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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe und weitere Organisationen machen auf wachsende Bedrohungen für die Antarktis aufmerksam

Berlin (ots)

  • Kundgebung für Frieden, Wissenschaft und einen umfassenderen Schutz der Antarktis am 27. Mai ab 12 Uhr in Berlin mit Pinguin-Eisskulptur
  • Schmelzendes Eisschild bedroht Ökosystem und gefährdet wichtige Funktionen der Antarktis
  • Organisationen fordern umfassenden Schutz für den Kaiserpinguin sowie ein Netz aus Meeresschutzgebieten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert gemeinsam mit der Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) dringend erforderliche Maßnahmen zum Schutz der antarktischen Meeresgebiete und ihrer Tierwelt. Anlässlich der Antarktis-Konferenz und des Treffens der G7-Umwelt-, Klima- und Energieminister organisieren DUH und ASOC mit weiteren Partnern eine Kundgebung am 27. Mai ab 12 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin. Die Antarktis-Konferenz findet vom 23. Mai bis zum 2. Juni in Berlin statt.

"Um das einzigartige Ökosystem der Antarktis zu erhalten, müssen wir das Abschmelzen des antarktischen Eisschildes verhindern. Das gelingt nur, wenn wir den Verbrauch fossiler Brennstoffe massiv zurückfahren. Die Mitgliedstaaten des Antarktisvertrages - darunter auch Deutschland - und die Umweltminister der G7 müssen zudem die Errichtung eines umfassenden Netzwerkes von Meeresschutzgebieten um die Antarktis unterstützen", sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

"Mit Unterzeichnung des Antarktisvertrags vor mehr als sechs Jahrzehnten ist die Antarktis ein Symbol für Frieden und Wissenschaft geworden. Wenn die Staaten auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges in der Lage waren, sich einander anzunähern und zum Wohle der Menschheit zu kooperieren, dann können sie dies angesichts des Klimawandels und seiner katastrophalen Auswirkungen auf die Erde jetzt wieder tun", erklärt Claire Christian, Geschäftsführerin der ASOC.

Vor dem Hintergrund eindrucksvoller Bilder und Filmsequenzen aus der Antarktis wird auf der Kundgebung eine schmelzende Pinguin-Eisskulptur aufgestellt, die symbolisch den Druck veranschaulicht, unter dem die Tierwelt der Region steht. Der Schutz des Kaiserpinguins ist eines der Themen, die bei der 44. Konsultationstagung zum Antarktisvertrag auf der Tagesordnung stehen. Die Klimakrise gefährdet nicht nur die Pinguinpopulationen, sondern hat auch andere weitreichende Folgen.

"Die Antarktis und der sie umgebende Südozean unterstützen wichtige Funktionen unseres Planeten und seines Klimas. Dazu gehören die Aufnahme von Wärme und CO2, die Verteilung von Nährstoffen und eine Produktivität, die einen großen Teil des Lebens im Meer ernährt. Das zunehmende Abschmelzen der Eisschilde stellt eine Gefahr für Menschheit und Natur dar. So ist es eine dringliche Aufgabe, das Leben in der Antarktis vor einer zunehmenden Zahl von Risiken wie Erwärmung und Verschmutzung zu schützen", so Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Hintergrund:

Vor mehr als 60 Jahren, im Jahr 1959, einigten sich 12 Staaten auf den Antarktisvertrag. Kerngedanken des Vertrags waren die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung in der Antarktis und die friedliche Nutzung des Kontinents. Im Laufe der Jahre traten weitere 17 Staaten dem Vertrag bei. Heute zählt der Antarktisvertrag insgesamt 53 Vertragsstaaten. Sechs der in Berlin tagenden G7-Staaten sind stimmberechtigte Konsultativstaaten des Antarktis-Vertragssystems: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und die USA.

Die Einrichtung von Meeresschutzgebieten um die Antarktis ist sehr wichtig, um den antarktischen Lebensraum für deren Bewohner wie zum Beispiel den Pinguin zu bewahren. Deutschland unterstützt die drei Vorschläge für neue Meeresschutzgebiete, deren dringende Verabschiedung durch die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) noch im Oktober dieses Jahres gefordert wird.

Über die Partner:

Die Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) ist ein Zusammenschluss von Umweltschutzorganisationen aus aller Welt, die sich für den Schutz der Ökosysteme der Antarktis und des Südpolarmeers vor menschlichen Eingriffen einsetzen. Die ASOC nimmt als Beobachter an der 44. Konsultativtagung zum Antarktisvertrag teil und ist außerdem Hauptorganisator der Kundgebung für Frieden und den Schutz der Antarktis. Weitere Partner sind Pew Bertarelli Ocean Legacy, Blue Nature Alliance, Greenpeace, Unless, der renommierte Tierfotograf John Weller, Fridays for Future und Scientists for Future sowie AWI's for Future.

Links:

- Zur ASOC-Webseite mit mehr Informationen zur Antarktis und der Tagung zum Antarktisvertrag: https://www.asoc.org/

- Positionspapier von ASOC zur ATCM: http://l.duh.de/p220519

- Informationen zu den Meeresschutzgebieten im Südpolarmeer: https://bit.ly/MPAsAntarktis

- Zum Programm der Kundgebung: https://www.asoc.org/news/rally-for-antarctica/

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Meike Schützek, Medienkontakt für ASOC
0176 82797897, info@meikeschuetzek.com

Folke Mehrtens, Medienkontakt für AWI
0471 4831-2007, medien@awi.de

Newsroom
030 2400867-20, presse@duh.de

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