Wintershall Dea macht weiter blutige Profite in Russland: urgewald und Deutsche Umwelthilfe fordern erneut sofortige Einstellung der fossilen Russlandgeschäfte
Berlin (ots)
- Weiterhin enorme Profite von Wintershall Dea in Russland mit rund 1,3 Milliarden Euro (bereinigtes Nettoergebnis)
- In diesem Jahr zahlte der Konzern dem russischen Staatsapparat bereits Hunderte Millionen Euro an Steuern
- Heute: Protestaktion in Berlin seit 9 Uhr vor der Wintershall Dea Repräsentanz in Berlin
Anlässlich der heutigen Präsentation der Q3-Zahlen von Wintershall Dea und der internationalen Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin kommentieren die Umweltorganisationen urgewald und Deutsche Umwelthilfe (DUH):
Trotz des brutalen Angriffskrieges gegen die Ukraine macht Wintershall Dea weiterhin seine größten Profite mit der Öl- und Gasproduktion in Russland. Von Januar bis September dieses Jahres hat das Unternehmen 1,272 Milliarden Euro (bereinigtes Nettoergebnis) an der gemeinsamen Öl- und Gasproduktion mit Gazprom in Russland verdient. Das ist fünfmal so viel wie im Vergleichszeitraum 2021 und macht über die letzten drei Quartale 2022 59,8 Prozent der gesamten Gewinne des Unternehmens mit der Öl- und Gasproduktion aus. Zudem hat das Unternehmen in diesem Zeitraum 320 Millionen Euro Steuern an den russischen Staat gezahlt.
"Ungeachtet des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine macht Wintershall Dea weiterhin seine größten Gewinne mit der Gas- und Ölproduktion in Russland. Andere Unternehmen wie Equinor sind längst aus Russland ausgestiegen. Verantwortliche Investoren sollten ihr Geld von Wintershall Dea daher abziehen. Das Unternehmen trägt mit einem Großteil seiner Geschäfte zur Finanzierung von Putins Machtapparat bei. Wintershall Dea sollte daher alle diesjährigen Profite aus dem Russlandgeschäft für den Wiederaufbau der Ukraine zur Verfügung stellen", kommentiert Sonja Meister, Energie-Kampaignerin von urgewald.
Noch immer produziert das Unternehmen die Hälfte seines Erdöls und fossilen Gases in Russland. Seit der Unterbrechung der Gasströme in der Nord Stream 1-Pipeline kommt von Wintershall Deas Gas nichts mehr auf diesem Wege in Europa an. Wintershall Dea musste seine Anteile an Nord Stream 1 jetzt auch anteilig abschreiben.
"Wintershall Deas Ausreden, dass ihre Öl- und Gasproduktion in Russland der Versorgung Europas diene, sind mit der Zerstörung von drei Strängen der Nord Stream-Pipelines endgültig hinfällig geworden. Es geht allein um blutige Profite für Wintershall Dea und das russische Staatsunternehmen Gazprom, mit dem Wintershall Dea gemeinsam produziert und an das sie Gas verkaufen. Noch dazu hat Wintershall Dea offenbar dem russischen Staat Hunderte Millionen Euro an Steuern gezahlt. Wir fordern daher, dass Wintershall Dea die fossilen Geschäfte in Russland sofort einstellt", kommentiert Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Protestaktion heute seit 9 Uhr vor der Wintershall Dea-Repräsentanz in Berlin
- Umweltgruppen aus Deutschland und der Ukraine fordern von Wintershall Dea anlässlich der heutigen Quartalszahlenpräsentation ein sofortiges Ende der Russlandgeschäfte. Heute früh von 9 bis 10.30 Uhr protestieren sie vor der Berliner Repräsentanz von Wintershall Dea in der Neustädtischen Kirchenstraße 8. Die NGOs verteilen als Konzernvertreterinnen und -vertreter verkleidet blutige Geldscheine aus Geldkoffern, um damit die enormen Profite von Wintershall Dea aus der Öl- und Gasproduktion in Russland zu symbolisieren. Die beteiligten Gruppen sind: Deutsche Umwelthilfe, Razom We Stand und urgewald. Aktionsbilder sind ab 10:30 Uhr hier erhältlich: https://cloud.urgewald.org/index.php/s/KDnQroZwGBpaBHk
Pressekontakt:
Sonja Meister, Energie-Kampaignerin urgewald
sonja.meister@urgewald.org, +49 176 64608515
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
mueller-kraenner@duh.de, 0160 90354509
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