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Bundesverkehrsministerium kämpft für den schmutzigen Diesel, die Deutsche Umwelthilfe für die "Saubere Luft" in unseren Städten

Berlin (ots)

Die Meldung der Heilbronner Stimme "Diesel-Fahrverbote: Bundesverkehrsministerium wirft der Deutschen Umwelthilfe Diffarmierungskampagne vor", kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):

"Nicht die Deutsche Umwelthilfe, sondern VW, Daimler, BMW und Co. diffamieren den Diesel durch systematischen Abgasbetrug. Die deutschen wie ausländischen Autokonzerne sind dafür verantwortlich, dass schmutzige Diesel-Pkw ab 2018 in vielen Städten mit Fahrverboten belegt sein werden. Die DUH hat sich weder "den Diesel" noch "den Benziner" vorgenommen, sondern Abgasemissionen, die die geltenden Grenzwerte auf der Straße bei weitem überschreiten. Dies wird auch durch illegale Praktiken der Hersteller verursacht, wie auch das Bundesverkehrsministerium endlich eingesteht. Die Abgase haben zur Folge, dass in Deutschland - und nicht nur hier - Menschen erkranken und vorzeitig sterben."

Die Stickoxidbelastung in deutschen Städten, wesentlich verursacht durch Dieselfahrzeuge, bedeutet allein in Deutschland jährlich für mehr als 10.000 Menschen den vorzeitigen Tod. Die DUH kämpft daher seit vielen Jahren auch vor Gericht für die Umsetzung des Rechts auf saubere Luft.

Die Politik ist nicht bereit, die Hersteller zur Einhaltung geltender Grenzwerte zu bewegen oder andere Maßnahmen wie den Abbau der Diesel-Subventionierung umzusetzen. Bei der Förderung von Elektromobilität, als zumindest vor Ort emissionsfreie Mobilität, ist die Bundesregierung seit mehr als zehn Jahren über Modellprojekte nicht hinausgekommen. Den Städten nun die Option zu verweigern, zum Schutz ihrer Bürger endlich wirksame Maßnahmen wie partielle Fahrverbote einzuführen, ist aus Sicht der DUH ein Schlag ins Gesicht der an den Folgen des Abgasbetrugs leidenden Menschen.

Die DUH weist mit ihren Untersuchungen seit Jahren darauf hin, dass es möglich ist, auf der Straße "saubere" Diesel zu produzieren. Allerdings ist auch heute, mehr als 20 Monate nach Aufdeckung des US-Dieselabgasbetruges nur ein sehr kleiner Teil der Euro 6 Neufahrzeuge auf der Straße sauber. Nur Diesel-Pkw, die als Neufahrzeuge oder durch eine vom Hersteller durchzuführende Nachbesserung den Euro 6 NOx-Grenzwert von 80 mg/km auch auf der Straße einhalten, sollen nach Auffassung der DUH zukünftig die Innenstädte befahren dürfen.

Die DUH misst mit ihrem Emissions-Kontroll-Institut die realen Abgasemissionen von Diesel- und Benzin-Pkw auf der Straße. Im Gegensatz zu Bundesverkehrsminister Dobrindt veröffentlicht die DUH ihre Messungen, informiert die Verbraucher und zeigt mit den extrem überhöhten Stickoxidemissionen von Euro 6 Diesel-Pkw bzw. Feinstaub-Emissionen bestimmter Benzin-Pkw auf, warum immer noch über 50 Prozent der verkehrsnahen Luftgütemessstellen Überschreitungen der seit sieben Jahren geltenden Grenzwerte zeigen. Da sich das Bundesverkehrsministerium zudem weigert, die auch bei aktuell verkauften Euro 6 Modellen verwendeten Abschalteinrichtungen zu untersuchen und offenzulegen, konzentrieren sich die DUH Untersuchungen aktuell auf die Aufdeckung der dem Ministerium zum Teil bekannten Abschalteinrichtungen.

Die DUH wird seit September 2015 in ihrer Arbeit massiv und zunehmend behindert. Verkehrsminister Dobrindt verweigert jedes Gespräch und hat auch seinen Beamten mehrfach angefragte Gespräche mit der DUH verweigert. Die DUH wird ihre Messungen fortsetzen und in den kommenden Tagen weitere ernüchternde Ergebnisse veröffentlichen.

Die DUH widerspricht auch der Aussage, die Dieseltechnik trage zur Einhaltung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte bei. Seit zehn Jahren zeigt die beim Kraftfahrtbundesamt geführte Zulassungsstatistik gleich hohe CO2 Durchschnittswerte bei Diesel und Benzinern.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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