Klimaticket startet in Österreich: Deutsche Umwelthilfe fordert eine 365-Euro-Flatrate als "Klimaticket" für Bahn, Bus und Straßenbahn auch in Deutschland
Berlin (ots)
- Bürgerinnen und Bürger in Österreich können ab morgen mit einem günstigen Flatrate-Klimaticket alle öffentlichen Verkehrsmittel im Land nutzen
- DUH fordert: SPD, Grüne und FDP müssen ein günstiges und bundesweit gültiges Klimaticket nach österreichischem Vorbild im Koalitionsvertrag verankern
- DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: "Wir fordern ein Klimaticket von einem Euro pro Tag für Bahn, Bus und Tram in der Stadt und Regionalverkehr"
- DUH ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit ihrer Stimme für ein 365-Euro-Klimaticket einzusetzen und sich an der Online-Petition zu beteiligen
Ab morgen können in Österreich Bürgerinnen und Bürger mit dem Klimaticket sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr nutzen - für drei Euro pro Tag. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert SPD, Grüne und FDP dazu auf, dem österreichischen Vorbild zu folgen und in den Koalitionsverhandlungen auch für Deutschland ein solches Klimaticket auf den Weg zu bringen. Im ersten Schritt sollte ein bundesweit gültiges Klimaticket für 365 Euro eingeführt werden, mit dem man den gesamten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr, also Bus, Bahn und Tram nutzen kann.
Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Im Großraum Wien sind die Menschen mit einem Klimaticket von einem Euro pro Tag mobil mit Bahn, Bus und Tram. Und in ganz Österreich kostet die Nutzung mit einem Flatrate-Klimaticket gerade einmal drei Euro pro Tag. In nur 18 Monaten hat es unser Nachbarland geschafft, ein bundesweit gültiges Klimaticket für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in die Realität umzusetzen. Damit bleibt die Alpenrepublik ihrer Vorreiterrolle nach dem erfolgreichen Start des 365-Euro-Tickets in Wien treu und zeigt, wie die Klimakrise im Verkehrsbereich angegangen werden muss. Wir fordern SPD, Grüne und FDP auf, sich Österreich als Vorbild zu nehmen und ein bundesweit gültiges Klimaticket für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr im Koalitionsvertrag auf den Weg zu bringen. Das ist eine schnell umsetzbare Maßnahme, um mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Nur wenn wir den öffentlichen Verkehr jetzt massiv ausbauen und attraktiver gestalten, kann er Rückgrat für lebenswerte Städte, Saubere Luft und weniger CO2 werden."
Die Deutsche Umwelthilfe fordert bereits seit zwei Jahren die bundesweite Einführung eines Flatrate-Klimatickets (Blaues Ticket) für einen Euro pro Tag, das bundesweit die Nutzung des regionalen ÖPNV erlaubt. Dass ein solches, die verschiedenen Tarifsysteme der Städte und Regionen übergreifendes Ticket schnell umsetzbar ist, hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen bereits unter Beweis gestellt. Inhaber von Flatrate-Tickets für einzelne Städte konnten im September 2021 zwei Wochen ohne weitere Kosten deutschlandweit den öffentlichen Verkehr nutzen. 700.000 Menschen beteiligten sich an der Aktion.
Die DUH fordert SPD, die Grünen und FDP auf, den jahrelangen Rückstand und die Autozentriertheit der bisherigen Verkehrspolitik zu überwinden. Der öffentliche Verkehr muss nicht neu gedacht werden - es genügt, die vielen positiven und erfolgreichen Initiativen in anderen europäischen Staaten aufzugreifen und bei uns ebenfalls umzusetzen.
Wichtig ist hierbei, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Wohnort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sein können und der Staat dies auch in Form einer Mobilitätsgarantie sicherstellt. Diese sollte die Zusage eines Stundentaktes für den ländlichen Raum ebenso beinhalten wie die zeitgenaue Abstimmung der Fahrpläne mit Schulstunden. Die drei Parteien müssen jetzt die Weichen dafür stellen und ausreichend hohe und kontinuierliche Bundesmittel für die Kommunen zur Verfügung stellen.
Links:
- Zur Petition für ein 365-Euro-Ticket: https://ots.de/ODrJi3
- Mehr Informationen zum Klimaticket hier: https://www.duh.de/klimaticket/
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
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