehr auf. In den Tonnen werden inzwischen ausschließlich Elektrokleingeräte gesammelt", bestätigt Abfallberaterin Eveline Eter von den Stadtwerken Hürth. Dr. Ahrens-Salzsieder freut sich auch über die gute Annahme des Service der Stadtwerke, der "sich durch ausführliche Informationen im städtischen Müllkalender gut herumgesprochen hat."
Bundesweite Testbesuche der DUH in Elektro- und Baumärkten im Herbst 2007 haben gezeigt, dass Verbraucher in Deutschland üblicherweise kaum eine Gelegenheit haben, ihre alten Elektrogeräte im Einzelhandel loszuwerden. Weiterhin wurden in nur acht von 75 getesteten Geschäften Verbraucher deutlich über die Rückgabemöglichkeiten informiert, hat die Deutsche Umwelthilfe festgestellt. Die Initiative der Stadtwerke Hürth ist daher besonders vorbildlich und liefert ein sehr nachahmenswertes Beispiel für andere Kommunen.
Hintergrund Elektroschrott und Elektronikgerätegesetz Mit dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz, kurz ElektroG, sollen vorrangig Abfälle von Elektro- und Elektronikgeräten reduziert und vermieden werden. Außerdem wird der restliche Abfall infolge der getrennten Erfassung mit weniger Schadstoffen belastet. Durch die getrennte Erfassung können die Wertstoffe wie Metalle und Kunststoffe im Elektroschrott wiederverwertet und die Schadstoffe umweltfreundlich entsorgt werden.
Nach ElektroG gilt bereits seit dem 24. März 2006: Ausrangierte Elektrogeräte von der elektrischen Zahnbürste über das Bügeleisen und den CD-Spieler bis zum Kühlschrank dürfen seitdem nicht mehr mit dem Hausmüll entsorgt werden. Auch schadstoffhaltige sogenannte Gasentladungslampen, zu denen neben Leuchtstoffröhren auch die Energiesparlampen gehören, dürfen nicht länger in die Mülltonne, sondern müssen getrennt gesammelt werden. Private Haushalte können die Altgeräte kostenfrei bei den Wertstoffsammelstellen der Städte und Gemeinden abgeben. Für die im ElektroG festgelegte Verwertung sind primär die Hersteller verantwortlich. Je nach Gerätekategorie sind Verwertungsquoten zwischen 50 und 80 Prozent vorgeschrieben.
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland rund 1,8 Millionen Tonnen neue Elektro- und Elektronikgeräte in Verkehr gebracht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Abfallarten ist das Aufkommen von ausgedienten Elektroaltgeräten (Elektroschrott) in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Gesammelt wurden im Jahr 2006 rund 750.000 Tonnen Altgeräte aus privaten Haushalten und aus dem Gewerbe.
Besonders positiv ist zusätzlich, dass mit der Umsetzung des ElektroG seit Juli 2006 die neuen Geräte schadstoffärmer konstruiert werden, da der Einsatz bestimmter Schwermetalle und Flammschutzmittel in vielen Anwendungen verboten ist.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begleitet mit "Green Electronics" die Umsetzung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes in der Öffentlichkeit. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt darin, positive Initiativen zu kommunizieren, insbesondere im Bereich der freiwilligen Aktivitäten bei Handel und Handwerk.
Weitere Informationen: www.green-electronics.info und www.stadtwerke-huerth.de
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