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Deutsche Umwelthilfe und Oro Verde: Urwälder in West-Australien in Gefahr!
Wallfahrt an Ostern als Zeichen des Widerstands

Radolfzell (ots)

Mit einer Wallfahrt und anderen Aktionen an
Ostern setzen sich Umweltschützer mit Unterstützung des
anglikanischen Erzbischofs von Perth für den Erhalt der letzten
Urwälder Westaustraliens ein. Da bereits seit den 70iger Jahren
großflächige Rodungen stattfinden, ist es für die einzigartigen
Wälder des Old Growth Forests buchstäblich fünf vor zwölf. Darauf
machen die Naturschutzverbände Deutsche Umwelthilfe und Oro Verde
aufmerksam.
"Clearfelling" nennen die Australier die Methode des radikalen
Kahlschlags, von dem drei seltene Baumarten betroffen sind: Die
uralten Marri, die Riesenbäume Karri und die wertvollen, sehr langsam
wachsenden Jarrahs. Diese Eukalyptuswälder, die nur in der
Südwestecke Australiens wachsen und nirgendwo sonst auf der Welt,
haben eine eigentümliche Flora und Fauna und sollten den späteren
Generationen unbedingt erhalten bleiben. Dies ist auch möglich, denn
die meisten Holzprodukte des westaustralischen Urwaldes ließen sich
auch aus anderen Baumarten gewinnen: Das Holz der Marribäume und
eines großen Teils der Karris wird zu Spänen zermahlen, die billig
nach Japan verkauft werden. Sägemehl, Holzkohle, Baumaterial und
Möbel macht man aus den Jarrahbäumen und dem Rest der Karris.
Mehr als 90 % der Bevölkerung sind gegen das "Clearfelling".
Berühmte Persönlichkeiten, Geschäftsleute und sogar die meisten
Farmer unterstützen die australischen Umwelt-Organisationen in ihrem
Bestreben, den Urwald zu erhalten. Auch die
Naturschutz-Organisationen Wilderness Society und die Australian
Conservation Foundation unterstützen den Widerstand. Sie alle sind
davon überzeugt, dass der Wald für die Zukunft erhalten bleiben muß.
Ökotourismus ist die Alternative, um den Wald auf eine
naturschonende, sehr rentable Möglichkeit zu nutzen. Es muß sehr
schnell gehandelt werden. Hunderte von Jahren dauert es, bis solche
Urwälder wieder so wachsen, wie sie jetzt noch vorhanden sind. Aber
bis in fünf Jahren könnte kein vollständiger größerer Wald mehr übrig
sein. Die australischen Umweltschützer richten auch Vorwürfe an die
Regierung in Canberra: Die Holzfirmen erhalten die Urwälder von der
Regierung fast umsonst.  Es ist daher sogar billiger für sie,
Urwälder abzuernten als angepflanzte Bestände von Pinien und anderen
Bäumen.
An Ostern findet eine große Aktion am Rand des betroffenden
Urwalds statt, 10 Kilometer südlich von Northcliffe. Der Erzbischof
von Perth, Dr. Peter Carnley, unterstützt die Umweltschützer. Er
organisiert an Ostern eine Wallfahrt mit Messe am Ostersonntag im
"Old Growth Forest".
Die australischen Umweltschützer bitten um die moralische
Unterstützung der deutschen und europäischen Touristen, die gerne in
Australien Urlaub machen und etwas für die Erhaltung der Urwälder tun
wollen.
Aktionstipps, Informationen und Fotos erhalten Sie 
bis 17. April 2000 bei: Catharina Titelius, bei Köhler,
Hirschstr.53a, 76133 Karlsruhe
Tel.: 0721/ 812882
Danach bei: Catharina Titelius, Box 15, Glen Forest 6071,
West-Australien 
Tel.: 0061/89/2988218

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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